DFB-Frauen nur Unentschieden gegen England

Von dpa
Frauen-WM, Birgit Prinz
© Getty

Shanghai - Die deutschen Fußball-Frauen haben den vorzeitigen Einzug ins Viertelfinale der Weltmeisterschaft in China verpasst.

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Der Welt- und Europameister kam in Shanghai nicht über ein 0:0 gegen England hinaus.

Trotzdem bleiben die DFB-Frauen in der Gruppe A aber dank der besseren Tordifferenz Tabellenführer vor den punktgleichen Japanerinnen (beide 4 Zähler). Diese hatten zuvor Argentinien glücklich mit 1:0 besiegt.

Hinten stark, vorne ohne Präzision

Nach dem glanzvollen Auftakt beim 11:0-Torfest gegen die nun ausgeschiedenen Südamerikanerinnen musste die Auswahl von Trainerin Silvia Neid vor 27.730 Fans im ausverkauften Hongkou-Stadion zwar einen kleinen Rückschlag einstecken, kann sich aber zum Vorrunden-Abschluss in Hangzhou gegen Japan aus eigener Kraft für die Runde der letzten acht Teams qualifizieren.

"Bei uns hat heute die letzte Präzision gefehlt", monierte Silvia Neid nach dem Abpfiff. Mit dem Abwehrverhalten war die Trainerin "total zufrieden", kritisierte jedoch den Mangel an Entschlossenheit vor des Gegners Tor. "Die Engländerinnen haben zwar kompakt und gut in der Abwehr gestanden, aber wir müssen in der Offensive mehr leisten. Vor allem aus unseren Standards müssen wir mehr machen."

Annike Krahn trifft beinahe bei WM-Debüt

Nach dem Ausfall von Innenverteidigerin Sandra Minnert (Oberschenkelzerrung) kam die Duisburgerin Annike Krahn zu ihrem WM-Debüt. England baute auf eine etwas defensiver ausgerichtete Grundformation. Die zweifache Torschützin vom 2:2 gegen Japan, Kelly Smith, wurde als einzige Spitze immer wieder von den offensiven Außen unterstützt. Vor allem die schnelle Karen Carney sorgte für Gefahr.

Auf dem schwer zu bespielenden Rasen fand die DFB-Elf recht mühsam ins Spiel, hatte aber durch Krahn (6.) früh eine gute Kopfballchance.

Eine Minute später mussten die zahlreichen deutschen Fans eine Schrecksekunde überstehen, als Torhüterin Nadine Angerer in ihrem 50. Länderspiel einen langen Pass unterlief, der Ball aber am Tor vorbei kullerte. Mit zunehmender Spieldauer wurde die Potsdamerin sicherer.

Stars bleiben hinter Erwartungen zurück

Die Britinnen agierten oft mit viel Schwung nach vorn. Bis auf einen Kopfball von Spielführerin Faye White (8.) sprang aber keine große Chance heraus. Die DFB-Elf blieb immer wieder in dem kompakten Fünfer-Mittelfeld der Britinnen hängen, kam erst gegen Ende der ersten Halbzeit zu mehr Chancen.

Eine Flanke von Renate Lingor (42.) fing Torfrau Rachel Brown gerade noch ab, ein Kopfball von Kerstin Garefrekes nach guter Hereingabe von Kerstin Stegemann parierte sie mit einiger Mühe.

Verwunderlich, dass ausgerechnet die beiden Stars, Birgit Prinz und Kelly Smith, nicht wie erwartet in Erscheinung traten. Die deutsche Spielführerin bekam zu wenig Bälle und konnte so auch kaum Akzente setzen.

Zwar hatte das DFB-Team in der zweiten Hälfte wesentlich mehr Spielanteile und durch Garefrekes (82.) noch eine erstklassige Chance, musste aber am Ende mit dem 0:0 zufrieden sein.

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