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Xavi wird neuer Barca-Trainer. Unterschrieben ist der Vertrag zwar noch nicht, aber sein Klub Al-Sadd bestätigte, dass die Ausstiegsklausel bezahlt worden sei und wünschte ihm "viel Erfolg" für die Zukunft.
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Nun wird Xavi in Barcelona einen Klub vorfinden, der gänzlich anders ist, als noch zu seinen Spielerzeiten. Ein Klub auf Platz 9 in der Liga mit massiven finanziellen und spielerischen Probleme Das sind Xavis größte Baustellen.
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VERTRAUENSPROBLEME: Es ist noch gar nicht so lange her, da scherzte Präsident Joan Laporta noch über die Unerfahrenheit von Xavi als Trainer. "Wir brauchen einen Coach mit mehr Erfahrung", sagte er etwa im Februar ...
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... und wies darauf hin, dass auch die großen Barca-Trainer wie Pep Guardiola zunächst den Entwicklungsschritt über die zweite Mannschaft bei Barca gemacht hätten. Laporta befand sich inmitten des Präsidentschaftswahlkampf ...
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... und während sein Kontrahent Victor Font Xavi im Falle seiner Wahl sofort holen wollte, setzte Laporta auf Koeman, den man respektieren und halten müsse. Und selbst nach Koemans Entlassung klang es bei Laporta nicht so, als sei Xavi "sein" Favorit.
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"Ich weiß, dass überall der Name von Xavi genannt wird. Aber es gibt andere Optionen", sagte Laporta erst kürzlich - ohne zu offenbaren, welche Optionen das genau waren. Fakt ist: So ganz traut Laporta dem Braten namens Xavi offenbar noch nicht.
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Das konnte in erster Linie auch Verhandlungstaktik sein, weil Xavi erstmal aus seinem Vertrag bei Al-Sadd rausgekauft werden musste. Aber: Sollte kein Vertrauen und kein Zusammenhalt herrschen, kann es für Xavi schnell ungemütlich werden.
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ALTE WEGGEFÄHRTEN: In der Kreisliga ist es gang und gäbe, im Profifußball aber sicherlich keine allzu glückliche Situation. Der ehemalige Mitspieler ist plötzlich Trainer und muss Aufstellungsentscheidungen treffen, die im Zweifel alte Freunde treffen.
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Als neuer Barca-Trainer ist Xavi der Entscheider in Diskussionen, die aktuell über die alteingesessenen und noch aktiven Barca-Legenden Sergio Busquets, Gerard Pique, Sergi Roberto und Jordi Alba geführt werden.
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Gemeinsam mit dem Quartett schlug Xavi als Spieler zahlreiche Schlachten und holte ebenso viele Titel. Doch seitdem ist viel Zeit vergangen. Gerade die Kapitäne Pique und Busquets gelten nicht mehr als gänzlich unumstritten.
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Pique wurde in der laufenden Saison ein ums andere Mal defensiv bloßgestellt, zuletzt von Luis Rioja beim 1:1 gegen Alaves. Busquets kann läuferisch kaum noch mit dem Tempo der Gegenspieler mithalten.
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Jordi Alba schlägt zwar immer noch tolle Flanken und kann offensiv ein entscheidender Faktor sein, seine defensiven Schwächen sind aber unübersehbar. Sergi Roberto wurde nach der schlimmen Barca-Pleite gegen Bayern gnadenlos ausgepfiffen.
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Xavi wird also von Zeit zu Zeit und gerade aufgrund der aktuellen Form Personalentscheidungen treffen müssen, die auf persönlicher Ebene schwierig sind. Wer degradiert schon gerne alte Freunde?
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ERWARTUNGSHALTUNG: Xavi wird mit der Erwartung zu kämpfen haben, das nächste Glied einer Kette von legendären Trainer-Spieler-Tandems zu sein. Johan Cruyff revolutionierte bei Barca alles - und trainierte Pep Guardiola.
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Guardiola verzauberte mit Xavi, Andres Iniesta, Messi und Co. die Fußballwelt und gewann alles, was es auf Klubebene zu gewinnen gibt. Und das soll langfristig auch Xavi bei den Katalanen schaffen.
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Zunächst wird man Xavi Zeit geben, seine Spielidee zu implementieren. Auch sind sich die Barca-Fans darüber bewusst, dass der Barca-Kader qualitativ und von der Erfahrung her noch nicht so weit ist, um um Titel mitspielen zu können.
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Talente wie Pedri, Ansu Fati oder Gavi brauchen Zeit. Doch irgendwann wird sich Xavi den großen Erwartungen, die sein Name und sein Status als "Retter" mit sich bringen, stellen müssen, obgleich Guardiola die Messlatte dafür reichlich hoch gesetzt hat.
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Und dass solche Erwartungen an zurückgekehrten Klub-Legenden auf dem Trainerstuhl auch durchaus komplett enttäuscht werden können, zeigen die Beispiele Pirlo bei Juventus oder Lampard bei Chelsea.
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ENTWICKLUNGSHILFE: Barca hat abermals eine extreme Ansammlung an großen Talenten in seinen Reihen. Fati, Gavi, Pedri, Yusuf Demir oder auch Riqui Puig kann die Zukunft im Camp Nou gehören, sofern sie nicht frühzeitig verheizt werden.
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Von Ansu Fati wird beispielsweise mit erst 19 Jahren fast schon erwartet, wie einst Messi immer wieder für die entscheidenden goldenen Momente zu sorgen.
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Frenkie de Jongs Entwicklung stagnierte hingegen zuletzt unter Koeman völlig aufgrund des Drucks, das Barca-Spiel nahezu im Alleingang auf seinem Rückken zu tragen. Gerade er könnte von Xavi als Lehrmeister enorm profitieren.
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Xavi wird die Aufgabe haben, den jungen Spielern Zeit und Platz für ihre Entwicklung zu geben, aber gleichzeitig auch zu fordern und zu fördern, damit sie zeitnah bereit sind, um aus Barca wieder einen Titelkandidaten zu machen. Ein schwieriger Spagat.
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DEFENSIVE MÄNGEL: In sechs der vergangenen sieben Spiele kassierte Barca gleich mit dem ersten Schuss des Gegners ein Gegentor. Die Defensive wirkt alles andere als stabil, was auch an Ballverlusten und daraus resultierenden Kontern liegt.
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Barca hat keinen richtig schnellen Innenverteidiger, der diese Konter im Zweifel auch mal ablaufen kann, was auch für Xavi, der offensiven und ballbesitzorientierten Fußball spielen lassen will, zum Problem werden kann.
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Xavi muss diesbezüglich der Mannschaft eine durchaus schmutzige und klügere Attitüde einimpfen, die Barca schon einst unter Pep auszeichnete: das taktische Foul als Waffe gegen Konter.
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CHANCEN UND STREICHKANDIDATEN: Die bevorstehende Ankunft von Xavi könnte personell das Karussell in Schwung bringen. Der 41-Jährige muss schnell herausfinden, welche Spieler er braucht - und welche nicht.
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So könnten die Tage von Luuk de Jong im Camp Nou beispielsweise ebenso schon wieder gezählt sein wie die von Memphis Depay, der zwar aktuell ein zentraler Baustein für Barcas Offensive ist, gleichzeitig aber auch ein Sicherheitsrisiko.
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So verursacht er immer wieder Ballverluste, auf der Suche nach dem einen magischen Moment. Ob das mit der Spielidee von einem, der nach eigenen Angaben "leidet, wenn seine Mannschaft den Ball nicht hat", zusammenpasst?
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Ein ähnliches Schicksal könnte auch Philippe Coutinho drohen, Xavi präferiert handlungsschnellere Spieler, die die gesamte Breite des Platzes nutzen. Riqui Puig könnte beispielsweise unter Xavi wieder mehr Chancen erhalten.
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Außerdem könnte die Xavi-Ankunft zum Wendepunkt für Samuel Umtiti werden. Koeman verwehrte dem Franzosen zuletzt jegliche Spielzeit, keine einzige Minute stand er in dieser Saison auf dem Platz.
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FAN-FRUST: Nur 37.278 Zuschauer fanden zuletzt beim Heimspiel gegen Alaves den Weg ins Camp Nou - und das obwohl laut Corona-Regelungen wieder die volle Auslastung möglich gewesen wäre.
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Die niedrigste Zuschauerzahl seit 20 Jahren ist leicht erklärbar. Einige bleiben aufgrund der Pandemie nach wie vor fern, auch der Tourismus in Barcelona leidet noch unter Corona. Alles in allem sind die Fans aber schlichtweg frustriert.
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