Deutschland steht im Halbfinale

Von dpa
Garefrekes, Deutschland, Nordkorea
© Getty

Wuhan - Die DFB-Frauen sind der erfolgreichen Titelverteidigung bei der Fußball-WM in China wieder ein gutes Stück näher gekommen. Mit dem verdienten 3:0 (1:0)-Erfolg über Nordkorea zog die DFB-Auswahl in Wuhan zum vierten Mal in ein WM-Halbfinale ein.

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Vor 37.200 Zuschauern erzielten Kerstin Garefrekes (44. Minute), Renate Lingor (68.) und Annike Krahn (72.) die Tore zum umkämpften und umjubelten Erfolg gegen den sehr unangenehm zu spielenden Gegner aus Asien, der lange mithielt.

"Ich bin sehr zufrieden, das war eine optimale Mannschaftsleistung. Alle Spielerinnen haben sehr gut zusammengearbeitet und zum richtigen Zeitpunkt die Tore geschossen", lobte Trainerin Silvia Neid, deren Vertrag bis 2011 verlängert wird. "So verschafft man sich bei den Gegnern Respekt."

Nun gegen China oder Norwegen

Am 26. September trifft ihr Team, das auch im vierten WM-Spiel in China ohne Gegentor blieb, in der Vorschlussrunde in Tianjin auf Norwegen oder Gastgeber China.

Dieses Viertelfinale findet ebenso wie die Partie Brasilien - Australien am 23. September statt.

Minnert nur auf der Bank

Die deutsche Mannschaft startete im ersten Länderspiel gegen die Asiatinnen in der erwarteten Formation.

Nach abgesessener Gelbsperre rückte Simone Laudehr wieder ins defensive Mittelfeld. Annike Krahn, die die verletzte Sandra Minnert schon gegen England und Japan gut vertreten hatte, verteidigte erneut an der Seite von Ariane Hingst.

Die technisch versiertere Minnert saß zunächst auf der Bank.

Nordkorea am Anfang stärker

Die Anfangsphase der Partie gehörte den Nordkoreanerinnen, obwohl Kerstin Garefrekes (8.) die erste Chance besaß. Doch die Frankfurterin verzog aus halbrechter Position.

Die DFB-Elf brauchte lange, um sich auf das schnelle und direkte Spiel des Gegners einigermaßen einzustellen und geriet ziemlich unter Druck. Richtig brenzlig wurde es in der 11. Minute: Erst konnte DFB-Torfrau Nadine Angerer den Schuss von Koreas Spielmacherin Ri Un Gyong abwehren. Beim endgültigen Klärungsversuch aber schoss Linda Bresonik Stürmerin Kim Yong Ae an und hatte Glück, dass der Abpraller am leeren Tor vorbei trudelte.

Eine Minute nach einem Fehlversuch von Kil Son Hui (24.) musste Angerer erneut eingreifen.

Zu wenig Ideen

Dem deutschen Spiel mangelte es vor allem im Spielaufbau an guten Ideen. Der Ball wurde zu häufig an die quirligen Asiatinnen verloren. Dennoch hatte der Weltmeister noch vor der Pause zwei gute Kopfball- Möglichkeiten durch Sandra Smisek (29.) und Birgit Prinz (41.).

Eine Einzelaktion von Garefrekes kurz vor der Halbzeit erlöste dann die zahlreichen deutschen Fans: Die 28-Jährige überwand Torhüterin Jon Myong Hui mit einem wunderschönen Schlenzer zum 1:0 ins linke obere Eck.

Garefrekes wurde nach ihrem zweiten Turniertor zum psychologisch günstigen Zeitpunkt von ihren Mitspielrinnen fast erdrückt.

Gelassenheit zahlt sich aus

Nach der Pause konnte das deutsche Team mit der Führung im Rücken etwas gelassener und ruhiger agieren.

Prompt wurde dies belohnt, auch wenn Angerer als starker Rückhalt das ein- oder andere Mal Kopf und Kragen riskieren musste.

Die deutschen Frauen waren viel effektiver: Frankfurts Spielmacherin Lingor und die Duisburgerin Krahn mit ihrem ersten Treffer im 28. Länderspiel stellten den Erfolg sicher.

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