WM

Nigeria vs. Uruguay: Endspiel für Super Eagles

Von Martin Grabmann
Für Uruguay und Nigeria geht es im zweiten Gruppenspiel um den Einzug ins Halbfinale
© getty

Obwohl beide Mannschaften mit unterschiedlichen Ergebnissen in das Turnier gestartet sind, gilt das direkte Aufeinandertreffen als Endspiel um den Einzug ins Halbfinale. Uruguay verzichtet erneut auf eine Begehung.

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In Gruppe B mit Weltmeister Spanien und Außenseiter Tahiti scheinen die Plätze eins und vier bereits vergeben.

Trotz des deutlichen 6:1-Erfolgs gegen Ozeanienmeister Tahiti war Nigerias Trainer Stephen Keshi nicht komplett zufrieden mit dem Auftakt seiner Mannschaft: "Ich würde nicht sagen, dass ich verärgert war, aber ich war besorgt, als wir unsere Chancen nicht genutzt haben, weil das unseren Gegnern Hoffnung gegeben hat."

Dabei ist Keshi auch bewusst, dass gegen den zweiten Gruppengegner Uruguay weniger Möglichkeiten entstehen werden, in Führung zu gehen. Deshalb will der 51-Jährige an der Chancenverwertung arbeiten: "Wir hatten klare Chancen, einhundertprozentige, und diese Tore müssen wir machen."

Nigeria seit 17 Spielen ungeschlagen

Afrikameister Nigeria ist bereits seit 17 Spielen ungeschlagen und steht nach der holprigen Anreise und dem leichten Auftakt vor der schwierigen Aufgabe, den direkten Vergleich gegen Uruguay für sich zu entscheiden: Seriensieger Spanien ist zu stark, Tahiti eher ein lockeres Trainingsspiel - da hat die Begegnung am Donnerstag vorentscheidenden Charakter über den Einzug ins Halbfinale.

Denn die Charruas um Edinson Cavani und Luis Suarez können sich trotz null Punkten kurioserweise eher ein Unentschieden leisten als die Super Eagles. Sollte Spanien gegen Nigeria ebenfalls gewinnen, bräuchte man bei einer Punkteteilung am letzten Spieltag lediglich einen höheren Sieg gegen Tahiti, um durch das bessere Torverhältnis in die Vorschlussrunde einzuziehen. Nigeria muss dagegen nach Möglichkeit gewinnen.

Umso wichtiger wäre die Rückkehr von Lazio Roms Ogenyi Onazi, der das Spiel gegen Tahiti wegen einer Knieverletzung verpasst hatte. Über einen Einsatz des Mittelfeldspielers soll kurzfristig entschieden werden. Der Rest des Kaders um die Bundesliga-Legionäre Anthony Ujah und Joseph Akpala ist einsatzbereit.

Uruguay spielt Niederlage runter

Der WM-Vierte von 2010 versucht unterdessen, der 1:2-Pleite gegen Spanien am Sonntag keine große Bedeutung zuzumessen. "Wenn Spanien Italien weghaut und Deutschland auch, warum sollte es dann nicht auch Uruguay besiegen", stellte Trainer Oscar Tabarez das Ergebnis als Normalfall dar.

Die über weite Strecken große Unterlegenheit seiner Mannschaft unterschlug der 66-Jährige dabei jedoch, der Endstand nach dem späten Anschlusstreffer von Luis Suarez war schmeichelhaft. Trotzdem zeigte sich auch Torschütze Suarez nach dem Spiel gegenüber "fifa.com" selbstbewusst: "Uruguay kann mit jedem mithalten. Dessen sind wir uns bewusst."

Forlan: "Es hat sich nichts geändert"

Kümmerliche vier Siege aus den letzten 16 Begegnungen zeigen allerdings, dass Uruguay längst nicht mehr in der Form der Weltmeisterschaft 2010 ist, als man ins Halbfinale einzog und Diego Forlan als bester Spieler des Turniers ausgezeichnet wurde. Der Altstar, der gegen Spanien nur von der Bank kam, setzt seine Hoffnungen nun ebenfalls in das Spiel gegen die Afrikaner.

"Wir wussten, bevor wir nach Brasilien gekommen sind, dass das Spiel gegen Nigeria das entscheidende sein wird. Daran hat sich nichts geändert, weil wir gegen Spanien verloren haben", erklärte Forlan. Sollte es nicht reichen, richtet sich der Fokus wieder auf die WM-Qualifikation: Dort verteidigt man mit Klauen und Zähnen den Playoff-Platz, die direkte Qualifikation ist schon fast außer Reichweite.

Uruguay verzichtet auf Stadionbegehung

Wie schon vor dem Gruppenauftakt gegen Spanien verzichtet der Südamerika-Meister auch vor dem zweiten Vorrundenspiel am Donnerstag in Salvador gegen Nigeria auf die einzige Möglichkeit, die Arena Fonte Nova vor dem Confed-Cup-Duell gegen den Afrika-Champion zu erkunden.

Wie zuvor in Recife begründete Nationaltrainer Oscar Tabárez seine Entscheidung mit der späten Ansetzung des Trainings durch den Weltverband FIFA. Die Urus sollten erst um 19.45 Uhr Ortszeit, und damit nach dem Abschlusstraining der Nigerianer, den Rasen betreten, und wären dann erst gegen 22.00 Uhr wieder im Hotel. Zu spät, laut Tabárez.

Die voraussichtlichen Aufstellungen:

Nigeria: Enyeama - Ambrose, Omeruo , Oboabona - Ogude , Mikel, Mba - Oduamadi, Musa, Ujah

Uruguay: Muslera - Pereira, Lugano, Godin, Caceres - Ramirez, Rodriguez, Forlan, Gargano - Cavani, Suarez