Verletzungen, Kaderplanung, Zidane: Das sind die Probleme von Real Madrid

 
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Nur ein Sieg aus drei Spielen: Spätestens nach dem trostlosen 2:2 beim FC Villarreal brennt es lichterloh bei Real Madrid. Die Kritik an Trainer Zinedine Zidane wächst. SPOX erklärt, warum die Dinge bei den Königlichen aktuell so schieflaufen.

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Nur ein Sieg aus drei Spielen: Spätestens nach dem trostlosen 2:2 beim FC Villarreal brennt es lichterloh bei Real Madrid. SPOX erklärt, warum die Dinge bei den Königlichen aktuell so schieflaufen.
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Nur ein Sieg aus drei Spielen: Spätestens nach dem trostlosen 2:2 beim FC Villarreal brennt es lichterloh bei Real Madrid. SPOX erklärt, warum die Dinge bei den Königlichen aktuell so schieflaufen.

ZINEDINE ZIDANE: Die Skepsis gegenüber dem Trainer und seinem vielpropagierten Neuanfang ist gewachsen. Personell und taktisch setzt Zidane auf das Altbewährte, was Real zwar eine goldene CL-Ära einbrachte, jedoch auch merklich in die Jahre gekommen ist.
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ZINEDINE ZIDANE: Die Skepsis gegenüber dem Trainer und seinem vielpropagierten Neuanfang ist gewachsen. Personell und taktisch setzt Zidane auf das Altbewährte, was Real zwar eine goldene CL-Ära einbrachte, jedoch auch merklich in die Jahre gekommen ist.

Zidane probierte zwar schon das 3-5-2 und das 4-4-2 aus, seinen altgedienten Kräften im Mittelfeld um Luka Modric, Toni Kroos und Casemiro hält er jedoch die vielzitierte Nibelungentreue, ohne dass es ihm mit Leistung vergolten wird.
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Zidane probierte zwar schon das 3-5-2 und das 4-4-2 aus, seinen altgedienten Kräften im Mittelfeld um Luka Modric, Toni Kroos und Casemiro hält er jedoch die vielzitierte Nibelungentreue, ohne dass es ihm mit Leistung vergolten wird.

Dabei hatte Zidane bei seiner Rückkehr im März noch kundgetan, man müsse "einige Dinge ändern" - die taktische Ausrichtung eingeschlossen. Dass er es ernst meinte, davon merken die Real-Fans aktuell noch nicht viel.
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Dabei hatte Zidane bei seiner Rückkehr im März noch kundgetan, man müsse "einige Dinge ändern" - die taktische Ausrichtung eingeschlossen. Dass er es ernst meinte, davon merken die Real-Fans aktuell noch nicht viel.

Im Gegenteil. Das Offensiv-Konzept unter Zidane ist das gleiche, wie noch vor zwei Jahren: Mit Flanken zum Torerfolg. Das Problem: Vor zwei Jahren hat das mit Cristiano Ronaldo als Abnehmer geklappt. Nur der ist nicht mehr da.
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Im Gegenteil. Das Offensiv-Konzept unter Zidane ist das gleiche, wie noch vor zwei Jahren: Mit Flanken zum Torerfolg. Das Problem: Vor zwei Jahren hat das mit Cristiano Ronaldo als Abnehmer geklappt. Nur der ist nicht mehr da.

Man hat den Eindruck: Real verfolgt keine klare Spielidee. Eine Sache, die den Anhang der Blancos besonders stört: Zidane redet die inspirationslosen Auftritte seines Teams schön. "Wir haben gut gespielt", sagte er etwa nach dem Remis in Villarreal.
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Man hat den Eindruck: Real verfolgt keine klare Spielidee. Eine Sache, die den Anhang der Blancos besonders stört: Zidane redet die inspirationslosen Auftritte seines Teams schön. "Wir haben gut gespielt", sagte er etwa nach dem Remis in Villarreal.

Einen zu zufriedenen Eindruck hinterlässt auch Sergio Ramos. Der Kapitän ist überhaupt nicht bei der Sache, er spielt so unkonzentriert, als bereue er seine Entscheidung, nicht nach China gegangen zu sein. Das färbt sich auf seine Kollegen ab.
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Einen zu zufriedenen Eindruck hinterlässt auch Sergio Ramos. Der Kapitän ist überhaupt nicht bei der Sache, er spielt so unkonzentriert, als bereue er seine Entscheidung, nicht nach China gegangen zu sein. Das färbt sich auf seine Kollegen ab.

KADERPLANUNG: Zidanes fehlender Mut zu unangenehmen Personalentscheidungen vergraulte junge und hochveranlagte Spieler wie Marcos Llorente, Dani Ceballos und Sergio Reguilon, die keine Perspektive sahen und zu anderen Klubs wechselten.
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KADERPLANUNG: Zidanes fehlender Mut zu unangenehmen Personalentscheidungen vergraulte junge und hochveranlagte Spieler wie Marcos Llorente, Dani Ceballos und Sergio Reguilon, die keine Perspektive sahen und zu anderen Klubs wechselten.

Ohnehin lässt die Kaderplanung zu wünschen übrig. Für den defensiven Mittelfeldspieler Llorente, der zu Stadtrivale Atletico ging, kam kein Ersatz. Fraglich, ob der Uruguayer Fede Valverde schon so weit ist, um einzugreifen, falls sich Casemiro verletzt.
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Ohnehin lässt die Kaderplanung zu wünschen übrig. Für den defensiven Mittelfeldspieler Llorente, der zu Stadtrivale Atletico ging, kam kein Ersatz. Fraglich, ob der Uruguayer Fede Valverde schon so weit ist, um einzugreifen, falls sich Casemiro verletzt.

Paul Pogba galt als Zidanes Wunschspieler fürs Mittelfeld. Problem: Manchester Uniteds aufgerufene Ablöse von 180 Millionen Euro wollten die Vereinsbosse der Madrilenen nicht stemmen.
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Paul Pogba galt als Zidanes Wunschspieler fürs Mittelfeld. Problem: Manchester Uniteds aufgerufene Ablöse von 180 Millionen Euro wollten die Vereinsbosse der Madrilenen nicht stemmen.

Donny van de Beek (Ajax Amsterdam) und Christian Eriksen (Tottenham Hotspur) wurden ebenfalls mit Real in Verbindung gebracht. Zidane soll jedoch von beiden Spielern nicht überzeugt gewesen sein. Kroos und Co. haben nun keine adäquaten Backups.
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Donny van de Beek (Ajax Amsterdam) und Christian Eriksen (Tottenham Hotspur) wurden ebenfalls mit Real in Verbindung gebracht. Zidane soll jedoch von beiden Spielern nicht überzeugt gewesen sein. Kroos und Co. haben nun keine adäquaten Backups.

Und auch vorne geht wenig zusammen. Der Ex-Frankfurter Luka Jovic braucht logischerweise noch Zeit, aber Talente wie Vinicius Junior wirken unter Zidane verloren, während andere wie Lucas Vazquez schon lange unter ihren Möglichkeiten bleiben..
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Und auch vorne geht wenig zusammen. Der Ex-Frankfurter Luka Jovic braucht logischerweise noch Zeit, aber Talente wie Vinicius Junior wirken unter Zidane verloren, während andere wie Lucas Vazquez schon lange unter ihren Möglichkeiten bleiben..

VERLETZUNGEN: Dass alle Probleme schon in der Vorbereitung so unübersehbar und eklatant wirkten, liegt auch am Verletzungspech der Königlichen. Erst erwischte es Marco Asensio, der zuvor einen bärenstarken Eindruck hinterließ.
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VERLETZUNGEN: Dass alle Probleme schon in der Vorbereitung so unübersehbar und eklatant wirkten, liegt auch am Verletzungspech der Königlichen. Erst erwischte es Marco Asensio, der zuvor einen bärenstarken Eindruck hinterließ.

Asensio hatte auf die U21-EM verzichtet, um frisch für Real Madrid zu sein. Das gelang ihm eindrucksvoll: Bei Fitnesstest ragte er heraus, spielerisch überzeugte er. Sein Kreuzband- und Meniskusriss? Für Real eine maximal bittere Pille.
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Asensio hatte auf die U21-EM verzichtet, um frisch für Real Madrid zu sein. Das gelang ihm eindrucksvoll: Bei Fitnesstest ragte er heraus, spielerisch überzeugte er. Sein Kreuzband- und Meniskusriss? Für Real eine maximal bittere Pille.

Außerdem sind James Rodriguez (Wadenverletzung), der nach seiner zweijährigen Leihe beim FC Bayern wieder eine Rolle in Zidanes Plänen zu spielen scheint, und Isco (Oberschenkelverletzung) außer Gefecht.
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Außerdem sind James Rodriguez (Wadenverletzung), der nach seiner zweijährigen Leihe beim FC Bayern wieder eine Rolle in Zidanes Plänen zu spielen scheint, und Isco (Oberschenkelverletzung) außer Gefecht.

Der bitterste Ausfall ist aber der von Eden Hazard. Der Neuzugang zog sich just vor dem ersten Saisonspiel bei Celta Vigo eine Oberschenkelverletzung zu. Ausfallzeit: drei bis vier Wochen.
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Der bitterste Ausfall ist aber der von Eden Hazard. Der Neuzugang zog sich just vor dem ersten Saisonspiel bei Celta Vigo eine Oberschenkelverletzung zu. Ausfallzeit: drei bis vier Wochen.

Umso kurioser, dass sich ausgerechnet Gareth Bale als Anführer erweist. Der Waliser traf auch gegen Villarreal doppelt, ist plötzlich wieder wichtig für Zidane.
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Umso kurioser, dass sich ausgerechnet Gareth Bale als Anführer erweist. Der Waliser traf auch gegen Villarreal doppelt, ist plötzlich wieder wichtig für Zidane.

Dabei hatte Zidane Bale während der Vorbereitung noch einen Wechsel ans Herz gelegt. "Besser er geht heute als morgen", so die Worte des Franzosen. Worte, die er heute so wohl nicht mehr wählen würde.
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Dabei hatte Zidane Bale während der Vorbereitung noch einen Wechsel ans Herz gelegt. "Besser er geht heute als morgen", so die Worte des Franzosen. Worte, die er heute so wohl nicht mehr wählen würde.