Verantwortliche in Jena fürchten um Zukunft

SID
Das Ernst-Abbe-Sportfeld von Carl Zeiss Jena hat Flutschäden davongetragen
© getty

Die Verantwortlichen des Regionalligisten Carl Zeiss Jena fürchten nach der kurzfristigen Sperrung des heimischen Stadions um die Zukunft des Traditionsvereins.

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"Die sportliche wie wirtschaftliche Tragweite der Komplettsperrung des Ernst-Abbe-Sportfeldes ist für uns noch gar nicht abzusehen", sagte Vereinspräsident Rainer Zipfel. Die Situation sei für den finanziell ohnehin klammen dreimaligen DDR-Meister "existenzbedrohend", hieß es in einer Mitteilung.

Stadioneigentümer Kommunale Immobilien Jena (KIJ) hatte die Arena am Mittwoch für den Klub überraschend gesperrt. Durch ein Gutachten war festgestellt geworden, dass es in Folge des Saale-Hochwassers erhebliche Roststellen in den Sockeln der vier im Jahr 1974 errichteten Flutlichtmasten gibt.Die jeweils 70 Meter hohen und 80 Tonnen schweren Masten drohten einzustürzen und müssen nun abgebaut werden. Auch eine Vorort-Begehung einer Expertenrunde aus Vertretern der Stadt, des Vereins, des Eigentümers, des Bauordnungsamts und weiteren Sachverständigen am Donnerstag kam zu dem Ergebnis.

Erschwerte Vorbereitung

Von dem schlechten Zustand des Stadions hatte der Klub zunächst nur aus den Medien erfahren. "Wir haben die Stadt Jena aufgefordert, uns im Laufe des Freitags eine verbindliche Aussage zukommen zu lassen, wann hier wieder der Spielbetrieb aufgenommen werden kann. Klarheit ist für uns existenziell wichtig", sagte Zipfel. Die geplante Saisoneröffnung am Samstag gegen Newport County aus Wales wird ins Wimaria-Stadion in Weimar verlegt. Zipfel: "Natürlich sind wir alles andere als in Feierlaune. Dennoch wollen wir den Walisern und unseren Fans dieses Spiel, auf das sie seit Monaten warten, ermöglichen."

Carl Zeiss, Europapokalfinalist von 1981, musste bereits die Geschäftsstelle räumen und kann in der Saisonvorbereitung weder Kabinen noch Trainingsplätze nutzen. "Wir sind quasi obdachlos und in keiner Weise arbeitsfähig. Das ist umso bitterer, als dass die Stadt Jena schon seit Jahren um den Sanierungsstau bei der Flutlichtanlage weiß. Das ist nun die Quittung", sagte Jenas Geschäftsführer Roy Stapelfeld.

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