Geht Ramos, kommt Mourinho? Fragen und Antworten zur Real-Krise

Haben Gareth Bale und Marcelo noch eine Zukunft bei Real Madrid?
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Was passiert mit Sergio Ramos bei Real Madrid?

SPOX und Goal wurden die übereinstimmenden Berichte der Marca und AS bestätigt, wonach sich Ramos nach dem Debakel in der Königsklasse eine hitzige Kabinendiskussion mit Perez lieferte, die in einer Rauswurfdrohung mündete. Allerdings sind die Wogen zwischen dem Kapitän und dem Präsidenten nach einer Aussprache in ruhiger, respektvoller Atmosphäre wieder ein wenig geglättet.

Und: Ramos wird seiner Rolle als Leader inzwischen wieder gerecht. Hatte der Abwehrchef am Rande des Ajax-Spiels mit dem Dreh einer Dokumentation auf der VIP-Tribüne des Bernabeu noch für Unmut gesorgt, berichtet die Marca nun, dass Ramos seine Kollegen versammelte, eine kritische, wenn auch aufmunternde Ansprache hielt und versprach, sie trotz seiner Sperre zum Auswärtsspiel nach Valladolid zu begleiten.

All das muss aber nicht heißen, dass Ramos (Vertrag bis 2021) automatisch bei Real bleibt. Kehrt Mourinho zurück, steigt eher die Wahrscheinlichkeit für einen Abgang des 32-Jährigen. Ramos war es schließlich, der Casillas während Mourinhos erster Amtszeit am entschiedensten den Rücken stärkte - und so den Rücktritt des Trainers provozierte.

Welche Spieler stehen bei Real Madrid noch auf der Kippe?

Das kommt in erster Linie darauf an, ob Mourinho zurückkehrt oder nicht. Dem 56-Jährigen wird abgesehen auf Ramos auch ein schwieriges Verhältnis zu Marcelo nachgesagt.

Der 30 Jahre alte Linksverteidiger aus Brasilien könnte aber auch unabhängig davon das Weite suchen, nachdem er seinen Stammplatz an Eigengewächs Sergio Reguilon verloren hat. Außerdem halten sich die Spekulationen um eine Wiedervereinigung mit seinem Kumpel Cristiano Ronaldo bei Juventus Turin seit Saisonbeginn hartnäckig.

Nach Angaben der italienischen Zeitung La Stampa soll sich Marcelo sogar schon über einen Vierjahresvertrag mit der "Alten Dame" einig sein. Wer sonst noch gehen könnte? Der zu isolierte und schon länger bei den Fans in Ungnade gefallene Gareth Bale (29) und Isco (26), mittlerweile nur noch bekannt als schlecht trainierender Miesepeter, stehen auf der Kippe.

Fraglich auch, wie es mit Talenten wie Marco Asensio (23), Jesus Vallejo (22) und Dani Ceballos (22) weitergeht. Gerade Asensio und Vallejo vermochten in dieser Saison nicht den erhofften Schritt nach vorne zu machen - eher im Gegenteil. Der als Backup für Mittelstürmer Karim Benzema von Olympique Lyon zurückgeholte Mariano Diaz (25) enttäuschte ebenfalls auf ganzer Linie.

Vor dem Hintergrund, dass Benzema im Dezember 32 wird und Ronaldos Ausfall von seiner Spielanlage her nicht vollständig kompensieren kann, dürfte Real einen neuen Neuner verpflichten. Den in der Mannschaft und im Verein geschätzten Franzosen wird allerdings niemand zu einem Abgang drängen - schon gar nicht Perez, der große Stücke auf ihn hält.

Gleiches gilt für Casemiro (27), Toni Kroos (29) und Luka Modric (33), die insgesamt zwar unter ihren Möglichkeiten blieben, nach Angaben der Marca aber noch "Restkredit" übrighaben. Weltfußballer Modric einigte sich erst kürzlich mit Perez auf eine Vertragsverlängerung bis 2020.

Ziemlich sicher weg sein dürfte hingegen Keylor Navas (32). Der Costa-Ricaner ist mit seiner Rolle als Nummer zwei hinter Thibaut Courtois unzufrieden.

Welche Spieler könnte Real Madrid im Sommer holen?

Eigentlich hatte Perez vor, einen "sanften" Umbruch ohne mehrere Großinvestitionen zu vollziehen. Der Grund dafür: der über 500 Millionen Euro schwere Umbau des Bernabeu-Stadions. Aufgrund der jüngsten Geschehnisse wächst jedoch der öffentliche Druck auf den bis 2021 gewählten Präsidenten.

Der eine oder andere zukunftsorientierte Ergänzungskauf - neben den bereits verpflichteten brasilianischen Offensiv-Allrounders Rodrygo (18) soll auch noch Portos Abwehrspieler Eder Militao (21) kommen - wird wohl nicht ausreichen, um die Fans zufriedenzustellen.

Ein bis zwei Topstars sollen her, um den schmerzlich vermissten Ronaldo endlich vergessen zu machen. Neymar, Kylian Mbappe, Eden Hazard, Harry Kane, Christian Eriksen - die Liste mit potentiellen "Galacticos" ist lang. Zunächst muss aber geklärt werden, wer die Mannschaft übernimmt.

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