1:1 gegen Besiktas: Fener verschenkt zwei Punkte

Von SPOX
Mamadou Niang kam von Olympique Marseille zu Fenerbahce und ist in blendender Form
© Getty

Das erste Istanbuler Derby brachte keinen Sieger hervor: Fenerbahce und Besiktas trennten sich im Sükrü-Saracoglu-Stadion 1:1. Galatasaray hatte bereits am Samstag vorgelegt. Bursaspor, das in der Champions League eine derbe Pleite einstecken musste, hat am Montag erneut einen Brocken vor sich.

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Fenerbahce - Besiktas 1:1

Die Tore: 1:0 Niang (26.), 1:1 Guti (85.)

Die 90 Minuten: Besiktas begann die Partie recht gut und souverän, vor allem da das Schuster-Team im Mittelfeld mit den sehr präsenten Fabian Ernst und Mehmet Aurelio die Oberhand hatte. Die Führung für Fener durch Niang (26.) kam dann fast aus dem Nichts und stellte den Spielverlauf auf den Kopf. Danach war nur noch die Heimelf am Drücker. Fener spielte nach der Führung selbstbewusster und kam noch vor der Pause zu mehreren Großchancen. In der zweiten Halbzeit bestimmten dann die Gäste weitestgehend die Partie und verlagerten das Spiel in die gegnerische Hälfte, die letzte Durchschlagskraft fehlte aber. Fener verlegte sich aufs Kontern und kam bei schnellen Gegenstößen immer wieder zu Torchancen, die leichtfertig vergeben wurden. Die Fahrlässigkeit wurde am Ende bestraft - durch einen Foulelfmeter kam Besiktas zum Ausgleich durch Guti (85.).

Der Star: Issiar Dia. Der junge Senegalese kam heute zu seinem ersten Einsatz über 90 Minuten und war der große Aktivposten in der Offensive der Gelb-Blauen. Durch seine enorme Schnelligkeit, seine gefährlichen Dribblings und seine guten Flanken sorgte er immer wieder auf beiden Flügeln für Gefahr und bereitete zudem das Führungstor vor. Einziger Kritikpunkt: Wie seine Kollegen auch ließ Dia vor dem Tor bei aussichtsreichen Situationen die letzte Kaltschnäuzigkeit vermissen. Trotzdem insgesamt eine sehr runde Leistung des 23-jährigen.

Die Lehren des Spiels: Fener verschenkt zwei Punkte. Der Gastgeber, der in den letzten Jahren in den direkten Duellen gegen die Erzrivalen Besiktas und Galatasaray vor allem zuhause immer gut ausgesehen hat, lieferte auch im heutigen Derby eigentlich eine überzeugende Leistung. Fener spielte direkt und schnörkellos nach vorne und kam so zu zahlreichen Großchancen, die aber immer wieder leichtfertig vergeben wurden. Besiktas dagegen agierte in der Offensive viel zu harmlos und lacht sich ob des glücklichen Punktgewinns und dem damit verbleibenden Vorsprung von drei Punkten auf den Rivalen ins Fäustchen.

Gaziantepspor - Bursaspor

Key-Facts: Stadion: Kamil Olcak (16.981) | Anpfiff: Montag, 19 Uhr im LIVESCORE | Schiedsrichter: Deniz Coban

Kaderinfos:

Gaziantepspor: Mehmet Yilmaz und Ivan de Souza sind für das Spiel gegen den Meister fraglich. Beide konnten zuletzt am Mannschaftstraining nicht teilnehmen. Möglicherweise erhält Ismael Sosa eine Chance in der Startelf. Die Vorstellung des Argentiniers bei Galatasaray war vielvesprechend.

Bursaspor: Stürmerstar Sercan Yildirim fand sich zuletzt auf der Bank wieder. "Ich schaue nicht auf den Einzelnen, sondern sehe das ganze Team", sagt Traner Ertugrul Saglam. Auswärts macht Sercan jedoch immer eine gute Figur. Federico Insua, der sich noch nicht integrieren konnte, könnte von Landsmann Batalla verdrängt werden.

Darum geht's: Das 0:4 gegen Valencia zum Auftakt in der Champions League hat weh getan, aber Trainer Saglam sieht keinen Anlass, etwas zu verändern. "Wir werden unsere Philosophie wegen einem Spiel nicht über den Haufen werfen." Einen negativen Einfluss der Pleite erwartet der Coach nicht. "Das sind verschiedene Wettbewerbe. Wir müssen in der Liga weiter unseren Weg gehen."

Und da sieht es für Bursa nach wie vor blendend aus: Vier Spiele, vier Siege, Tabellenführer! Aber Gegner Gaziantepspor hat am Montag bei Galatasaray gezeigt, dass mit der Truppe von Tolunay Kafkas zu rechnen ist. Stürmer Ivelin Popov setzte eine Duftmarke bei seinem Debüt. "Bursaspor hat uns nichts voraus, wir sind mindestens ebenbürtig", sagt Trainer Tolunay Kafkas. Nur die Ergebnisse stimmen noch nicht so richtig...

Bucaspor - Galatasaray 0:1

Die 90 Minuten: Bucaspor wich für das Spiel in das Atatürk Stadion in Izmir aus. Das dortige Spielfeld war in einem katastrophalen Zustand. Darauf waren die Hausherren wohl besser vorbereitet, denn der Aufsteiger suchte sein Glück fast nur in langen Bällen. Gala versuchte durch Ballbesitz das Spiel zu bestimmen, hatte aber große Probleme damit, ein vernünftiges Angriffsspiel aufzubauen. Auch in der zweiten Halbzeit bleib beim Favoriten zunächst vieles Stückwerk, bis zur Schlussphase gab es für Gala keine echte Torchance. Aus dem nichts dann die Führung: Ayhan Akman traf nach einer Einzelaktion aus 18 Metern (69.). Danach wurde Bucaspor mutiger, doch außer einem gefährlichen Distanzschuss von Ragip (75.) sprang dabei nichts mehr heraus.

Der Star: Orhan Ak. Auch wenn es am Ende für sein Team nicht zu einem Punktgewinn gereicht hat, der frühere Gala-Abwehrmann lieferte eine starke Leistung, rieb sich in Zweikämpfen auf, eroberte immer wieder Bälle und hielt mit Nebenmann Stepjan Tomas (auch früher bei Galatasaray) die Abwehr zusammen. Dass Gala in den 90 Minuten so gut wie keine Torchancen herausspielen konnte, war hauptsächlich sein Verdienst.

Die Lehren des Spiels: Trotz der drei Punkte: Gala kommt einfach nicht in die Gänge. Vor allem in der Offensive war das erneut viel zu dürftig, was die Löwen heute ablieferten. Im Sturm war Milan Baros auf sich alleine gestellt, der Spielaufbau stockte immer wieder, der neue Regisseur Zvjezdan Misimovic braucht wohl noch etwas Zeit und wirkt bisher wie ein Fremdkörper. Bucaspor lieferte eine couragierte Leistung und spielte so, wie ein Underdog spielen muss: hinten dicht machen und auf schnelle Konter setzen. Fast hätte es zu einem Punkt gereicht, doch Ayhan hatte etwas dagegen.

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