Leverkusen nach Sieg im Vorteil - Stevens sauer

SID
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Leverkusen - Das Jubiläumstor beim 1:0-(0:0)-Sieg im Achtelfinal-Hinspiel gegen den Hamburger SV wurde für Theofanis Gekas (im Bild) zum großen Befreiungsschlag. "Ich stand unter starkem Druck, aber ich habe gezeigt, dass ich da bin, wenn der Trainer mich braucht", freute sich der Grieche.

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Mit seinem Kopfball zum 100. UEFA-Cup-Treffer für Bayer Leverkusen in der 77. Minute ging für den 27-Jährigen Stürmer eine 88 Tage dauernde Leidenszeit ohne Torerfolg zu Ende.

"Ich wollte ihm einen Neuanfang ermöglichen", sagte Bayer-Chefcoach Michael Skibbe, der den zuletzt oft auf der Ersatzbank schmorenden Gekas unerwartet von Anbeginn aufbot.

"Das tolle Tor hat er verdient, es war ein sehr wichtiges für uns. Ich freue mich total für ihn."

Alle freuen sich für Gekas

Auch seine Mitspieler gönnten dem im griechischen Larissa geborenen Angreifer das ersehnte Erfolgserlebnis von Herzen. "Ich glaube, man hat am Jubel gesehen, wie wir uns gefreut haben und dass wir eine Einheit sind", sagte Stürmer-Kollege Stefan Kießling.

Wie sehr Gekas, der als Torschützenkönig der Liga und mit 20 Treffern als Referenz vom VfL Bochum gekommen war, unter seiner Einschuss-Flaute gelitten hat, ließ Sergej Barbarez durchblicken.

"Er hat eine schwere Zeit hinter sich, es war nicht einfach für ihn auch wegen der Sprachprobleme", berichtete der Bayer-Leitwolf, "aber er lässt seine Tore sprechen."

Glaube an die eigene Stärke

Trotz des langen Durchhängers hat Gekas - immerhin schoss er in der Bundesliga-Hinrunde acht Tore - sich nie aufgegeben: "Wenn ich nicht an mich glauben würde, wäre ich nicht hier."

Nach seinem späten Treffer liegt der Vorteil für das Rückspiel in Hamburg bei den Leverkusenern, die vor 20 Jahren den UEFA-Cup gewonnen hatten. "Das ist ein tolles Ergebnis gegen den HSV, aber es ist noch nichts entschieden", warnte Bayer- Sportdirektor Rudi Völler.

"Die Chancen für die Rückpartie stehen 51:49." Wenngleich es ein glanzloser Sieg in einem schmucklosen Geduldsspiel war, ist er für Skibbe ein verdienter: "Wir haben uns den Vorsprung redlich erkämpft und jetzt alle Möglichkeiten, ins Viertelfinale zu kommen."

"Das Schlechteste, was ich bisher gesehen habe"

Kein gutes Haar ließ sein Kollege Huub Stevens am Auftritt der HSV-Profis. "Das war das Schlechteste, was ich bisher gesehen habe. So kann man nicht in die nächste Runde kommen", schimpfte er und fügte erbost hinzu: "Ich kann nicht einen Spieler hervorheben, der eine normale Leistung gebracht hat."

Dass mit Vincent Kompany und Nigel de Jong gleich zwei Stammkräfte wegen Gelb-Sperre im Rückspiel fehlen, nahm er dagegen gelassen: "Das ist Fußball. Wir werden umstellen müssen, aber ich bin überzeugt, dass meine Mannschaft das Blatt noch drehen kann."

Die Standpauken von Stevens in der Halbzeitpause und nach Spielende in der Kabine beeindruckten seine Profis nur bedingt. "Er ist sauer, wir sind sauer, weil wir das Spiel nicht verlieren wollten", entgegnete HSV-Verteidiger Guy Demel.

"Noch ist nichts entschieden"

Auch der spät eingewechselte Piotr Trochowski reagierte auf die Schimpfkanonade unaufgeregt. "Es gibt Tage, an denen es nicht so läuft. Dies war so einer", meinte er.

"Ich glaube, dass wir stark genug sind und es noch packen." Davon ist auch Kapitän Rafael van der Vaart überzeugt: "Noch ist nichts entschieden. Wir sind stark genug und werden im zweiten Spiel alles geben."

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