HSV hat in Zagreb Gruppensieg vor Augen

SID
Fußball, UEFA Cup, Olic
© Getty

Hamburg - Sie brauchen nur noch einen Punkt, aber sie wollen den Gruppensieg: Vier Tage nach dem Dämpfer von Bremen kommt die UEFA-Cup-Auswärtspartie bei Dinamo Zagreb für den Hamburger SV gerade recht, um wieder in die Erfolgsspur zurückzufinden.

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"Wir werden alles für den deutschen Fußball geben", versprach HSV-Trainer Huub Stevens vor dem dritten Gruppenspiel. Im Klartext: Trotz des Hammerprogramms der vergangenen Wochen denkt der Niederländer nicht an eine große Rotation, um seine Profis zu schonen. Er ist auch stolz, dass kein deutscher Club bisher so viele Punkte für die UEFA-Fünfjahreswertung gesammelt hat wie sein HSV.

 "Vielleicht ist es gar nicht schlecht, dass wir mal einen Dämpfer bekommen haben. Jetzt können wir zeigen, dass wir eine echte Mannschaft sind", forderte Frank Rost eine Reaktion von seinen Mitspielern. Die bisherige Bilanz 2007 spricht für sich: Unter Stevens haben die Hanseaten noch nie zweimal nacheinander verloren.

Olics Familientreffen 

"Unser Ziel ist es, die Gruppe als Erster abzuschließen", sagte Piotr Trochowski vor dem Duell im berüchtigten Maksimir-Stadion. "Da muss man mit Stimmung rechnen", sagt Stevens. Wie aufgeheizt die Atmosphäre sein kann, erfuhr zuletzt Werder Bremen in der Qualifikation zur Champions League, als nach dem 3:2 für die Norddeutschen etliche Gegenstände in Richtung Trainerbank flogen.

Der kroatische Meister führt zwar unangefochten mit 15 Punkten die Liga an, steht aber in der UEFA-Pokal-Gruppe D als Vierter (1 Punkt) mit dem Rücken zur Wand. "Es ist eine starke Mannschaft, ich habe sie gesehen, die kämpfen um die letzten Punkte", weiß Nigel de Jong.

Allen voran der kroatische Nationalstürmer Ivica Olic, bei Dinamo einst Torschützenkönig, warnt seine Kollegen beim Bundesliga-Dritten. "Das Stadion ist alt, aber es herrscht eine unglaubliche Atmosphäre", berichtete Olic, der seine ganze Familie auf der Tribüne erwartet.

Schmuddelig und kampfbetont 

Besonders stark ist Dinamos Regisseur Luka Modric (22), der von den englischen Top-Clubs FC Arsenal und FC Chelsea umworben wird. "Es geht für uns um sehr viel", betonte Georg Koch, der früher für den MSV Duisburg im Tor stand, "an einem guten Tag können wir den HSV schlagen".

Die schmuddelige Atmosphäre der Dinamo-Heimstätte gebe es in Deutschland gar nicht mehr. "Hier riecht es noch nach Fußball." Und Coach Branko Ivankovic, 1999/2000 für kurze Zeit auf der Bank von Hannover 96, wird sein Team heiß machen: "Die Partie ist unsere Eintrittskarte für weitere Europacupspiele."

HSV-Idol Uwe Seeler hat schlechte Erinnerungen an Zagreb, wo die Hamburger vor 37 Jahren 0:4 verloren. Diesmal sind die Vorzeichen aber ganz anders: Der HSV (6 Punkte) will Platz 1 vor dem FC Basel und Brann Bergen (je 4) verteidigen, um in der Runde der letzten 32 Teams einen der acht Gruppendritten zugelost zu bekommen. Dagegen treffen die Zweitplatzierten auf einen Champions-League-Teilnehmer.

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