WM

Katar: Arbeiter werden "ausgebeutet"

SID
Noch laufen die Vorbereitungen auf die Weltmeisterschaft 2022 in Katar
© getty

Die unabhängige Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat in einem 153-seitigen Bericht miserable Zustände auf den Baustellen zur WM 2022 in Katar dokumentiert.

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Amnesty International ruft darin zu Reformen auf. Der Druck auf den künftigen WM-Gastgeber nimmt somit weiter zu."Es ist einfach unentschuldbar, dass in einem der reichsten Länder der Erde dermaßen viele Gastarbeiter skrupellos ausgebeutet werden, man sie ihres Lohns beraubt und sie dem Kampf ums Überleben preisgibt", sagte Amnesty-Generalsekretär Salil Shetty am Sonntag in Doha bei der Vorstellung des Abschlussberichts "Die dunkle Seite der Einwanderung".

Amnesty International hat 210 Arbeiter aus sieben Ländern besucht, insgesamt 14 Treffen mit Regierungs- oder WM-Vertretern organisiert und Kontakt zu 22 Unternehmen aufgenommen. Fazit: "Es war ziemlich schockierend", sagte Shetty im "SID"-Interview, "viele durften das Land nicht verlassen, sie hatten keine Rücklagen, sie bekamen keine Ausreisegenehmigung. Sie saßen in der Falle."

Auch Todesfälle, beispielsweise durch Stürze aus großer Höhe, seien alles andere als selten. Ein Manager einer Baufirma habe die Arbeiter "die Tiere" genannt. Allerdings zeige sich die Regierung entschlossen, zügig Verbesserungen umzusetzen, erste Schritte seien getan. "Katar ist eines der offeneren Länder in der Golf-Region. Sie haben kooperiert und uns unterstützt", sagte Shetty.

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