WM

Bleib doch noch, Raymond

Von SPOX
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© DPA

Kaum Überraschungen hat der 3. Spieltag der europäischen WM-Qualifikation hervorgebracht. In den "großen" Matches begnügten sich die Kontrahenten - mit deutscher Ausnahme - meist mit einem Unentschieden; England, Spanien und die Niederlande kamen zu ungefährdeten Siegen. Frankreich zog in Rumänien nach 0:2-Rückstand noch mal den Kopf aus der Schlinge.

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Ein Deja-vu der unliebsamen Art hatte Österreich auf den Färöer Inseln. Berti Vogts verlor mit Aserbaidschan in Wales und Ottmar Hitzfeld feierte seinen ersten Pflichtspiel-Sieg mit den Eidgenossen.

Was sonst noch passierte - der WM-Quali-Spieltag im Überblick:

Gruppe 1

Ungarn - Albanien 2:0 (0:0)
Tore:
1:0 Torghelle (48.), 2:0 Juhasz (82.)

Schweden - Portugal 0:0

Die Skandinavier waren das aktivere Team und drängten die Portugiesen ziemlich stark in die Defensive. Das ersatzgeschwächte Portugal mit einer mauen Vorstellung, die keinesfalls eine Wiedergutmachung für die 2:3-Heimniederlage gegen Dänemark bedeutete.

Dänemark - Malta 3:0 (2:0)
Tore:
1:0 Larsen (9.), 2:0 Agger (29./Elfmeter), 3:0 Larsen (47.)

Der Ex-Schalker Sören Larsen war mit zwei Toren der Matchwinner für den Tabellenführer.

Gruppe 2

Schweiz - Lettland 2:1 (0:0)
Tore:
1:0 Frei (63.), 1:1 Ivanovs (71.), 2:1 Nkufo (73.)
Gelb-Rot: Laizans (69./Lettland)

Einmal tief durchatmen, Ottmar! Der Schweiz ist endlich der erste Sieg in der WM-Qualifikation gelungen. Ein Abstaubertor von BVB-Stürmer Alex Frei und ein Kopfballtreffer des Ex-Zweitliga-Stürmers Blaise Nkufo zwangen zweikampfstarke Letten in die Knie. mehr

Luxemburg - Israel 1:3 (1:1)
Tore:
0:1 Benayoun (2./Elfmeter), 1:1 Peters (14.), 1:2 Golan (53.), 1:3 Toema (82.)

Israel behauptete mit nunmehr 7 Punkten Platz zwei in der Gruppe vor der Schweiz (4) und Lettland (3).

Griechenland - Moldawien 3:0 (2:0)
Tore:
1:0 Charisteas (31.), 2:0 Katsouranis (40.), 3:0 Charisteas (51.)

Angelos Charisteas tat das, was er in Nürnberg nur selten tut: Tore schießen. Der Europameister von 2004 bleibt mit blütenweißer Weste (drei Spiele, drei Siege) Tabellenführer.

Gruppe 3

Polen - Tschechien 2:1 (1:0)
Tore:
1:0 Brozek (27.), 2:0 Blaszczykowski (53.), 2:1 Fenin (87.)

Bundesliga, wohin man blickt: Polens Torschütze Kuba Blaszczykowski spielt beim BVB, Tschechiens Torschütze Martin Fenin bei Eintracht Frankfurt, dazu leitete in Wolfgang Stark ein Bundeliga-Schiedsrichter die Partie.

San Marino - Slowakei 1:3 (1:2)
Tore:
0:1 Sestak (33.), 0:2 Kozak (39.), 1:2 Selva (45.), 1:3 Karhan (50.)
Gelb-Rot: Kratochvil (73./Slowakei)

Vier Tore in 17 Minuten - mehr war nicht im Stadio Olimpico zu Serravalle. Da gab's einst beim Gastspiel des DFB mehr zu sehen...

Slowenien - Nordirland 2:0 (0:0)
Tore:
1:0 Novakovic (84.), 2:0 Ljubijankic (85.)

Es hat mal wieder novakovict: Der Kölner Stürmer leitete den Sieg mit seinem späten Führungstor ein. Zuvor wurde gut gepflügt: neun Gelbe Karten verteilte der Unparteiische.

Gruppe 4

Finnland - Aserbaidschan 1:0 (0:0)
Tor:
1:0 Forssell (62./Elfmeter)

Gegen Vogts' Aserbaidschaner tat sich Finnland, das Deutschland bekanntlich ein 3:3 abgerungen hatte, unerwartet schwer. Zwar war das Team von Stuart Baxter Feld überlegen und erarbeitete sich eine Vielzahl von Chancen heraus, die Mikael Forssell und Co. jedoch allesamt kläglich vergaben. Erst ein Elfmeter nach einem Zupfer im Strafraum brachte die Entscheidung. mehr

Wales - Liechtenstein 2:0 (1:0)
Tore:
1:0 Edwards (41.), 2:0 Mario Frick (80., ET)

Der nächste DFB-Gegner ließ eine Großzahl an Chancen aus, allen voran Hobby-Golfer Craig Bellamy, der mit dem Halbzeitpfiff schon den dritten Elfmeter für Wales in dieser WM-Quali vergab.

Deutschland - Russland 2:1 (2:0)
Tore:
1:0 Podolski (9.), 2:0 Ballack (28.), 2:1 Arschawin (51.)

Zwei völlig unterschiedliche Halbzeiten: Deutschland in der ersten Halbzeit überragend, hätte höher führen müssen. Russland in den zweiten 45 Minuten dann bärenstark, hätte noch zum Ausgleich kommen können. So stand am Ende der zweite DFB-Sieg im dritten Spiel. mehr

Gruppe 5

Türkei - Bosnien-Herzegowina 2:1 (0:1)
Tore:
0:1 Dzeko (26.), 1:1 Sabri (51.), 2:1 Erdinc (66.)

Insgesamt standen fünf Bundesliga-Profis auf dem Platz: der Türke Halil Altintop (Schalke), sowie die Bosnier Sejad Salihovic, Vedad Ibisevic (beide Hoffenheim), Zvjezdan Misimovic, Edin Dzeko (beide Wolfsburg).

Estland - Spanien 0:3 (0:2)
Tore:
0:1 Juanito (35.), 0:2 Villa (37./Elfmeter), 0:3 Puyol (69.)

Der Europameister siegt kühl bis ans Herz, kam aber nach dem Doppelschlag zum 2:0 im zweiten Durchgang phasenweise in Bedrängnis. Am Ende gaben ein Elfmeter und zwei Tore aus Standardsituationen den Ausschlag. Der Lohn: Die "Furia Roja" ist jetzt zwei Jahre ohne Niederlage.

Belgien - Armenien 2:0 (2:0)
Tore:
1:0 Sonck (22.), 2:0 Fellaini (38.)

Belgien scheint nach Jahren des Misserfolgs wieder konkurrenzfähig zu sein: Platz zwei und noch keine Niederlage sind der Lohn nach dem Arbeitssieg gegen farblose Armenier.

Gruppe 6

England - Kasachstan 5:1 (0:0)
Tore:
1:0 Ferdinand (51.), 2:0 Kuchma (63./Eigentor), 2:1 Kukeew (67.), 3:1/4:1 Rooney (76./86.), 5:1 Defoe (89.)

Der erste Durchgang war alles andere als überzeugend und bei den ersten beiden Treffern brauchte die Capello-Elf auch Unterstützung der etwas überforderten Kasachen-Abwehr. Erst nach dem 2:1, dem ein schlimmer Rückpass von Ashley Cole vorausgegangen war, wachten die Three Lions auf und hätten am Ende sogar noch höher gewinnen können. Aber auch so steht erstmal die sichere Tabellenführung.

Ukraine - Kroatien 0:0

Bäh, wie langweilig. Kaum Torszenen, kein spielerischer Glanz. Bald-Star Luka Modric für Kroatien und Früher-mal-Star Andrej Schewtschenko für die Ukraine vergaben die besten Chancen.

Gruppe 7

Färöer - Österreich 1:1 (0:0)
Tore:
1:0 Lokin (47.), 1:1 Stranzl (48.)

Eineinhalb Minuten lang roch es erneut nach der Riesensensation, dann sorgte der Ex-Stuttgarter Martin Stranzl immerhin für den Ausgleich. Kuriosum, Teil eins: Der Vater des Torschützen Lokin stand am 12. September 1990 auf dem Platz, als die Färöer mit dem pudelbemützten Keeper Jens Martin Knudsen Österreich mit 1:0 schlugen. Kuriosum, Teil zwei: In Österreich sah man keine Sekunde des Spiels, weil der "ORF" wegen technischer Probleme kein TV-Bild hinbekam. So oder so: Österreich steht nach drei Spielen nun mit je einem Sieg, einem Remis und einer Niederlage da. Die Fähringer hatten zuvor 21 Spiele in Folge verloren. mehr

Rumänien - Frankreich 2:2 (2:1)
Tore:
1:0 Petre (6.), 2:0 Goian (17.), 2:1 Ribery (36.), 2:2 Gourcuff (69.)

Dass man in Rumänien auch mal fürchterlich eingehen kann, weiß man nicht erst seit einem gewissen 1:5. Rumänien beförderte Frankreich-Coach Raymond Domenech in 17 Minuten beinahe schon auf den Arbeitsmarkt, dann machten Bayern-Star Franck Ribery nach Gourcuff-Pass und der besagte Vorlagengeber per Riesenhammer aus 25 Metern doch noch Schönwetter beim Verband.

Serbien - Litauen 3:0 (2:0)
Tore:
1:0 Ivanovic (6.), 2:0 Krasic (34.), 3:0 Zigic (82.)
Gelb-Rot: Klimavicius (75./Litauen)

Da waren's nur noch vier... Litauen hatte vor der Partie nur Siege und kein einziges Gegentor vorzuweisen. Jetzt haben nur noch Griechenland, Spanien, England und die Niederlande makellose Sieg-Bilanzen. Serbien setzte sich mit dem ungefährdeten Erfolg an die Tabellenspitze.

Gruppe 8

Georgien - Zypern 1:1 (0:0)
Tore:
0:1 Konstantinou (66.), 1:1 Kobiaschwili (73.)

Der Schalker Lewan Kobiaschwili bescherte den Georgiern den ersten Punkt.

Bulgarien - Italien 0:0

Italien bleibt unter Marcello Lippi im 28. Spiel in Folge unbesiegt - um das Ergebnis für den Weltmeister mal positiv auszudrücken. Ansonsten war Bulgarien zwar auch schlecht, aber noch besser als die Azzurri, die ihre beste Szene kurz vor Schluss durch einen De-Rossi-Freistoß hatten. Ach so: Luca Toni kam nur von der Bank.

Gruppe 9

Schottland - Norwegen 0:0

Ein Festival der vergebenen Möglichkeiten. Wohl zu wenig für die Schotten, die sich bereits einen Ausrutscher in Mazedonien (0:1) leisteten. Die Bravehearts waren das bessere Team mit einer Handvoll brauchbarer Chancen, Norwegen nutzte in der Schlussphase seine Konter nicht.

Niederlande - Island 2:0 (1:0)
Tore:
1:0 Mathijsen (14.), 2:0 Huntelaar (64.)

HSV-Profi Nigel de Jong musste schon nach 13 Minuten verletzt runter. Für ihn kam witzigerweise Demy de Zeeuw, der de Jong in der Winterpause auch in Hamburg den Platz streitig machen könnte.

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