Messi! Barca bezwingt starke Rojiblancos

Von Niccolo Schmitter
Lionel Messi erzielte den Siegtreffer gegen Atletico Madrid
© getty

Der FC Barcelona hat Atletico Madrid am 24. Spieltag der Primera Division besiegt. Die Katalanen setzten sich auswärts mit 2:1 (0:0) durch. Dank des Siegs gegen Atletico konnten die Katalanen die Rojiblancos von den Top 3 entfernt halten.

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Die 52.573 Zuschauer im Estadio Vicente Calderon sahen eine aufregende erste Hälfte, in der Atletico dominierte, aber mehrmals an Barca-Schlussmann Marc-Andre ter Stegen scheiterte.

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Im zweiten Durchgang traf schließlich Rafinha (64.) für die Gäste, ehe Diego Godin (70.) per Kopf ausglich. Kurz vor dem Abpfiff war es Lionel Messi (86.), der den Schlusspunkt setzte und für Barcelona drei sehr wichtige Punkte holte.

Dank des Siegs bleibt Barcelona neben Deportivo Alaves die einzige Mannschaft der Primera Division, die von Diego Simeone als Trainer nicht geschlagen werden konnte (Drei Unentschieden, zehn Niederlagen).

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Nach dem 4:2 gegen Bayer Leverkusen in der Champions League nimmt Diego Simeone, der heute sein 300. Spiel als Trainer Atleticos absolviert, nur eine Änderung in seiner Aufstellung vor. Godin rückt für Gimenez wieder in die Innenverteidigung.

Im Vergleich zum 2:1-Sieg in der Liga gegen SD Leganes tauscht Luis Enrique seine Mannschaft auf drei Positionen. So führt Pique die Abwehrreihe an, Digne muss dafür auf die Bank. Im Mittelfeld laufen Busquets und Iniesta auf, für sie müssen Gomes und Rakitic weichen.

4.: Nach einer Ecke fällt der Ball Godin vor die Füße, der aus weniger als zehn Metern über das Tor schießt.

26.: Griezmann! Der Franzose erhält zentral 25 Meter vor dem Kasten den Ball und zieht einfach mal ab. Ter Stegen kann die Fackel mit einer Glanzparade parieren.

29.: Trubel in Atleticos Strafraum! Neymar hat auf links Platz und zieht Richtung Tor. Der Brasilianer legt am Strafraum auf Messi ab, dessen Schuss Oblak nicht festhalten kann. Suarez versucht sich am Nachschuss, der ebenfalls pariert wird. Im folgenden Chaos köpft der Stürmer zwar ins Tor, berührte zuvor aber den Ball mit der Hand.

33.: Toller Angriff der Hausherren, bei dem Griezmann über links die Abwehr überlaufen kann. Der Franzose spielt flach in die Mitte zum freistehenden Carrasco, doch ter Stegen hat den Braten gerochen und schnappt sich den Ball.

38.: 21 Meter vor dem Kasten am linken Strafraumeck erhält Barca einen Freistoß zugesprochen. Messi nimmt sich dessen an und schlenzt das Spielgerät schön ins Torwarteck. Oblak ist da.

43.: Pique springt nach einer Ecke höher als Filipe Luis, bringt den Ball genau auf Oblak, der schnell unten ist.

49.: Nach einer tollen Kobination von Neymar und Messi taucht Suarez frei vor Oblak auf. Der Stürmer setzt den Ball kläglich neben den rechten Pfosten.

51.: Griezmann taucht nach einem Steilpass auf links frei vor ter Stegen auf und sucht den direkten Abschluss. Der Deutsche behält die Oberhand.

64., 0:1, Rafinha: Nach einem geblockten Schuss von Neymar landet der Ball bei Suarez, dessen Versuch von rechts abgeblockt wird. Anschließend springt der Ball Rafinha am Fünfereck vor die Füße, der ihn im langen Eck unterbringt.

70., 1:1, Godin: Koke schlägt einen Freistoß von links scharf ans Fünfereck, wo Godin am höchsten steigt und die Hereingabe per Kopfstreichler am chancenlosen ter Stegen vorbeispitzelt.

86., 1:2, Messi: Wer sonst? Suarez spielt einen Pass auf Messi, der im Strafraum sofort abzieht. Savic kann den ersten Versuch noch blocken, der zweite landet jedoch im Tor. Es ist sein 13. Tor im Vicente Calderon.

Fazit: Ein sehr unterhaltsames Spiel, das eigentlich keinen Sieger verdient hätte. Atletico dominierte in weiten Teilen die erste Hälfte, Barca riss erst im zweiten Durchgang langsam die Partie an sich, nachdem die Hausherren nicht mehr das hohe Tempo halten konnten. Letztendlich fielen beide Treffer Barcas aufgrund von überraschender Unordnung im Strafraum Atleticos.

Der Star des Spiels: Marc-Andre ter Stegen. Die Blaugrana konnte sich bei ihrem Torhüter bedanken, dass Atletico nicht schon in der ersten Hälfte führte. Der Deutsche strahlte absolute Souveränität aus und verhinderte mit einigen Paraden ein Tor der Hausherren. Bei Atletico stark: Antoine Griezmann, der mit seinen Läufen hinter die Abwehrkette Barca vor große Probleme stellte.

Der Flop des Spiels: Kevin Gameiro. Eigentlich hätte dieses Spiel keinen Flop verdient, da Atletico über weite Strecken eine gute Partie machte und bei den Gegentoren jeweils im Kollektiv patzte. Gameiro war in der Offensive mit gerade mal 16 Ballkontakten jedoch der unauffälligste Akteur.

Der Schiedsrichter: Antonio Miguel Mateu Lahoz. Hatte lange Zeit eine sehr faire Partie zu leiten und damit keine Probleme. Ab der 50. Minute spielten beide Teams jedoch aggressiver und Lahoz zögerte nicht mit Gelben Karten. Insgesamt eine souveräne Leitung in einem Spiel ohne strittige Szenen.

Das fiel auf:

  • Enrique verzichtete auf Alba und Digne und bot stattdessen Mathieu auf der Position des Linksverteidigers auf. Das Kalkül des Trainers wurde rasch ersichtlich. Bei Ballbesitz formierte Barca eine Dreierkette, Sergi Roberto rückte dabei ins Mittelfeld vor. Rafinha wich so auf rechten Flügel aus, während Messi wie gewohnt alle Freiheiten besaß. Folglich liefen fast alle Angriffe der Gäste über links, war doch die gegenüberliegende Seite meist verwaist.
  • Die Rojiblancos hatten sich Barcelonas Pleite gegen PSG offenbar ganz genau angeschaut. Atletico presste in einer Art 4-3-3 sehr hoch und nahm das Dreiermittelfeld der Gäste in Manndeckung. Auch die Abwehrkette wurde aggressiv angelaufen. Barca hatte riesige Probleme, das Pressing zu unterbinden und kam erst ins Spiel, als die Gastgeber nach rund 30 Minuten den Fuß vom Gaspedal nahmen.
  • Konnte Barcelona das Pressing überspielen, so formierte sich Atletico umgehend im gewohnten 4-4-2. Gefährlich wurde es für die Rojiblancos, wenn die Blaugrana Unstimmigkeiten bei der Umstellung ausnutzte und das MSN-Trio mit Tempo Richtung Tor zog. Ohne Überzahl waren Messi und Co. in der Vorwärtsbewegung kaum zu stoppen.
  • Simeone hatte vor der Partie seinen Spielern offenbar eine etwas kuriose Instruktion mitgegeben. Die Rojiblancos attackierten Neymar stets sehr aggressiv und an der Grenze des Erlaubten. Der Brasilianer führte so mit Abstand die meisten Zweikämpfe auf dem Platz (30) und wurde ebenso mit Abstand am meisten gefoult (8). Dabei muss man Neymar zugute halten, dass er stets ruhig blieb und sich trotz der zermürbenden Zweikampfführung nicht zu einer Tätlichkeit hinreißen ließ.

Atletico Madrid - FC Barcelona: Die Daten zum Spiel

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