WM

Grindel: "Politische Lösungen haben Vorrang"

SID
Reinhard Grindel sieht die Verantwortung, Lösungen zu finden, zuallererst bei der Politik
© getty

Der DFB sieht in der diplomatischen Krise des künftigen WM-Gastgebers Katar zuvorderst die Politik am Zug.

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"Politische Lösungen haben eindeutig Vorrang vor jeder anderen Konsequenz im Bereich des Sports. Der Fußball kann politische Lösungen nicht ersetzen. Man sollte ihn nicht überhöhen und nicht überlasten. Der Fußball muss wissen, was er kann - und was er nicht kann", sagte DFB-Präsident Reinhard Grindel am Donnerstag in Nürnberg bei einer Podiumsdiskussion der Akademie für Fußballkultur: "Das Turnier findet dort ja erst in fünf Jahren statt."

Dennoch erhofft sich Grindel vom Fußball einen sozialen Impuls - auch mit Blick auf die WM 2018 in Russland. "Ich würde mir wünschen, dass der Lichtkegel der Welt, der auf diese Länder scheint, wie es auch in Russland sein wird, einen Beitrag dazu leistet, dass die Menschenrechte gefördert werden und der Terrorismus zurückgedrängt wird", sagte er im Marmorsaal des Nürnberger Presseclubs: "Fußball kann die kleinen Brücken bauen, die dann zu großen Brücken zwischen Nationen und vielleicht auch Politikern werden. Er kann dafür sorgen, dass sich Menschen begegnen und dass dann auch ein Dialog über Menschenrechte stattfindet."

Mehrere arabische Staaten haben die diplomatischen Beziehungen zu Katar mit der Begründung abgebrochen, der WM-Gastgeber von 2022 unterstütze den Terrorismus. In Russland will Grindel vier Jahre zuvor "die richtigen Zeichen setzen: Beispielsweise für einen Austausch zwischen Vereinen zu sorgen, im Umgang mit Minderheiten Zeichen zu setzen, zum Beispiel im russischen Behindertenfußball. Und wir wollen, dass Doping entschieden bekämpft wird." Denkbar, aber noch nicht geplant sei auch "ein Besuch bei einem oppositionellen Medienorgan".

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