Zauberstunde in Hamburg

SID
War der Mann des Abends: Hamburgs Ivica Olic, hier im Duell mit Nigel Reo-Coker
© Getty

Nach einer Gala-Vorstellung von Ivica Olic ist der Hamburger SV als Sieger der Gruppe F in die K.o.-Runde des UEFA-Pokals eingezogen. Der kroatische Torjäger war beim 3:1 (2:0)-Erfolg der Hanseaten über Aston Villa im letzten Vorrundenspiel der überragende Akteur und wurde von den begeisterten Fans mit Sprechchören gefeiert.

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Sein Landsmann Mladen Petric hatte den HSV beim gelungenen Jahresabschluss gegen den englischen Premier-League-Klub mit 1:0 in Führung gebracht (18.), bevor der 29-Jährige in der 30. und 56. Minute erhöhte.

Für die Gäste reichte es am Ende nur zum Treffer von Nathan Delfouneso (83.), bevor sein Teamkollege Steve Sidwell eine Minute später die Gelb-Rote Karte sah.

Olic, dessen Vertrag zum Saisonende ausläuft, liebäugelt mit einem Wechsel zu Bayern München und will sich in der Winterpause entscheiden, ob er ein Angebot der Hamburger annimmt.

200. HSV-Europacup-Tor

Mit seinem Auftritt vor 50.000 Fans am Mittwochabend hat er jedoch weiterhin beste Werbung in eigener Sache gemacht. Die Chancen der Hanseaten, den Nationalspieler zu halten, werden damit immer geringer.

Auf sein Kroaten-Duo angesprochen sagte HSV-Coach Jol: "Es ist fast schon unheimlich mit den Beiden. Natürlich bin ich glücklich, dass wir Olic und Petric haben. Man hat gesehen, wie populär Olic hier in Hamburg ist. Anderswo ist das Gras auch nicht grüner, ich hoffe, dass er bleibt. Wenn er geht, dann wird es schwierig für uns. Es haben heute wieder einige Leute gefehlt. Da kann man nicht erwarten, dass wir spielen wie Real Madrid. Aber wir werden weiter arbeiten und weiter nach oben gucken."

Insbesondere den zweiten Treffer erzielte Olic in Weltklasse-Manier. Beim 200. Tor der Hamburger Europapokal-Geschichte erlief er einen Befreiungsschlag von Joris Mathijsen über 70 Meter, schüttelte seinen Bewacher Carlos Cuellar ab, und ließ Torwart Brad Guzan keine Chance.

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Schon nach seinem ersten Tor hatte der Stadionsprecher den Publikums-Liebling über die Lautsprecher aufgefordert: "Bleib in Hamburg, Ivica!" Durch den angestrebten Gruppensieg bekommen die Hamburger nun am Freitag (13.00 Uhr) bei der Auslosung in Lyon einen Gruppendritten zugeteilt und haben dabei den Vorteil, das Rückspiel am 26. Februar zu Hause bestreiten zu können.

Villa nur mit der B-Elf

Das Hinspiel wird am 18. oder 19. Februar ausgetragen. Gegen die harmlosen Engländer hatte der HSV insgesamt wenig Mühe. Der Vierte der Premier League hatte auf zahlreiche Stars verzichtet, um sie für die weiteren Partien in der englischen Liga zu schonen.

So ließ Trainer Marten O'Neill unter anderem die Nationalspieler Ashley Young, Gabriel Agbonlahor und Gareth Barry zu Hause. Die B-Elf von Villa war jedoch nie in der Lage, den Hamburgern Paroli bieten zu können.

Der HSV-Sieg hätte mit ein wenig Glück sogar noch viel höher ausfallen können. So traf Marcell Jansen in der 45. Minute aus 20 Metern nur das Lattenkreuz. Nationalspieler Piotr Trochowski scheiterte zweimal (54., 60.) an Guzan.

Kroaten-Duo wieder spielentscheidend

Neben Olic war erneut Petric der herausragende Hamburger. Das kroatische Duo hat damit den Bundesligisten praktisch im Alleingang in die K.o.-Runde geschossen. Auch bei den Siegen in Zilina und Prag waren die beiden erfolgreich.

Bei Aston Villa konnte allein Ersatz-Kapitän Nigel Reo-Coker gefallen. Außerdem bemühte sich Marlon Harewood im Angriff.

Hamburgs Gruppe F im Überblick