UEFA-Cup als Appetitanreger

SID
Fußball, UEFA Cup, Hamburg, HSV, Zidan
© DPA

Hamburg - Was dem Hamburger SV in der Bundesliga derzeit fehlt, will er sich im UEFA-Cup holen: Siege. Opfer des hanseatischen Erfolgshungers soll der FC Zürich sein (Do., 20.30 Uhr im SPOX-TICKER).

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Seit nunmehr fünf Partien sind die Norddeutschen in der Meisterschaft ohne dreifachen Punktgewinn, was sie von der komfortablen Position des zweiten Bayern-Verfolgers neben Werder Bremen auf Rang fünf abrutschen ließ.

Trainer Huub Stevens hat daher zum Kontrastprogramm aufgerufen. "Unsere Konzentration gehört nur noch dem FC Zürich", gab er als Parole aus. "Wir wollen unbedingt eine Runde weiterkommen."

HSV-Vorstandschef Bernd Hoffmann hatte die Diskussionen schon kommen sehen. "Wenn wir in Leverkusen nicht gewinnen, redet man uns bestimmt die Krise an den Hals", orakelte das Klub-Oberhaupt vor der Partie gegen Bayer. Ganz so heftig kam es nicht, da die Hamburger beim 1:1 einen starken Eindruck hinterließen.

Doch die Fragen häufen sich, ob der angekündigte Wechsel von Trainer Stevens zum Saisonende nicht doch Spuren im Team hinterlässt. Stevens geißelt solche Gedankenspiele als "dummes Zeug" und versichert, er werde keinerlei Schlendrian zulassen. Um derart lästige Fragen gleich im Keim zu ersticken, muss im Zürcher Letzigrund möglichst ein Sieg her.

Aderlass bei Zürich 

Zumindest auf dem Papier scheint der Gegner geeignet für ein Erfolgserlebnis. Noch in frischer Erinnerung ist das jüngste Duell des Schweizer Meisters mit der Bundesliga: Gegen Bayer Leverkusen mussten die Zürcher in der UEFA-Cup-Gruppenphase kurz vor Weihnachten eine deftige 0:5-Heimschlappe hinnehmen.

Gedemütigt geht das Team von Trainer Bernard Challandes auch in das Aufeinandertreffen mit den Hamburgern. Denn die Partei in der nationalen Super-League beim Tabellenletzten FC St. Gallen ging am Wochenende mit 0:1 verloren. Challandes erregte sich so sehr, dass er auf die Tribüne verbannt wurde. Stevens will den Ergebnissen indes nicht trauen. "Zürich hat eine starke Mannschaft", behauptet der Niederländer.

Der elfmalige Schweizer Champion, der mit dem Ortsrivalen Grasshopper Klub um die Vorherrschaft in Zürich kämpft, hat nach starkem Aderlass nicht mehr die Klasse der Vorjahre. Vor allem die Wechsel der Brasilianer Raffael (Hertha BSC) und Cesar (Al-Ahli), der Nationalspieler Gökhan Inler (Udinese Calcio) und Xavier Margairaz (CA Osasuna) sowie von Steve von Bergen (Hertha BSC) und Blerim Dzemaili (Bolton Wanderers) schwächten das Team.

Kein Grund, Zidan zu schonen

Star ist der tunesische Nationalspieler Yassine Chikhaoui, der sowohl beim HSV als auch bei Bayern München, Werder, Schalke 04 und Leverkusen auf der Wunschliste stehen soll. Sieben Tore erzielte der 21-Jährige in dieser Saison.

Rechtzeitig werden beim HSV die Afrika-Cup-Finalisten Thimothee Atouba und Mohamed Zidan zurückerwartet, die direkt vom Turnier in die Schweiz reisen.

Zumindest Cup-Gewinner Zidan, der beim HSV bisher unglücklich agierte, dürfte trotz der Zusatzbelastung in euphorischer Stimmung sein. Stevens sieht keinen Grund, beide zu schonen. "Sie hatten genau wie alle anderen im Winter Urlaub", sagte der Coach.

Dass Zidan in seiner ägyptischen Heimat als Volksheld gefeiert wird, beim HSV dagegen blass blieb, ärgert Stevens. "Was er mit der Nationalmannschaft erreicht, interessiert mich nicht. Mich interessiert, was beim HSV ist", grantelte er in bekannter Art.

Die voraussichtlichen Aufstellungen:

FC Zürich: Leoni - Stahel, Barmettler, Tihinen, Rochat - Chikhaoui, Tico, Aegerter, Vasquez - Alphonse, Duric

Hamburger SV: Rost - Demel, Reinhardt, Mathijsen, Atouba - de Jong, Kompany - Trochowski, van der Vaart - Olic - Guerrero

Schiedsrichter: Kelly (Irland)

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