Die größten Talente der Halbfinalisten

Felix Götze, Haji Wright, Dzenis Burnic und Gian-Luca Itter (v.l.n.r.) gehören zu den großen Talenten der A-Junioren-Bundesliga
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FC Schalke 04

Haji Wright: Kein Geringerer als Raul soll den US-amerikanischen Junioren-Nationalspielern an den FC Schalke 04 vermittelt haben. Es ist nicht bewiesen, dass da etwas dran ist. Doch der mittlerweile 19-Jährige spielte bei New York Cosmos kurze Zeit mit der spanischen Stürmerlegende: "Ich habe im Training so viel von ihm gelernt. Oft auch nur Kleinigkeiten, zum Beispiel, wie ich richtig in Position zu laufen oder wie ich den Ball zu treffen habe. Nicht viele kommen in den Genuss, mit Raul zu spielen", sagte Wright im Guardian.

Offenbar hat er sich tatsächlich einiges von seinem Idol abgeschaut. In Schalkes U19 jedenfalls läuft es in dieser Saison für den Angreifer rund - und das sowohl im Abschluss als auch als Vorbereiter. In 23 Bundesliga-West-Spielen war Wright an 22 Toren direkt beteiligt (elf Treffer, elf Assists).

Zum Porträt: Richtiger Umweg, falscher Linksfuß

"Wright hat Qualitäten, die einfach angeboren sind. Er ist physisch stark, groß und schnell", bewertete sein Ex-Cosmos-Trainer Giovanni Savarese die Chancen des US-Boys.

Erste Profiluft durfte Wright im Wintertrainingslager in Benidorm schnuppern, für einen Platz im Profikader reichte es noch nicht. In den A-Junioren-Meisterschafts-Playoffs will er nun eine Duftmarke setzen, um sich womöglich im Hinblick auf die kommende Saison für größere Aufgaben zu empfehlen.

Benjamin Goller: Im vergangenen Sommer von den Stuttgarter Kickers nach Gelsenkirchen gewechselt, spielte sich der mittlerweile 18-Jährige spätestens im September in die Herzen der Schalker Fans. Als er Königsblau nämlich im Derby gegen den BVB mit einem Doppelpack zum 2:1-Sieg führte. "Das war ein geiles Gefühl", sagte er hinter: "Ich kannte Derbys ja bereits den Stuttgarter Kickers, wenn wir gegen den VfB gespielt haben. Aber Schalke gegen Dortmund ist etwas ganz anderes. Hier im Ruhrpott ist das viel extremer."

Knappenschmiede-Macher Norbert Elgert setzt den "Schwabenbomber" vornehmlich als Rechtsaußen an, selten hilft er auch einmal in der Sturmspitze aus.

Vor allem in der Hinrunde überzeugte Goller voll und ganz. Nach 13 Spielen stand er bereits bei acht Toren und zehn Vorlagen. Im Anschluss an eine schwere Prellung zwischen Sprunggelenk und Wadenbein im Dezember, als der Youngster laut Elgert "Riesenglück" hatte, "dass nichts gebrochen ist", kam er nach der Winterpause nur schwer in Tritt. Nur noch einmal spielte er über 90 Minuten durch. Allerdings traf er pünktlich Ende April gegen Bayer Leverkusen noch einmal doppelt.

Auch Deutschlands U18-Nationaltrainer Meikel Schönweitz hat Gollers Talent bereits erkannt. Im November debütierte er gegen Irland, im März machte er beide Spiele gegen Frankreich.

Erdinc Karakas: Erstmals für großes Aufsehen sorgte der Deutsch-Türke bei der U17-EM in Bulgarien, als er mit der deutschen Auswahl ins Finale einzog. Als Linksverteidiger machte Karakas mit seiner Dynamik Dampf auf dem Flügel und erzielte darüber hinaus zwei Tore, unter anderem den Ehrentreffer bei der 1:4-Finalniederlage gegen Frankreich.

Kein Wunder, dass unter anderem RB Leipzig, Galatasaray und Chelsea am damaligen Bochumer interessiert waren. Dieser entschied sich jedoch für den Schritt in die Schalker Knappenschmiede. Dort ist er seitdem gesetzt und einer der Garanten für die beiden Vizemeisterschaften in der West-Staffel. Neben seinen Einsätzen als Linksverteidiger hat Karakas in dieser Saison auch im Abwehrzentrum bereits Qualitäten bewiesen.

Der Schritt zu den Profis zeichnet sich derzeit allerdings noch nicht ab. Medienberichten zufolge ist er deshalb so unzufrieden, dass er einen Wechsel forcieren will. Werder Bremen soll bereits angeklopft haben. Möglicherweise sind die Meisterschafts-Playoffs also sein vorerst letztes Hurra in Königsblau.