Bewegender Gedenkgottesdienst für Enke

Von Tickerer: Bärbel Mees
Der Gedenkgottesdienst für Robert Enke in Hannover
© Getty
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14.30 Uhr: Beim VfB Stuttgart äußert sich Jens Lehmann, der gemeinsam mit Robert Enke bei der Europameisterschaft 2008 im Aufgebot der deutschen Nationalmannschaft stand: "Robert war ein phantastischer Torwart und Mannschaftskamerad, den ich während der EM im vergangenen Jahr näher kennengelernt habe. Unsere Gedanken sind jetzt vor allem bei seiner Frau Teresa."

14.12 Uhr: Martin Kind fügt im Interview an: "Die nächsten Tage werden für alle Beteiligten sehr belastend sein. Die Mannschaft hat die Nachricht sehr mitgenommen. Wir haben den Spielern freigestellt, wie sie mit der Situation umzugehen. Wir müssen der Mannschaft Zeit geben, damit sie sich fangen kann. Denn wir müssen uns auf das nächste Spiel vorbereiten."

14.08 Uhr: Martin Kind sagt im Interview mit "N24": Ich war tief betroffen. Man muss erstmal seine Gedanken fassen. Die Jahre mit Robert Enke sind mir durch den Kopf gegangen und dann stellte ich mir die Frage, ob man es nicht hätte mitkriegen können. Aber nein, er hat immer einen unheimlich starken Eindruck vermittelt. Ich habe keine Indikation gesehen."

14.07 Uhr: Auch Jörg Schmadtke ist für das Abhalten des Länderspiels gegen Chile. "Bei aller Trauer und bei allem Zorn, den wir in uns haben, müssen wir trotzdem versuchen wieder zum Alltag zurück zu finden, das wird schwer genug, besonders für uns. Aber wir müssen versuchen wieder Normalität in unser Leben zurückzubekommen", sagte er zu SPOX.

13.57 Uhr: Martin Kind sagte zu unserem Redakteur vor Ort zu der Frage, ob das Länderspiel gegen Chile am Samstag stattfinden soll: "Wir stehen im Austausch mit dem DFB. Eine Entscheidung ist noch nicht gefallen. Wenn es nach mir geht, sollte das Spiel stattfinden. Robert Enke war ein großer Sportsmann. Wenn man ihn fragen könnte, würde er wollen, dass das Spiel stattfindet."

13.56 Uhr: Beileidsbekunden kommen auch von den Bundesliga-Vereinen. So vermeldet der FC Bayern auf seiner Homepage: "Mit Bestürzung und Fassungslosigkeit" hat der deutsche Fußball-Rekordmeister FC Bayern München auf den Tod von Nationaltorhüter Robert Enke reagiert. Wir, die Verantwortlichen, die Mannschaft und die Mitglieder trauern in der gebührenden Stille um Robert Enke. Unsere Anteilnahme in diesen Stunden gilt seiner Frau, seiner Tochter und seiner Familie."

13.39 Uhr: Die Pressekonferenz des DFB folgt um 14.30 Uhr aus Bonn. Ihr könnt sie bei uns im LIVE-TICKER verfolgen. Wir bleiben weiterhin dran. Gibt es neue Infos, halten wir euch hier selbstverständlich auf dem Laufenden.

13.16 Uhr: Andreas Kuhnt über Robert Enke: "Ein herausragender Mensch, ein herausragender Sportler. Er hat Hannover 96 viel zurückgegeben. Wir werden ihn jeden Tag aufs Neue vermissen, auch seinen menschlichen Ratschlag und seine Nähe. In den nächsten Tagen findet bei uns individuelles Training statt. Jeder Spieler kann selbst entscheiden, ob er daran teilnehmen möchte. Erst ab nächsten Montag soll der normale Trainingsbetrieb wieder aufgenommen werden. Heute Abend wird es einen Trauermarsch geben, den die Fans organisiert haben. Der Marsch endet im Stadion, wo es noch einmal die Möglichkeit geben wird, sich in Kondolenzbücher einzutragen."

13.15 Uhr: Dr. Markser fügt an: "Er hat bis zum Schluss die Veröffentlichung gescheut."

13.14 Uhr: Dr. Markser über die Depression: "Es handelte sich bei Robert Enke nicht um eine typische endogene Depression, die man sehr schnell erkennen kann. Er spielte bis zum Schluss Fußball. Es waren eben eher depressive Phasen mit neurotischen Komponenten. Diese gehen mit latenten Selbstmordgedanken einher, von denen man sich immer wieder distanziert. Er entwickelte Distanzierungsmechanismen, mit denen man diese Depression verbergen kann. Wir haben letzten Endes diese Gefährdung nicht bemerkt."

13.13 Uhr: Teresa Enke: "Robert hat sich bis zum Schluss liebevoll um Leila gekümmert. Für Robert war der Fußball alles, sein ganzes Lebenselixier. Er hat auch gesagt, es ist schön, wieder ein Teil der Mannschaft zu sein. Das Training war für ihn sein Halt. Das war für ihn das Wichtigste in dieser Situation."

13.11 Uhr: Teresa Enke sagt weiter: "Ich habe versucht, für ihn da zu sein und ihm Hoffnung zu geben. Ich habe versucht, ihm klar zu machen, dass wir uns haben, und Leila, dass sich nicht alles nur um Fußball dreht. Ich war immer dabei, habe ihn immer begleitet und wollte ihm helfen, das durchzustehen. Er wollte nicht in die Klinik aus Angst, dass es rauskommt und wir Leila verlieren. Aber es hätte für alles eine Lösung gegeben."

13.08 Uhr: Teresa Enke über die Zeit mit ihrem Mann: "Wenn er akut depressiv war, war es schon eine schwere Zeit, denn ihm hat der Antrieb gefehlt. Die Schwere bestand darin, es nicht in die Öffentlichkeit hinauszutragen, denn er hatte Angst, alles zu verlieren. Das ist im Nachhinein Wahnsinn, denn jetzt kommt es ja doch raus. Aber wir haben es gemeinsam durchgestanden. Wir haben es schon einmal geschafft nach Istanbul und dem Tod unserer Tochter. Wir haben gesagt, wir schaffen alles und dachten, mit Liebe geht alles. Aber man schafft doch nicht immer alles."

13.05 Uhr: Dr. Markser fügt an: "Er konnte auch wieder ins Training zurückkehren. Er betrachtete das Fußballspielen als wichtigste Aktivität. Vorschläge, sich in stationäre Behandlung zu geben, lehnte er ab. Noch am Tag des Selbstmordes sagte er weitere Behandlungen ab, da es ihm besser ginge. Trotz Unterstützung auch der Angehörigen gelang es uns nicht, ihn vor dem Schritt zu bewahren. In seinem Brief entschuldigte er sich für die Täuschung seiner wahren Gefühlszustände. Diese war nötig, um den Selbstmord durchführen zu können. Robert Enke wollte sein Privatleben schützen und das sollen wir auch nach seinem Tod wahren."

13.04 Uhr: Dr. Markser über den ersten Kontakt mit Robert Enke: "Robert Enke habe ich 2003 erstmals in meiner Praxis gehabt, als er unter Depressionen und Versagensängsten litt. Er ließ sich mehrere Monate täglich bei mir behandeln. Das stabilisierte sich nach einigen Monaten. Anfang Oktober diesen Jahres habe ich Robert wieder gesehen, denn er rief mich an. Durch seine Infektion geriet er zunehmend in eine Krise. Das führte zu einer Unterbrechung des Trainings und zu einer Länderspielpause. Der Kontakt zwischen uns war sehr vertrauensvoll."

13.03 Uhr: Andreas Kuhnt fügt an: "Es geht um ein Tabu-Thema. Mit einigen Themen kann man immer noch nicht offen umgehen. Das ist das Thema Depression. Wir haben heute seinen behandelnden Arzt hier, Dr. Markser aus Köln."

13.02 Uhr: Hannovers Pressesprecher Andreas Kuhnt über den Selbstmord: "Viele Fans trauern, wir als Mitarbeiter von Hannover 96 trauern. Bei uns allen herrscht Sprachlosigkeit. Wir haben mit Robert Enke einen Mensch verloren, der uns nah war oder nah schien. Robert Enke ist nicht mehr unter uns, wir werden ihn vermissen. Er ist nicht mehr unter uns und das macht uns furchtbar traurig."

13.00 Uhr: Wir tickern live von der Pressekonferenz in Hannover. Sein Verein Hannover 96 und seine Witwe Teresa werden sich zum Tod von Robert Enke äußern.

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