Das Messi-Beben beim FC Barcelona: Krisensitzung im Camp Nou - Spieler am Montag beim Training?

Von SPOX
Vor dem Camp Nou fanden auch am Mittwochabend Proteste gegen Präsident Josep Bartomeu statt.
© imago images / Agencia EFE

Tag eins nach der Ankündigung von Lionel Messi, den FC Barcelona zu verlassen: Was ist passiert? Und was könnte im Laufe der nächsten Tage noch passieren? Eine Zusammenfassung.

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Zeigen wollte sich Josep Bartomeu am Tag nach dem Einschlag der "Bombe" nur auf seinem Twitter-Kanal. Der Präsident des FC Barcelona lud ein Foto mit dem gerade erst verpflichteten Francisco Trincao (20) hoch und hieß das portugiesische Offensiv-Talent "herzlich willkommen".

Zu dessen Präsentation im Beisein der Medien im Camp Nou schickte Bartomeu aber lieber Ramon Planes, den ihm mündigen Technischen Direktor des Klubs. Anderenfalls wären einige unangenehme Fragen auf ihn zugekommen. Fragen zum legendären "Burofax" vom 25. August 2020. Dem Tag, an dem Lionel "Messias" Messi ankündigte, den Klub nach 20 Jahren verlassen zu wollen.

Kein Rücktritt: Barca-Präsident will Messi überzeugen

"Es ist kein Streit zwischen Messi und Barcelona", versuchte Planes die Wogen zu glätten. Es gebe "keine Spaltung im Verein über Leo". Vielmehr solle Messi beim Neuaufbau eine Schlüsselrolle spielen. Kurz: "Wir betrachten Messi als Barca-Spieler." Besänftigen konnten diese Aussagen die aufgebrachten Anhänger nicht. An die 200 versammelten sich am frühen Abend wieder vor dem Haupttor des Stadions, um unter Messi-Sprechchören Bartomeus Rücktritt zu fordern. Einige überwältigten sogar die Sicherheitskräfte, um auf das Stadiongelände zu gelangen.

Dort tagte zur gleichen Zeit die Barca-Direktive um Bartomeu und dessen engsten Vertrauten Planes, Oscar Grau und Javier Bordas, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Das Ergebnis der Krisensitzung? Unklar. Es heißt aber, der Präsident werde entgegen der Kritik an seiner Person weitermachen. Die vereinsnahen Tageszeitungen Sport und Mundo Deportivo schreiben, dass Bartomeu schnellstmöglich persönlich mit Messi sprechen wolle, um ihn von einem Verbleib zu überzeugen.

Messis Vater soll schon mit Manchester City verhandeln

Das dürfte kein leichtes Unterfangen werden. Der brasilianische Journalist Marcelo Bechler, der in der vergangenen Woche zuerst von Messis Abwanderungsgedanken berichtete, sprach bei Esporte Interativo am Dienstagmorgen von einer "endgültigen Entscheidung" des 33 Jahre alten Argentiniers. "Messi will etwas Neues machen. Er hat mit Barca abgeschlossen."

Mehreren Berichten zufolge laufen bereits Verhandlungen zwischen dem Vater des Spielers und Manchester City, der englische Vizemeister mit Ex-Barca-Coach Pep Guardiola soll dem Linksfuß neben einem hoch dotierten Dreijahresvertrag einen Folgekontrakt bei Schwesterklub New York City bieten. Laut ESPN würden die Citizens auch eine Ablöse von 100 bis 150 Millionen Euro in Kauf nehmen, um Messi zu verpflichten.

Den ebenfalls als mögliche Abnehmer gehandelten Paris Saint-Germain und Inter Mailand werden dagegen nur Außenseiterchancen eingeräumt.

Messi wohl bei Barcas Trainingsstart am Montag dabei

So oder so dürften aber noch einige Wochen vergehen, bis Klarheit in Bezug auf Messis Zukunft herrscht - allein wegen der unklaren Situation um die Ausstiegsklausel in seinem bis 2021 datierten Vertrag bei Barca. Messi behauptet, er könne zum Nulltarif wechseln, wohingegen der Klub der Meinung ist, ihm stehe die festgeschriebene Ablöse von 700 Millionen Euro für "La Pulga" zu. Bartomeu, das berichten Sport und Mundo Deportivo, würde eine Schlammschlacht vor Gericht gerne vermeiden.

Sicher ist nur: Klärt sich Messis Situation bis zum Sonntag nicht, muss er auf dem Trainingsgelände des Klubs zu einem Corona-Test erscheinen, um juristischen Ärger mit seinem Noch-Arbeitgeber zu vermeiden. Am Folgetag, dem 31. August, steht dann planmäßig die erste Einheit unter dem neuen Barca-Trainer Ronald Koeman (57) an. Spannung garantiert.

Der FC Barcelona in der Saison 2019/20

Spiele51
Siege32
Unentschieden10
Niederlagen9
Tore110
Gegentore57
Titel0
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