Ausschreitungen in Essen

SID

Leipzig - Überschattet von Zuschauer-Ausschreitungen ist die Regionalliga Nord in die Winterpause gegangen.

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Das West-Derby zwischen Rot-Weiss Essen und Fortuna Düsseldorf stand gar vor dem Abbruch, weil im Düsseldorfer Fanblock Feuerwerkskörper gezündet wurden und Raketen auf das Spielfeld flogen. Die Partie wurde für mehrere Minuten unterbrochen. Zudem kam es unter den 13.056 Zuschauern zu Schlägereien.

Vier Ordner trugen Verletzungen davon. Erst ein massives Polizeiaufgebot machte die Fortsetzung der Partie, die 0:0 endete, möglich. Bereits vor der Begegnung waren sechs Düsseldorfer Fans festgenommen worden. Fünf weitere Festnahmen von Düsseldorfer und Essener Schläger gab es nach dem Abpfiff.

Null Verständnis 

"Es war ein faires Spiel, aber diese Doofmänner machen den Fußball kaputt", schimpfte Essens Trainer Heiko Bonan über die Aktionen, die zur Unterbrechung geführt hatten. Auch Düsseldorfs Sportdirektor und Interimscoach Wolf Werner ärgerte sich. "Dafür habe ich überhaupt kein Verständnis", bekannte Wolf.

Fortuna-Abwehrspieler Jens Langeneke befürchtet Sanktionen gegen seinen Verein. "Leider fiel unser Anhang nicht das erste Mal durch so etwas auf. Es würde mich nicht wundern, wenn wir mal vor leeren Rängen spielen müssen", mutmaßte Langeneke.

Enttäuschung überwiegt 

Bei der Partie des Spitzenreiters Rot-Weiß Erfurt gegen Borussia Dortmund II blieb es hingegen bis auf hektische Schlussminuten ruhig, doch auch hier stand es am Ende 0:0. Erfurts Trainer Pawel Dotschew nahm den Punktverlust gelassen und war "einfach nur froh, dass jetzt Winterpause ist und wir neue Kraft sammeln können."

Einen echten Fußball-Krimi lieferten sich der 1. FC Union Berlin und Rot-Weiß Ahlen. Die Berliner führten bereits mit 3:1, doch Ahlen kam wieder heran. Selbst die 4:3-Führung von Union egalisierten die Gäste noch in der Nachspielzeit. "Die Enttäuschung überwiegt", sagte Union-Coach Uwe Neuhaus nach dem 4:4.

Durch das Remis verpasste sein Team den möglichen Anschluss an die Spitze. Der zweifache Ahlener Torschütze Kevin Großkreutz jubelte indes: "So ein Spiel habe ich lange nicht mehr gemacht."

Spieler können sich frisch machen 

Wie Union ließ auch Kickers Emden die Chance aus, wieder ganz vorn mitzumischen. Die Ostfriesen kamen beim Neuling SV Babelsberg über ein 1:1 nicht hinaus. "Vor der Pause waren wir überlegen, aber dann kamen wir in Bedrängnis", analysierte Kickers-Coach Stefan Emmerling.

Eintracht Braunschweig ließ im Derby gegen Nachbar VfL Wolfsburg II nichts anbrennen und gewann mit 3:1. Beim 1. FC Magdeburg bleibt Trainer Dirk Heyne nach der 1:2-Niederlage bei Energie Cottbus unter Druck. "Es liegt eindeutig an uns. Meine Spieler können sich frisch machen", kündigte Heyne an.