Untergang in Piräus

SID
Heißes Duell im Hexenkessel: Piräus' Djordjevic (li.) gegen Herthas Nicu
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Hertha BSC Berlin hat den Einzug in die K.o. -Runde des UEFA-Pokals und damit das i-Tüpfelchen auf eine starke Hinrunde verpasst. Der Bundesliga-Dritte verlor im "Endspiel" der Gruppe B beim zu Hause seit anderthalb Jahren ungeschlagenen griechischen Rekordmeister Olympiakos Piräus nach einer schwachen zweiten Halbzeit verdient mit 0:4 (0:0).

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Nur mit einem Sieg wäre Hertha erstmals seit drei Jahren wieder der Sprung in die dritte Runde geglückt. Der Brasilianer Dudu machte in der 54. Minute mit seinem Kopfballtreffer alle Hoffnungen der Berliner, die in der Liga mit 33 Punkten die beste Vorrunde der Vereinsgeschichte hingelegt hatten, auf ein Weiterkommen zunichte.

In der 67. Minute erhöhte der Argentinier Luciano Galetti mit einem verwandelten Foulelfmeter auf 2:0. Vassilis Torosidis (86.) und Diogo (88.) sorgten am Ende sogar noch für einen Kantersieg der Gastgeber.

Der griechische Double-Gewinner Piräus zeigte nach anfänglichen Schwächen in der zweiten Halbzeit eine deutliche Leistungssteigerung und darf sich nun auf Zusatzeinnahmen von etwa einer Million Euro freuen.

Riesenmöglichkeiten durch Dardai und Pantelic

Die 33.000 heißblütigen Olympiakos-Fans peitschten ihre Mannschaft lautstark nach vorne und verwandelten das Karaiskakis-Stadion wie von Hertha-Manager Dieter Hoeneß zuvor erwartet in "eine kleine Hölle".

Nach der Partie analysierte Coach Lucien Favre die Partie so: "In der ersten Halbzeit haben wir teilweise hervorragend gespielt. Aber nach dem 0: 1 waren wir zu überhastet. Hinten war plötzlich alles offen. Da hat uns die Geduld gefehlt. In der zweiten Halbzeit habe ich gesehen, dass ein paar Spieler das Tempo nicht halten konnten."

Beide Teams ließen sich von der Stimmung anstecken und boten ein Spiel mit hohem Unterhaltungswert. Bereits in der zweiten Minute hatte Berlins Mittelfeld-Abräumer Pal Dardai die Führung auf dem Fuß.

Der Ungar scheiterte jedoch an Routinier Antonios Nikopolidis im Piräus-Tor. Der griechische Ex-Nationalkeeper wäre nur acht Minuten später geschlagen gewesen, doch der überraschte Marko Pantelic brachte den Ball aus fünf Metern nicht im leeren Tor unter.

Drei Stammkräfte nicht dabei

Zuvor hatte Nikopolidis gegen Cicero glänzend pariert. Zwischen den beiden Großchancen hatten die Berliner jedoch auch Glück, als Linksverteidiger Marc Stein einen Schuss des Argentiniers Fernando Belluschi von der Linie gekratzt hatte (5.).

Dem vorausgegangen war ein schwerer Stellungsfehler von Hertha-Kapitän Arne Friedrich. Der griechische Rekordmeister schien beeindruckt vom forschen Auftritt des Bundesliga-Dritten und zeigte ungewohnte Schwächen im Spielaufbau.

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Die Berliner, die ohne die verletzten Stammkräfte Gojko Kacar (Schienbeinprellung), Andrej Woronin (Grippe) und Josip Simunic (Wadenverletzung) antraten, drängten immer stärker auf den Führungstreffer.

Comeback von Lucio

Der Einsatz wäre kurz vor dem Halbzeitpfiff beinahe durch ein Eigentor von Torosidis (40.) belohnt geworden. Nach dem Seitenwechsel kamen die Gastgeber wie verwandelt aus der Kabine und zogen das Tempo an.

Hertha kam nur noch selten zu eigenen Angriffen und sah sich zunehmend wütenden Angriffen der Griechen ausgesetzt. Nach dem 0:1 dominierten die Gastgeber endgültig das Geschehen.

Neben dem Kepper wusste bei den Berlinern, bei denen der lange Zeit am Knie verletzte Lucio kurz vor Schluss nach 447 Tagen sein Comeback feierte, auch der lauffreudige Brasilianer Raffael zu überzeugen. Die Griechen hatten in Nikopolidis und Torschütze Dudu ihre besten Akteure.

Die Abschlusstabelle von Herthas Gruppe B im Überblick