Fenerbahce lässt Gala passieren

Von SPOX
Fenerbahce verspielte gegen Akhisar zuhause die Tabellenführung
© seskim

Fenerbahce verliert zuhause gegen einen Abstiegskandidaten und verliert seine Tabellenführung an Galatasaray. Das ringt nach einem harten Kampf Sivasspor nieder und steht an der Spitze der Süper Lig. Am Sonntag stürzte Eskisehir schon den ersten Favoriten. Die Elf um Trainer Michael Skibbe schlägt Besiktas.

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Eskisehirspor - Besiktas 1:0 (1:0)

Tor: 1:0 Kaan Kanak (18.)

Die Gastgeber spielten mutig mit und schockten Besiktas nach 18 Minuten: Kamil Ahmet Cörekci fand Rogelio Mori im Gäste-16er, der Argentinier zog trocken ab - und BJK-Keeper Cenk Gönen ließ den Schuss durch die Beine rutschen. Kaan Kanak war zur Stelle und staubte aus kurzer Distanz ab! Ein schwerer Patzer von Cenk.

In der Folge wirkte der Favorit wie gelähmt, zeitweise wollte nichts klappen - bis doch mal ein Pass von Olcay Sahan in den ES-Sechzehner durchkam: Jose Sosa prüfte Eskisehir-Keeper Ruud Boffin aus elf Metern, der Belgier ließ abprallen, Mustafa Pektemek setzte den Nachschuss weit über das Tor (29.). Kurz vor der Pause hatte Besiktas dann doch noch die Riesenchance zum Ausgleich, doch Cörekci konnte den Schuss von Olcay für den geschlagenen Boffin von der Linie kratzen (44.).

Auch nach dem Seitenwechsel fand Besiktas einfach kein Mittel, musste immer wieder mit taktischen Fouls die Konter der Hausherren unterbinden. Die Rotation von Trainer Slaven Bilic zahlte sich nicht aus. So kam Eskisehir zur besten Gelegenheit im zweiten Durchgang: Goran Causic schlug einen Freistoß in den BJK-Strafraum, Diego Angelo stieg am höchsten - doch dieses Mal parierte Cenk glänzend und entschärfte den Kopfball des Brasilianers (52.). Besiktas war erschreckend harmlos und konnte sich gegen gut geordnete Gastgeber keine einzige weitere Großchance erspielen. Nach dem Abpfiff durch Schiedsrichter Ali Payabilik lagen sich die Eskisehir-Spieler in den Armen, als hätte der Klub gerade die Meisterschaft gewonnen.

Sivasspor - Galatasaray 2:3 (1:1)

Tore: 0:1 Yasin Öztekin (9.), 1:1 Chahechouhe (39.), 1:2 Burak Yilmaz (56.), 1:3 Alex Telles (67.), 2:3 Ibrahim Akin (85.)

Beide Teams begannen offensiv, die Sivas-Anhänger peitschten ihre Mannschaft nach vorne - doch Gala kam zur schnellen Führung: Bruma setzte sich auf der rechten Seite durch, seine Hereingabe landete über Umwege bei Yasin Öztekin, der völlig unbedrängt im Strafraum annehmen und trocken verwerten konnte (9.). Öztekin bestätigte seine aktuell überragende Form - schon vergangene Woche hatte der Mittelfeldmann zwei Treffer vorbereitet.

Doch die Gastgeber hielten weiter mit, Trainer Sergen Yalcin hatte seine Mannschaft gut eingestellt. Adem Kocak spielte einen 40-Meter-Pass auf Ibrahim Akin, der Stürmer stand im GS-16er plötzlich allein vor Keeper Fernando Muslera - und verzog völlig (14.). Dann spielte Bruma auf der anderen Seite eine scharfe Hereingabe - und Burak Yilmaz traf mit seiner Direktabnahme aus fünf Metern nur den Pfosten (32.)! Doch Sivas blieb dran und belohnte sich kurz vor der Pause, als Aatif Chahechouhe zum Ausgleich traf (39.).

Die Partie blieb auch nach dem Seitenwechsel offen - doch wo Sivas die letzte Abgeklärtheit, der letzte Pass fehlte, nutzte Gala eiskalt seine Chancen: Der gut aufgelegte Burak war zur Stelle, als Yasin eine Hereingabe in den Sivas-5er verlängerte - die erneute Führung (56.). Kurz darauf erhöhte Alex Telles sogar noch, dieses Mal bereite Burak stark vor, der Brasilianer musste aus kurzer Distanz nur noch einschieben (67.). Telles war erst vier Minuten zuvor eingewechselt worden. Sivas gab sich nicht auf: Akin spielte am Gäste-Strafraum Doppelpass mit Kocak, setzte sich durch und ließ Muslera keine Chance - der 2:3-Anschlusstreffer (85.). Es reichte nicht mehr.

Fenerbahce - Akhisar Belediyespor 1:2 (1:1)

Tore: 0:1 Güray Vural 5.), 1:1 Raul Meireles (41.), 1:2 Vaz Te (89.)

Fenerbahce wurde kalt erwischt: Bilal Kisa spielte in die Schnittstelle der Fener-Abwehr auf Güray Vural, der den weit vor seinem Tor stehenden Keeper Mert Günok aus 20 Metern überlistete - ein Traumtor zur Gäste-Führung. Die Hausherren reagierten sofort: Caner Erkin mit einer flachen Hereingabe auf Emmanuel Emenike - aber der Nigerianer schoss aus drei Metern über das Tor (13.).

Fener drückte auch in der Folge, doch trotz deutlicher Überlegenheit fehlte die Präzision im Abschluss. Akhisar ließ sich nicht aus der Reserve locken und verteidigte weiter aggressiv. Kurz vor der Pause sorgte Raul Meireles dann doch noch für den überfälligen Ausgleich: Dirk Kuyt legte an der Strafraumgrenze für den Portugiesen auf, der zog ab und zimmerte den Ball unter die Latte - das 1:1.

Auch im zweiten Durchgang änderte sich nichts am bisherigen Spielverlauf: Fener drückte, der Führungstreffer schien nur eine Frage der Zeit. Doch der Mannschaft von Trainer Ismail Kartal wollte einfach kein weiterer Treffer gelingen: Erst vergab Gökhan Gönül zwei hochkarätige Gelegenheiten und schoss aus besten Positionen über das Tor (48., 52.), dann setzte Moussa Sow eine flache Hereingabe von Caner aus fünf Metern an die Latte (62.).

Akhisar schlug immer wieder den Ball blind aus der Gefahrenzone, so drückend war die Überlegenheit der "Kanarienvögel". Insgesamt 23 Mal ging der Ball in Richtung Akhisar-Tor. Der verschwenderische Umgang mit den zahlreichen Chancen rächte sich: Aus einem Fener-Angriff entstand ein Akhisar-Konter über 70 Meter: Lomano Lua-Lua schickte Ricardo Vaz Te, der ließ erst Fener-Verteidiger Egemen stehen, umkurvte dann Schlussmann Mert und traf zum 2:1-Sieg für die Gäste (89.).

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