Selcuk rettet Gala - Besiktas Erster

Von Cihan Acar
Galatasaray sicherte sich beim Team von Michael Skibbe einen späten Auswärtsdreier
© seskim

Durch ein knappes 2:1 sichert sich Besiktas die Tabellenführung und verdrängt damit den Rivalen Fenerbahce, der gegen Trabzonspor nicht über eine Nullnummer hinaus kommt. Gala kehrt mit einem glücklichen 2:1 kehrt aus Eskisehir zurück und bleibt damit Besiktas und Fener eng auf den Fersen.

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Eskisehirspor - Galatasaray 1:2 (1:1)

Tore: 0:1 Umut Bulut (20.), 1:1 Ibrahim Sissoko (27.), 1:2 Selcuk Inan (87.)

Gala musste wie erwartet auf die verletzten Semih Kaya und Burak Yilmaz verzichten. Letzterer wurde im Sturm erneut von Umut Bulut vertreten - und der besorgte die Führung für Gala, als er nach feinem Zuspiel von Wesley Sneijder im zweiten Versuch gegen Ruud Boffin erfolgreich war (20.).

Die frühe Führung täuschte aber nicht über den über weite Strecken enttäuschenden Auftritt der Löwen hinweg. Spielerisch gelang wenig, in der Abwehr häuften sich Unachtsamkeiten. Das ging schon in der Anfangsminute los, als Fernando Muslera nach misslungenem Fehlpass von Felipe Melo gegen Funes Mori klären musste. Dann ermöglichte Muslera selbst mit einem Patzer den Ausgleich der Hausherren, als er eine harmlose Flanke fallen ließ und Sissoko einschieben konnte (27.).

Nach der zweiten Halbzeit übernahm Eskisehir vollends die Kontrolle und wurde kurz vor Schluss fast mit einem Traumtor belohnt: Neuzugang Emre Güral drang in den Strafraum, ließ zwei Mann stehen und schlenzte den Ball in Richtung Winkel, der Schuss krachte aber an die Latte (82.). In den Schlussminuten wachte Gala auf und nach einem Steilpass von Sneijder war Umut erneut durch, scheiterte aber an Boffin.

Eine Minute später die Entscheidung: Sneijder schickte Olcan Adin die Linie entlang, der flankte vors Tor, Selcuk Inan stocherte den Ball ins Netz - und Gala hatte drei wichtige Punkte im Gepäck.

Caykur Rizespor - Besiktas 1:2 (0:0)

Tore: 0:1 Jose Ernesto Sosa (59.), 1:1 Sercan Kaya (62.), 1:2 Demba Ba (Handelfmeter, 88.)

Rote Karten: Kivanc Karakas, Koray Altinay (59., 65., beide Rizespor)

Vier Tage nach ihrem ersten Aufeinandertreffen im Pokal lieferten beide Teams eine erste Halbzeit zum Vergessen. Bis zur Pause brachten beide Seiten gemeinsam gerade einmal einen Schuss aufs Tor. Dafür folgte in der zweiten Halbzeit ein Aufreger nach dem anderen - und die meisten davon innerhalb von wenigen Minuten.

Zunächst ging Besiktas durch Sosa in Führung, der den Ball nach einem Doppelpass mit Ba aus sehr spitzem Winkel im Tor unterbrachte (59.) Rize wurde dabei gleich doppelt bestraft, denn Kapitän Kivanc Karakas bekam nach einem Disput mit Schiedsrichter Cüneyt Cakir die Rote Karte.

Trotzdem gelang die schnelle Antwort: Besiktas-Keeper Tolga Zengin verschätzte sich bei einer weiten Flanke, die Sercan Kaya zum umjubelten Ausgleich einköpfen konnte. Nur drei Minuten danach aber der nächste Rückschlag für die Gastgeber, als Koray Altinay nach grobem Foulspiel ebenfalls Rot sah und Rize nur noch zu neunt war.

In der Schlussphase spielte sich das Geschehen dann nur noch um den Rize-Strafraum ab. Kurz vor Schluss wurde der Ex-Bremer Ludovic Obraniak zum Unglücksraben. Eine Flanke von Sosa wehrte er mit ausgestrecktem Arm ab, Demba Ba nutzte den fälligen Elfmeter zum Siegtreffer.

Durch den Sieg und den vorherigen Punktverlust von Fenerbahce erobert die Mannschaft von Slaven Bilic die Tabellenführung zurück.

Fenerbahce - Trabzonspor 0:0

Die Elf von Trainer Ismail Kartal begann druckvoll, Trabzon kam kaum aus der eigenen Hälfte. Torchancen waren anfangs allerdings Mangelware. Mit zunehmendem Spielverlauf kamen die Kicker von der Schwarzmeerküste besser in die Partie: Der Ex-Bremer Mehmet Ekici flankte in den Strafraum der Hausherren auf den völlig freistehenden Yusuf Erdogan, in letzter Sekunde konnte Fener-Keeper Volkan den Ball aus der Gefahrenzone fausten (11.). Kurz darauf erspielten sich auch die Kanarienvögel die erste echte Gelegenheit: Diego zog nach einer Gökhan-Gönül-Flanke sofort ab - weit über das Tor (15.).

Dann war wieder Volkan gefragt. der erst einen 18-Meter-Freistoß von Ekici mit einer Glanzparade entschärfen musste (18.), später noch einen 25-Meter-Hammer von Erkan Zengin zur Ecke klärte (23.). Trotz optischer Unterlegenheit kam Trabzon zu den deutlich besseren Abschlüssen. Kurz vor der Pause hatte Mehmet Topal noch die Chance zur Fener-Führung, sein Kopfball nach einer Caner-Ecke ging allerdings knapp neben das Tor (34.).

Die Nullnummer im RE-LIVE

Die zweite Hälfte begann wie die erste - mit einem Unterschied: Fener drückte, doch Trabzon fand im Angriff überhaupt nicht mehr statt, wusste sich zunehmend nur noch mit Fouls zu helfen. Bezeichnend: Nach Ablauf der Partie hatten acht (!) Trabzon-Akteure die gelbe Karte gesehen. Doch Fener fand einfach keine Lücke im Abwehr-Bollwerk der Gäste - erst in der Schlussphase: Der mittlerweile eingewechselte Pierre Webo kam am Fünfmeterraum an den Ball - und scheiterte kläglich mit seinem Schuss am starken Trabzon-Schlussmann Hakan Arikan (89.).

Quasi mit dem Schlusspfiff gab es eine unglaubliche Slapstickeinlage: Caner schlug eine allerletzte Flanke in den Gäste-Strafraum, Emmanuel Emenike köpfte auf das Tor - direkt auf Teamkollege Moussa Sow, der für den geschlagenen Arikan auf der Linie "rettete" (90.).

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