Der umstrittene Ex-Barca-Chef Josep Maria Bartomeu hat in einem Interview mit der Mundo Deportivo bestätigt, dass den Katalanen im Sommer 2020 ein Angebot in Höhe von 150 Millionen Euro aus der Premier League für Angreifer Ansu Fati (18) vorlag.
Von dieser horrenden Offerte hatte im September 2020 die Marca erstmals berichtet. Bartomeu sagte darauf angesprochen nun: "Dieses Angebot kam von einem englischen Verein. Das Geld wäre direkt in die Saison 2020/21 geflossen. Aber bei Barca genießt das Sportliche Priorität. Dann kommt das Wirtschaftliche."
Fati, eines der größten Talente Europas, war damals 17 Jahre alt und hatte seinen Vertrag gerade bis 2024 verlängert. Laut Marca soll es sich bei der Offerte um eine Ablöse von 125 Millionen Euro sowie etwaigen Boni von bis zu 25 Millionen Euro gehandelt haben.
Berater Jorge Mendes habe sie an die Vereinsführung weitergeleitet. Der Name des englischen Klubs ist nach wie vor nicht bekannt.
Fati verpasste große Teile der vergangenen Saison wegen einer schweren Knieverletzung. Mittlerweile ist der Teenager genesen und feierte bereits sein Comeback - mit der Rückennummer 10, die er im Sommer von Klubikone Lionel Messi übernahm.
Barca vor dem Clasico: Das ist die aktuelle Situation
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Es ist an der Zeit! Um 16.15 Uhr steht am Sonntag der Clasico an. Vor dem Duell mit Real Madrid zeigt die Formkurve bei Barca nach oben, auch personell gibt es gute Nachrichten. Aber reicht das? SPOX gibt einen Überblick über Barcas aktuelle Situation.
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Die Transfers: Zuletzt berichtete die AS von einem Interesse des FC Barcelona an PSGs KYLIAN MBAPPE. Der Franzose soll die zuletzt sportlich gebeutelten Katalanen wieder an die Spitze des Weltfußballs führen.
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Eine Umsetzung des Wechsels darf aber bezweifelt werden. Der Grund: Barca schiebt einen Schuldenberg von 1,35 Milliarden Euro sich her. Wo soll daher das Gehalt und das stolze Handgeld des Franzosen kommen?
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Der Trainer: RONALD KOEMAN. Trotz des insgesamt enttäuschenden Saisonverlaufes steht der Coach nicht zur Debatte. Zwischenzeitlich schien seine Ablösung eigentlich fix, durch zwei Siege in Folge hat er sich ein wenig Spielraum erkauft.
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Trotzdem wünschen sich viele Fans der Katalanen die sofortige Entlassung des 58-Jährigen. Eine Tatsache, die Louis van Gaal nicht nachvollziehen kann. Laut dem Ex-Bayern-Trainer wird Koeman nur so stark kritisiert, weil dieser Ausländer ist.
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"Die Geschichte wiederholt sich, das ist typisch für Barcelona", sagte van Gaal auf einer Pressekonferenz. "Wenn es mal nicht so gut läuft, neigt man dazu, die Ausländer des Teams dafür verantwortlich zu machen. In dem Fall ist es der Trainer."
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Die SPORTLICHE SITUATION: In der Primera Division stehen die Katalanen nach acht Partien mit 15 Zählern auf Tabellenplatz sieben. Zufrieden kann man damit keineswegs sein, immerhin siegte man aber am vergangenen Sonntag mit 3:1 gegen Valencia.
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Nicht viel besser sieht es in der CL aus. Dort sind zwar erst drei Spieltage absolviert, Barca liegt in Gruppe E aber nur auf Rang drei. Gegen die Bayern und Benfica gab es 0:3-Klatschen, den einzigen Sieg fuhr man gegen den Underdog aus Kiew ein (1:0).
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Die angesprochenen letzten Ergebnisse machen zwar ein wenig Hoffnung, die Katalanen hängen ihrem Anspruch aber dennoch nach wie vor hinterher. Die nächste Standortbestimmung gibt es, wenn Real Madrid zum Clasico ins Camp Nou kommt.
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Das SYSTEM: Anfangs der Saison ließ Koeman hauptsächlich im 4-3-3 auflaufen, in den letzten Spielen versuchte es der Niederländer mit einem 4-2-3-1 mit Coutinho als Zehner. Die beiden Experimente in der CL mit Dreierkette gingen gehörig schief.
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Die WICHTIGSTEN SPIELER: Der aus Lyon gekommene MEMPHIS DEPAY hat sich umgehend in die erste Elf von Koeman gespielt. Mit vier Treffern in elf Einsätzen ist der Niederländer aktuell auch der gefährlichste Spieler der Katalanen.
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Nach Depay kommt SERGI ROBERTO auf die zweitmeisten Torbeteiligungen der laufenden Spielzeit. Der 29-Jährige wird unter Koeman meist neben Busquets und FRENKIE DE JONG im zentralen Mittelfeld aufgeboten.
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Auch Offensivmann MARTIN BRAITHWAITE gehörte zu Beginn der Saison zu den positiven Überraschungen. Bis zu seiner Knieverletzung Anfang September war er in drei Pflichtspielen an drei Treffern direkt beteiligt.
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Gesetzt sind auch weiterhin zwei Routiniers: der angesprochene SERGIO BUSQUETS und GERARD PIQUE. Während Busquets in allen elf Pflichtspielen in der Startelf stand, kommt Pique immerhin auf zehn Einsatze.
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Beide Altmeister sind neben ihren sportlichen Qualitäten auch Wortführer auf dem Platz. Busquets ist für den Spielaufbau der Katalanen verantwortlich, Pique organisiert die in dieser Saison zuweilen fahrige Defensive.
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Zwei große Namen sind derweil noch kaum in Erscheinung getreten: SERGIO AGÜERO kommt auf einen Kurzeinsatz, OUSMANE DEMBELE fiel bisher verletzungsbedingt aus. Bei Dembele zeigte sich zuletzt Liverpool an einer Verpflichtung interessiert.
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Und die "Geier" kreiselten bereits über dem Camp Nou: Der FC Bayern München hoffte offenbar im Zuge der finanziellen und sportlichen Krise des FC Barcelona, den einen oder anderen Star zum Schnäppchenpreis an die Isar zu holen.
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Bei Pedri und Fati wird das auf jeden Fall nichts, beide verlängerten unlängst. Pedri unterschrieb vorzeitig bis 2026, Fati sogar noch um ein Jahr länger. Beide besitzen Ausstiegsklauseln im Wert von einer Milliarde Euro.
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Die ZUKUNFT: Einigen Spielern im Kader der Katalanen wird eine große fußballerische Zukunft vorhergesagt, in den Spielzeiten spielgelt sich dies aber nur zum Teil wider. Mittlerweile setzt Koeman aber verstärkt auch auf die Jugend.
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Talente wie RIQUI PUIG oder YUSUF DEMIR sind jedoch oft nur zweite Wahl. Langsam wieder auf Touren kommen die Youngster PEDRI und der lange verletzte ANSU FATI.
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Letzterer kam jüngst von einer Meniskusverletzung zurück und avancierte gegen Valencia umgehend zum Matchwinner. Das zwischenzeitliche 1:1 erzielte er selbst, beim 2:1 durch Depay holte er den Elfmeter heraus, der zum Tor führte.
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Pedri hingegen hat eine lange und kraftraubende Saison inklusive EM und Olympia hinter sich und wird erst langsam wieder an die Mannschaft herangeführt.
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Um den Klub zu alter Stärke zurückzuführen, sollen außerdem im Zuge des Projektes "ESPAI BARCA" insgesamt 1,5 Milliarden Euro in den Verein investiert werden. Das Geld soll in die vereinseigenen Stadien und Arenen sowie Infrastruktur fließen.
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Zudem soll sich Präsident Laporta noch nicht mit dem Ende einer SUPER LEAGUE abgefunden haben. "Sie liegt nicht auf Eis, ganz im Gegenteil, sie ist quicklebendig und es finden Gespräche statt", sagte er zuletzt gegenüber Sport.
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Die FANS könnten in den kommenden Wochen wichtiger denn je für die Katalanen sein. Die örtlichen Behörden lockerten die Corona-Bestimmungen. Im Camp Nou dürfen ab sofort wieder die vollen 99.000 Zuschauer die Spiele verfolgen.
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Die KOMMENDEN SPIELE: Die nächsten Wochen werden für Barca nicht leichter. Viele richtungsweisende Spiele stehen an, die den Verlauf der Saison maßgeblich beeinflussen könnten.
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Nach dem Clasico gegen Real Madrid stehen in der Liga die Pflichtaufgaben Rayo Vallecano und Alaves an. Danach spielt man in Kiew um ein Überwintern in der Königsklasse. Ein Sieg ist Pflicht.
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Andererseits könnte es für Koeman richtig ungemütlich werden. Bei einem Ausscheiden in der Champions League wird die Debatte um den Niederländer unweigerlich erneut entfachen.
Barca: Ex-Präsident Bartomeu widerspricht Vorwürfen Ex-Präsident Bartomeu steht derweil stark in der Kritik, weil ihm eine gehörige Mitschuld an den finanziellen Problemen des stolzen Klubs gegeben wird. Er selbst kann mit den Vorwürfen, er habe den Klub mit teuren Transferflops und völlig überhöhten Spielergehältern ruiniert, nichts anfangen. Er habe "ein gutes Erbe hinterlassen", betonte der 58-Jährige, der bis Ende 2020 im Amt war.
Schuld and Barcas finanziellem Dilemma seien vielmehr die Auswirkungen der Coronapandemie: "Bis März 2020 waren wir in der Lage, allen Verpflichtungen nachzukommen. Sicher, wir hatten hohe Verträge, aber schließlich sind wir auch der größte Verein der Welt."