WM

Klassiker am Fuße der Anden

SID
Lionel Messi (r.) und Argentinien haben mit Uruguay eine schwere Aufgabe zu bewältigen
© Getty

Lionel Messi wird mit der argentinischen Nationalmannschaft vom starken Uruguay geprüft. Bei dem Klassiker geht es auch um die Rangordnung auf dem Kontinent.

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Zumindest trifft man sich diesmal nicht auf dem Elefantenfriedhof. Auf dem "Cementerio de los elefantes" in Santa Fe ließ Argentinien im Juli vergangenen Jahres seine Hoffnung auf den Gewinn der Südamerika-Meisterschaft. Im Elfmeterschießen siegte der alte Rivale Uruguay, der Freitagnacht das Team um Lionel Messi auf dem Weg zur WM in Brasilien auf höchste Tauglichkeit prüft.

In Mendoza, am Fuße der Anden, geht es zwischen den Nummern vier und sieben der FIFA-Rangliste auch um die Rangordnung auf dem Kontinent. Derzeit führen die Argentinier die Neunergruppe mit 14 Punkten an, dahinter folgen Kolumbien und Ecuador (je 13), und dann schon die beiden kommenden Gegner der Mannschaft von Alejandro Sabella, Uruguay und Chile (je 12).

"Eine der stärksten Mannschaften auf dem Kontinent"

"Das Spiel gegen Uruguay ist für uns ein Klassiker", sagt Messis Teamkollege Javier Mascherano. "Die letzten Duelle waren schwer umkämpft. Außerdem sind sie eine der stärksten Mannschaften auf dem Kontinent." Mascherano musste am Sonntag beim 2:2 gegen Real, noch so ein Klassiker, für den FC Barcelona in der Innenverteidigung aushelfen. Messi erlebte derweil mit zwei Toren, davon ein traumhafter Freistoßtreffer, einen weiteren Höhepunkt seiner Karriere.

Auch in der Nationalmannschaft, wo seine Leistungen lange und auch während der Copa America im vergangenen Sommer heftig kritisiert wurden, hat der kleine Megastar zu gewohnter Grandiosität gefunden, zehn Tore gelangen ihm in den letzten sieben Länderspielen. Natürlich aber mahnt er zur Konzentration: "Wir werden stärker als Gruppe, aber es liegt noch ein weiter Weg vor uns." Die Qualifikationsspiele, von denen das gegen Uruguay sicher nicht das leichteste wird, empfindet Messi als leidige Pflicht: "Es ist manchmal mehr ein Kampf als ein Fußballspiel."

Letzter Titel Argentiniens 1993

Doch da müssen die Argentinier durch, wenn es etwas werden soll mit dem ersten großen Titel seit der Copa 1993, der nun im großen Brasilien erfolgen soll. Der nächste Schritt dorthin muss am Freitag gesetzt werden. Messi kann offensiv auf die Unterstützung von Sergio Aguero von Manchester City und Gonzalo Higuain zählen, der am Sonntag im Clasico noch das Hemd des Gegners getragen hatte. Dribbelkünstler Ezequiel Lavezzi fehlt verletzt, sucht aber nach seinem Wechsel von Neapel nach Frankreich zu PSG ohnehin noch seine Form des Vorjahrs.

Da wirbelte er noch zusammen mit Edinson Cavani, der zusammen mit dem ewigen Diego Forlan, mittlerweile in Brasilien bei Porto Alegre, und Liverpools Luis Suarez die nicht minder edle Angriffsreihe der Uruguayer bildet. Suarez, frei nach Frank Mill mit allen Abwassern gewaschen, war zuletzt wieder in England wegen seiner Fallsucht in der Kritik. "Lass sie reden", sagt der dazu nur. "Ich werde stattdessen weiter Fußball spielen." Ein nobles Unterfangen.

Uruguay braucht mehr noch als Argentinien gute Resultate: Am Doppelspieltag im September holte der WM-Vierte von 2010 nur einen Punkt und kam beim 0:4 in Kolumbien völlig unter die Räder.

Für Messi und seine Argentinier liegt die nächste Aufgabe dann nur 180 Kilometer Luftlinie entfernt. Einmal im Steig- und Sinkflug über die Anden, und schon ist Santiago de Chile erreicht, der Spielort am Dienstag, an dem auch schon der eine oder andere Fußball-Elefant zu Grabe getragen wurde.

Die WM-Qualifikation in Südamerika