Besiktas raus aus dem Titelrennen

Von Cihan Acar
Slaven Bilic verliert mit Besiktas und ist raus aus dem Titelrennen
© getty

Da waren's nur noch zwei. Besiktas verliert am 32. Spieltag der Süper Lig zuhause gegen Konyaspor und verabschiedet sich aus dem Meisterkampf. Dagegen hat Galatasaray einen Lauf und siegt dank Sneijder. Fenerbahce rettet sich dank Emre zu einem Sieg in der Nachspielzeit.

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Galatasaray - Genclerbirligi 1:0 (0:0)

Tor: 1:0 Sneijder (67.)

Wesley Snejder baut weiter an seinem Denkmal. In seinem 100. Spiel für Galatasaray sorgt der Niederländer mal wieder mit einem Tor für den wichtigen Sieg. Er schob den Ball flach zum einzigen Tor des Spiels ins Eck (67.), nachdem Burak Yilmaz ihn freigespielt hatte.

Gala war vor allem im ersten Durchgang anzumerken, dass sehr viel auf dem Spiel stand. Die Mannschaft von Hamza Hamzaoglu fand lange Zeit nicht zu ihrem Spiel und musste zudem hinten auf der Hut sein, denn die gegnerische Offensive um Alex Hleb sorgte oft für Gefahr. Schon die erste Chance gehörte den Gästen: Sinan Bolat, der den gesperrten Muslera im Tor vertrat, verschätzte sich bei einer Flanke. Mervan Celik verfehlte das leere Tor (4.).

Bei Gala kam zum fehlenden Spielfluss auch noch hinzu, dass Kapitän Selcuk Inan bereits nach einer Viertelstunde mit Muskelbeschwerden vom Feld musste. Die beste Möglichkeit hatte Yasin Öztekin, der nach einem Fehler von Torwart Ferhat außerhalb des Strafraums an den Ball kam, den Ball aber neben das Tor setzte (45.).

Nach der Pause verstärkte Gala den Druck, vor allem Yasin machte über die rechte Seite Dampf. Eine seiner flachen Hereingaben konnte Umut Bulut nicht verwerten und trat freistehend über den Ball (58.). Gala kam immer öfter zum Abschluss, erlöst wurden die Fans dann von Sneijder. Damit war der Sieg noch nicht durch, die Gäste kamen weiter zu Chancen. Die zwei größten gab es in der Nachspielzeit: Tomic setzte einen Freistoß hauchdünn neben das Tor (90+2), Stancu vergab bei der letzten Aktion des Spiels aus wenigen Metern kläglich (90+6).

Mersin Idman Yurdu - Fenerbahce 0:1 (0:0)

Tore: 0:1 Emre (90+2)

Rote Karte: Muammer (Notbremse, 50.)

Seit Tagen bestimmt Emre Belözoglu in der Türkei alle Schlagzeilen, nachdem der Fenerbahce-Kapitän auf der Straße von Passanten angepöbelt und es zu einer Schlägerei gekommen sein soll. In Mersin lieferte er die sportliche Antwort und erzielte nach seiner Einwechslung in der Nachspielzeit den umjubelten Siegtreffer, der Fener im Endspurt um den Titel am Leben hält.

Der Titelverteidiger tat sich in Mersin lange schwer, die Gastgeber waren bis zur Halbzeit die gefährlichere Mannschaft. Schon nach vier Minuten musste Egemen im letzten Moment gegen Nakoulma retten, danach scheiterte allein Stürmer Welliton drei Mal am Aluminium. Zunächst setzte er einen Schrägschuss an den Pfosten (41.), danach prallte sein Kopfball ebenfalls ans Gehäuse, wobei er diesmal im Abseits stand (45.), schließlich traf er per Kopf die Latte (48.). Später konnte er Volkan im Eins-gegen-Eins nicht überwinden (76.).

Dass von Mersin dann im zweiten Durchgang nicht mehr allzu viel kam, lag an einer Roten Karte: Torwart Muammer Yildirim holte Sow als letzter Mann von den Beinen und musste vom Feld (50.). Doch Fener konnte auch in Überzahl spielerisch nicht überzeugen, bis auf eine Kopfballchance von Sow (69.) sprang wenig heraus. Dann kam aber der Auftritt des eingewechselten Emre, der den Ball nach einem Doppelpass mit Kuyt aus zwanzig Metern ins Eck setzte und dafür sorgte, dass Fener die Meisterträume nicht begraben musste.

Besiktas Istanbul - Konyaspor 0:1 (0:0)

Tor: 0:1 Torje (80.)

Der wochenlange Dreikampf um die Meisterschaft hat ein Ende, denn nach enttäuschender Leistung und einer 0:1-Niederlage gegen Konyaspor muss sich Besiktas endgültig aus dem Titelrennen verabschieden.

Die Adler hatten mit Gökhan Töre, Ersan Gülüm und Oguzhan Özyakup wichtige Ausfälle zu beklagen und fanden nie zu ihrem Spiel. Das lag auch daran, dass Leistungsträger wie Demba Ba oder Olcay Sahan abermals keinen guten Tag erwischten.

Für Ba war der Arbeitstag bereits nach einer Stunde beendet, er wurde für Cenk Tosun ausgewechselt. Bis dahin hatte er immerhin eine Großchance gehabt, scheiterte aber freistehend an Torwart Kaya Tarakci (39.). Zuvor war Jose Sosa mit einem abgefälschten Schuss an der Latte gescheitert (19.). Ansonsten gab es auf beiden Seiten wenig zu sehen, die beste Chance für die Gäste vergab Rangelov schon nach 13 Minuten.

Besiktas-Anhänger, die angesichts der Wichtigkeit der Partie eine Steigerung im zweiten Durchgang erhofften, wurden enttäuscht. Stattdessen plätscherte die Partie weiter vor sich hin. Einzig der eingewechselte Kerim Frei sorgte für etwas Bewegung und hatte die beste Chance nach der Halbzeit, konnte Kaya mit einem Lupfer aber nicht überwinden (55.).

Durch einen kuriosen Treffer fiel die Entscheidung: Bei einem Konya-Eckball ließ Besiktas den kurzen Pfosten unbesetzt, der ausführende Torje zirkelte den Ball direkt aufs Tor, überraschte Torwart Günay damit völlig und brachte Konya in Front (80.). Und damit waren alle Titelhoffnungen der Adler endgültig dahin.

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