WM

Medien: Otto Rehhagel nicht in WM-Form

SID
Otto Rehhagel leitet seit 2001 die Geschicke der griechischen Nationalmannschaft als Trainer
© Getty

Die Fußball-WM 2010 in Südafrika sollte für "König" Otto Rehhagel ein weiterer Höhepunkt in seiner Trainerkarriere werden, doch nun droht dem Coach der griechischen Nationalmannschaft bereits die Rente.

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Nach dem mageren 0:0 im Playoff-Hinspiel gegen die Ukraine steht der Europameister von 2004 im Rückspiel am Mittwoch in Donezk vor dem Aus und der 71-Jährige vor dem Jobverlust.

Trotz der schlechten Ausgangslage hat Rehhagel den Traum von seiner ersten WM-Teilnahme aber nicht aufgegeben. "Wir haben noch alle Chancen im Rückspiel, weil wir kein Gegentor kassiert haben. Wir werden alles geben, um noch nach Südafrika zu kommen", sagte Rehhagel nach dem schwachen Spiel vor 45.000 Zuschauern im Athener Olympiastadion.

Rehhagel: Rente statt WM-Teilnahme

Für den gebürtigen Essener steht persönlich viel auf dem Spiel. Sollten die Griechen ihre zweite WM-Teilnahme nach 1994 verpassen, würde das für Rehhagel wohl den Abschied von der großen Fußball-Bühne bedeuten.

Der deutsche Coach, der in Griechenland seit 2001 die Verantwortung trägt und dessen Vertrag ausläuft, geriet nach der Nullnummer abermals in die Kritik der griechischen Medien.

"Ihr könnt es schaffen. Auch ohne jegliche Hilfe von der Trainerbank können die Spieler noch auf den WM-Zug steigen. Otto nicht in WM-Form", schrieb Exedra.

Medien: Lienen Nachfolger von Rehhagel?

Die Zeitung spielte damit auf Rehhagels Defensiv-Taktik und die frühe Auswechslung des Leverkusener Torjägers Theofanis Gekas an. Zudem spekulierten die Gazetten bereits über mögliche Nachfolger Rehhagels.

Genannt wurden Ewald Lienen vom Zweitligisten 1860 München, Dusan Bajevic von AEK Athen und Fernando Santos von PAOK Thessaloniki. "Alles, was außerhalb des Spielfeldes stattfindet, werde ich mit dem Präsidium in der Woche nach dem Spiel besprechen", meinte Rehhagel zu seiner Zukunft.

Rehhagel giftet gegen Schiedsrichter

Stattdessen giftete der frühere Meistercoach in Richtung des französischen Schiedsrichter-Gespanns, das einen Treffer von Gekas in der ersten Halbzeit wegen vermeintlicher Abseitsstellung nicht anerkannte.

"Ich glaube, wir haben ein regelgerechtes Tor erzielt. Der Schiedsrichter hat die Macht, wir sind machtlos. Wir sind sehr enttäuscht", sagte Rehhagel und bekam immerhin in diesem Punkt von den griechischen Medien Unterstützung.

Medien: "Die Grippe des Schiedsrichter-Assistenten"

"In der Ukraine müssen wir auch den Schiri überwinden", schrieb Ora Ton Spor und Goal News titelte: "Die Grippe des Schiedsrichter-Assistenten."

Die Schlagzeile spielt auf das Rückspiel an, in dem die Griechen auf die Unterstützung ihrer Fans verzichten müssen. Aus Angst vor der Schweinegrippe wurden Charterflüge nach Donezk gestrichen, da in der Ukraine besonders viele Fälle der Krankheit registriert wurden. "Das ist natürlich schade, aber meine Jungs können damit umgehen", sagte Rehhagel.

Michailitschenko: "Kleiner Vorteil, weil wir zu Hause spielen"

Die Ukrainer um den Münchner Bundesliga-Profi Anatoli Timoschtschuk sehen sich derweil gut gerüstet für das Rückspiel.

"Wir haben jetzt einen kleinen Vorteil, weil wir zu Hause spielen", sagte Nationaltrainer Alexej Michailitschenko, der auf eine starke Defensive baut: In Griechenland blieb seine Mannschaft zum fünften Mal in Folge ohne Gegentor.

Spielbericht: König Otto muss zittern