Heldt fordert mehr Cleverness

SID
Auf dem Acker von St. Petersburg taten sich der VfB Stuttgart und Zenit schwer
© Imago

Nach der nur knapp verlorenen Schlammschlacht im eisigen St. Petersburg blickt der VfB Stuttgart voller Optimismus auf das zweite Duell mit Titelverteidiger Zenit am kommenden Donnerstag.

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"Wir haben gesehen, dass wir diesen Gegner schlagen können. Wir haben alle Möglichkeiten für das Rückspiel", sagte Horst Heldt trotz der 1:2 (1:2)-Niederlage im Hinspiel der UEFA-Cup-Zwischenrunde.

Der Sportdirektor des erfolgreich in die Rückrunde gestarteten Bundesligisten forderte allerdings zugleich: "Da brauchen wir ein bisschen mehr Cleverness."

Dank des zwischenzeitlichen Ausgleichs durch Mario Gomez (15.) haben die Schwaben dennoch alle Chancen auf den Achtelfinaleinzug. Ein 1:0 würde dem Meister von 2007 bereits genügen.

Gomez stimmt nachdenkliche Töne an

Doch der auf dem Acker in der ersten Halbzeit überragende Nationalstürmer stimmte als einziger VfB-Profi nachdenkliche Töne an.

"Das war ganz ärgerlich. Wir dürfen jetzt nicht zufrieden sein, dass wir ein Auswärtstor erzielt und das Spiel irgendwie über die Bühne gebracht haben", sagte der 23-Jährige, der im Petrowski-Stadion auf der Newa-Insel bereits sein achtes Europapokaltor der laufenden Saison und seinen sechsten Treffer im fünften Pflichtspiel 2009 erzielt hatte. "Wir können nicht zufrieden mit dem Spiel sein, weil wir nach dem zweiten Gegentreffer aufgehört haben, Fußball zu spielen."

Der in der Winterpause von Hannover 96 in die Zarenstadt gewechselte Ungar Szabolcs Huszti (2.) hatte zunächst für den frühen Rückstand der Stuttgarter gesorgt, ehe in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit der künftige Bayern-Spieler Anatolij Timoschtschuk mit einem strammen Schuss in den Winkel den äußerst sehenswerten zweiten Treffer für St. Petersburg erzielte.

Babbel: "Unnötige Tore"

Babbel merkte wie Heldt ebenfalls kritisch an, dass man "unnötige Tore" kassiert habe und vor dem zweiten Gegentreffer in einen vermeidbaren Konter gelaufen sei.

Dennoch befand der 36-Jährige: "Es muss uns für das Rückspiel Auftrieb geben, dass St. Petersburg nicht besser war." Das galt zumindest für die erste Hälfte, in der die VfB-Spieler laut Zenit-Coach Dick Advocaat gezeigt haben, "dass sie keine schlechte Mannschaft sind".

Für zusätzliche Hoffnung beim VfB sorgte die Gelbe Karte für Kapitän Timoschtschuk, der St. Petersburg dadurch im Rückspiel fehlen wird.

Samstag richtungsweisendes Duell gegen Hoffenheim

Die geforderte clevere Spielweise können die Schwaben bereits am Samstag in der Bundesliga gegen Herbstmeister 1899 Hoffenheim unter Wettkampfbedingungen üben.

VfB-Kapitän Hitzlsperger erwartet "wieder so ein Spiel, in dem Kleinigkeiten entscheiden werden". Als Kleinigkeit tat man beim VfB auch den Disput zwischen Torwart Jens Lehmann ("Ich weiß nicht, ob ich in meiner Europapokal-Karriere schon einmal auf einem schlechteren Platz gespielt habe") und Innenverteidiger Khalid Boulahrouz ab.

Nachdem dem Niederländer in der 52. Minute ein Kopfball misslungen war, riss Lehmann ihm das Stirnband vom Kopf und warf es hinter das Tor. Als "nichts Besonderes" bezeichnete Boulahrouz die Aktion später.

"Sowas kommt im Eifer des Gefechts vor", sagte Babbel. Lehmann wollte die Aktion nicht kommentieren, sein Zorn war aber schnell verraucht. "Es war kalt, aber im Nachinein denkt man auch gerne an solche Spiele zurück", sagte der 39-Jährige.

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