Trochowski köpft das einzige Tor

SID
Aggressive Hamburger: Jarolim (re.) und Demel gemeinsam gegen Diego
© Getty

Revanche gelungen, Endspiel im Blick: Dank eines Kopfballtores von Nationalspieler Piotr Trochowski darf der Hamburger SV vom Einzug ins UEFA-Pokal-Finale träumen.

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Der Treffer des Mittelfeldspielers besiegelte den verdienten 1:0 (1:0)-Erfolg des Bundesliga-Fünften beim deutschen Vizemeister Werder Bremen. Der DFB-Pokal-Finalist steht damit im Halbfinal-Rückspiel am kommenden Donnerstag in Hamburg vor einer schweren Aufgabe.

"Wir haben einen dummen Fehler gemacht und vorne hochklassige Chancen nicht genutzt. Wir haben in der ersten Halbzeit nicht gut gespielt und beim Gegentor geschlafen. Aber im Rückspiel ist noch alles möglich und nichts verloren", sagte Bremens Nationalspieler Torsten Frings.

Hamburg zunächst überlegen

Vor 37.500 Zuschauern im ausverkauften Weserstadion erwiesen sich die Gäste als das an diesem Abend in allen Belangen überlegene Team.

Schon nach 65 Sekunden hätte die Mannschaft von Trainer Martin Jol in Führung gehen können, als Torjäger Ivica Olic aus kurzer Distanz am Bremer Torhüter Tim Wiese scheiterte.

Starker Tim Wiese

Der Nationaltorwart, der in der vergangenen Woche im nationalen Pokalduell der beiden Nordrivalen im Elfmeterschießen gleich drei Strafstöße pariert hatte, stand noch mehrfach während der abwechslungsreichen Begegnung im Blick und überzeugte erneut.

So machte er in der 22. Minute einen verdeckten Flachschuss von Paulo Guerrero unschädlich, in der 65. Minute verhinderte er gegen Olic einen weiteren Gegentreffer.

Bremen zieht die falschen Schlüsse

Besonders im letzten Drittel der Partie erwiesen sich die Hamburger als das Team mit der reiferen Spielanlage, und ein höherer Erfolg wäre nicht unverdient gewesen.

"Wir haben aus dem Spiel der vergangenen Woche die falschen Schlüsse gezogen und nicht den richtigen Biss gezeigt", kritisierte Werder-Sportdirektor Klaus Allofs schon in der Halbzeitpause die eher mäßige Leistung der Platzherren.

Werder dreht auf

Nach dem Seitenwechsel versuchte sich das Team von Coach Thomas Schaaf zwar an einer verstärkten Offensive, doch die HSV-Deckung stand im 99. Nordderby weitgehend sicher.

Gefährlich wurde es für den HSV zunächst nur in der 60. Minute, als ein Distanzschuss von Sebastian Boenisch knapp am Gehäuse vorbeistrich.

Guerrero verpasst das Rückspiel

Die Hamburger werden allerdings im Rückspiel am 7. Mai vor eigenem Publikum auf Guerrero verzichten müssen.

Der peruanische Nationalspieler sah seine dritte Gelbe Karte im laufenden Wettbewerb und steht damit für das dritte von insgesamt vier Duellen zwischen Hamburg und Bremen binnen 19 Tagen nicht zur Verfügung.

Auch ohne die verletzten Marcell Jansen und Mladen Petric brachte der HSV in der Schlussphase gegen den Bundesliga-Zehnten den knappen Vorsprung über die Runden.

Pizarro scheitert in der Nachspielzeit

In der Nachspielzeit scheiterte Pizarro aus spitzem Winkel am glänzend reagierenden Rost. Der Gesamtsieger der beiden Halbfinal-Begegnungen im UEFA-Pokal wird im Finale am 20. Mai in Istanbul auf eine ukrainische Mannschaft treffen, entweder Schachtjor Donezk oder Dynamo Kiew, die sich im Hinspiel in Kiew am Donnerstag 1:1 trennten.

Wiese und Diego waren die stärksten Akteure beim deutschen Vizemeister, der Schaaf keinen Sieg an dessen 48. Geburtstag schenken konnte.

Stärkste HSV-Akteure waren der im Mittelfeld unermüdlich rackernde David Jarolim sowie Außenverteidiger Guy Demel, der mit einer präzisen Flanke den Treffer von Trochowski vorbereitet hatte.

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