Gala lebt noch - Nullnummer für Trabzon

Von SPOX
Torschützen beim Sieg von Galatasaray: Bogdan Stancu und Harry Kewell (r.)
© Getty

Trotz einer Nullnummer bleibt Trabzonspor Tabellenführer in der Süper Lig. Besiktas verabschiedet sich endgültig aus dem Titelkampf. Immer mehr Hoffnung macht sich Fenerbahce, das beim Favoritenschreck Manisaspor gewinnt. Nach dem Spiel verkündet Trainer Aykut Kocaman die Vertragsverlängerung mit Alex de Souza. Galatasaray fährt einen Dreier ein.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Galatasaray - Eskisehirspor 4:2 (3:0)

Tore: 1:0 Cana (10.), 2:0 Stancu (13.), 3:0 (45.), 3:1 Burhan (75.), 3:2 Ümit Karan (77.), 4:2 Baros (81.)

90 Minuten: Gala begann stark und ging früh in Führung: der aufgerückte Cana hielt den Kopf in einen Distanzschuss von Sabri und ließ Ivesa im Tor keine Chance (10.). Bereits drei Minuten später klingelte es erneut. Nach einem Ballverlust von Eskisehir war Kazim auf rechts durch, seine flache Hereingabe verwertete der völlig freie Stancu zum 2:0. Kurz vor der Pause machte Rückkehrer Kewell dann scheinbar alles klar, als er einen schön vorgetragenen Angriff per Direktabnahme abschloss. In der zweiten Hälfte das gleiche Bild: Gala hielt den Ball, der Gegner lief hinterher. Doch ab der 75. Minute ging es dann Schlag auf Schlag. Eskisehir sorgte aus heiterem Himmel durch Burhan und ein schönes Freistoßtor von Ümit Karan für Spannung, vier Minuten später gab der eingewechselte Baros mit einem Kopfball nach einer Ecke die Antwort und sicherte damit den Sieg.

Star des Spiels: Sabri. Das Gala-Urgestein wurde mangels Alternativen heute ins defensive Mittelfeld versetzt und machte seine Aufgabe sehr gut. Sabri kämpfte wie eh und je, kurbelte das Spiel mit guten Pässen an und war immer wieder mit Distanzschüssen gefährlich. Als Kapitän stand er heute stellvertretend für eine couragiert auftretende Gala-Elf.

Lehren des Spiels: Galatasaray lebt noch. Nach den enttäuschenden Niederlagen in Bursa und im Pokal bei Gaziantep meldet sich die Truppe von Gheorghe Hagi mit einer der überzeugenderen Leistungen der Saison zurück. Die Rückkehr der Leistungsträger Kewell, Neil und Baros verleiht der Mannschaft Stabilität. Jetzt gilt es, Kontinuität in die Leistungen zu bekommen, denn nach guten Auftritten folgte in dieser Spielzeit bisher meistens die nächste Enttäuschung.

Trabzonspor - MP Antalyaspor 0:0

Tore: Fehlanzeige

3 Minuten, drei Torchancen - Trabzon war von Anfang an auf Wiedergutmachung aus und stürmte drauflos. Der Tabellenführer behielt spielerisch die Oberhand, doch Antalya hielt mit Kampf dagegen und konnte so die Null lange halten, allen voran der von Galatasaray geholte Ali Turan war immer wieder zur Stelle. Kurz vor dem Halbzeitpfiff vergab der freistehende Burak Yilmaz die größte Chance mit einem Kopfball aus kurzer Distanz.

Auch in der zweiten Hälfte blieb es eine umkämpfte Partie, in der Antalya dem Favoriten erhebliche Probleme bereitete. Mehmet Özdileks Truppe stand hinten sehr kompakt und sorgte immer wieder durch Konter für Entlastung, während die Hausherren immer nervöser schienen. Trabzon kam trotzdem zu unzähligen guten Möglichkeiten, scheiterte aber immer wieder am eigenen Unvermögen. In der 74.Minute zirkelte Jaja einen schönen Freistoß in Richtung Tordreieck, doch Ömer parierte stark.

In den letzten Minuten war es dann ein Spiel auf ein Tor, doch der Gastgeber fand keine Lücke und musste sich am Ende mit dem enttäuschenden Remis zufrieden geben. Trabzon bleibt Tabellenführer, doch der Vorsprung schmilzt weiter.

Manisaspor - Fenerbahce 1:3 (0:0)

Tore: 1:0 Kahe (54.), 1:1 Alex (62.), 1:2 Niang (73.), 1:3 Dia (89.)

90 Minuten: Fenerbahce mit offensiver Aufstellung. Hinter dem Sturmduo Niang und Semih soll Alex das Spiel machen und das Konzept geht zunächst auf. Die Gäste, gestartet mit zwei Siegen in die Rückrunde, spielen mutig nach vorne, vergeben aber wie schon zuletzt zu viele Chancen. Manisa-Torhüter Ilker erweist sich als sicherer Rückhalt in dieser Phase. Nach der Pause spielt auch Manisaspor mit. Yigit und Simpson kurbeln das Spiel an und nach 54 Minuten gibt's die Belohnung: Ex-Gladbacher Kahe macht nach schöner Kombination das 1:0. Fenerbahce reagiert stark: Powerplay nach dem Rückstand - Alex (62.) gleicht per Foulelfmeter aus, Niang markiert das 2:1. Manisa geht mit den guten Konterchancen zu leichtfertig um, Dia macht in der Schlussminute alles klar.

Star des Spiels: Alex. Zum x-ten Male in dieser Saison. Ein Tor gemacht, eins Tor vorbereitet und wieder an jeder gefährlichen Aktion beteiligt. Nach dem Spiel gab es die Belohnung: Fenerbahce-Trainer Aykut Kocaman verkündete die Vertragsverlängerung um weitere zwei Jahre. Ursprünglich war der Kontrakt zum Saisonende ausgelaufen.

Lehren des Spiels: Drei Spiele, drei Siege - Fenerbahce lässt Worten Taten folgen und startet die Aufholjagd in der Süper Lig. Trabzonspor, das schon mal 12 Punkte weg war, hat nur noch einen Zähler Vorsprung. Sollte Trabzon gegen Antalyaspor gewinnen, sind es wieder vier - doch am guten Lauf Feners ändert das nichts. Trainer Aykut Kocaman rief die "wichtigste Phase" der Saison und seine Mannschaft hat verstanden, worum es geht. Zwar hat Fener spielerisch nicht überzeugen können und in der Defensive wieder Fehler offenbart, aber die Moral und der Einsatz stimmt.

Der Türkei-Channel von SPOX jetzt bei Facebook

Besiktas - Karabükspor 1:1 (0:0)

Tore: 0:1 Emenike (55.), 1:1 Deumi (59., Eigentor)

17 Siege sollten es in der Rückrunde werden - Besiktas hat nun aber schon zum zweiten Mal in Folge in der Süper Lig gepatzt. Gegen Aufsteiger Karabükspor kam die Truppe von Bernd Schuster nicht über ein 1:1 hinaus. Top-Torjäger Emenike schoss die Gäste nach 55 Minuten in Führung.

Den Ausgleich besorgte Deumi per Eigentor nur vier Minuten später. Eine Hauptrolle nahm in der Partie vor ausverkauftem Haus Schiedsrichter Mustafa Kamil Abitoglu ein: Der Unparteiische gab ein regulären Treffer Besiktas' nicht. Zudem verweigerte er beiden Teams klare Elfmeter.

Besiktas dürfte sich nach dem Remis und der Niederlage in der Vorwoche gegen Büyüksehir aus dem Titelrennen endgültig verabschiedet haben. Bernd Schuster musste sich die Partie von der Tribüne ansehen. Der Deutsche wurde nach seiner Hinausstellung in der Vorwoche für zwei Spiele gesperrt.

Bursaspor - Sivasspor 2:1 (1:0)

Tore: 1:0 Hayrettin (Eigentor, 45.), 1:1 Grosicki (50.), 2:1 Miller (88.)

90 Minuten: Die ersten Torchancen hatte Sivas, doch Torhüter Ivankov entschärfte in der siebten und neunten Minute die guten Möglichkeiten von Eneramo und Erman jeweils überragend. Danach übernahm zwar Bursa die Kontrolle, doch wann immer Sivas in der Offensive auftauchte, wurde es gefährlich.Sekunden vor dem Halbzeitpfiff brach das Atatürk-Stadion dann in Torjubel aus. Von rechts flankte Ali Tandogan in den Strafraum, wo Abwehspieler Hayrettin die Kugel im Duell mit Kenny Miller ins eigene Netz lenkte. Kurz nach der Halbzeit glich Glosicki für Sivas aus (50.). Der Ausgleichstreffer brachte Bursa ziemlich aus dem Konzept, bis die Mannschaft durch die Hereinnahme von Volkan Sen und Ivan Ergic wieder stärker wurde. Kurz vor Schluss dann die Erlösung: Ömer Erdogan köpfte einen langen Ball in den Lauf von Kenny Miller, der Korcan im Tor keine Chance ließ und damit den Dreier für seine Truppe sicherstellte.

Star des Spiels: Kenny Miller. Der Schotte feierte letzte Woche seine Torpremiere und agierte auch gegen Sivasspor effektiv. Er spielte zwar nicht besonders auffällig, war aber bei beiden Treffern zur Stelle. Miller ist ein echter Strafraumstürmer und damit eine ideale Ergänzung für die Truppe von Ertugrul Saglam.

Lehren des Spiels: Für beide Mannschaften stand viel auf dem Spiel. Dementsprechend engagiert gingen die Mannschaften zu Werke, vor allem der Einsatz der Gäste war unermüdlich. Beide Teams hatten zahlreiche Chancen, den entscheidenden Treffer zu erzielen - die Partie stand sehr lange auf der Kippe. Am Ende ein hart erkämpfter Sieg für den Meister und eine bittere Niederlage für die aufopferungsvoll kämpfende Mannschaft aus Sivas.

Der 20. Spieltag der Süper Lig