Real aus dem Pokal ausgeschlossen

SID
Denis Cheryshev traf im Pokal obwohl er nicht spielen durfte
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Real Madrid ist nach der Wechsel-Posse von Cadiz wie erwartet aus Spaniens Pokal ausgeschlossen worden. Dies entschied am Freitag das Schiedsgericht des spanischen Fußballverbandes RFEF in erster Instanz.

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Keine Gnade für Real Madrid - doch Gnadenfrist für Trainer Rafa Benitez? Spaniens Rekordmeister ist nach der Wechsel-Posse von Cadiz aus der Copa del Rey ausgeschlossen worden. Das Schiedsgericht des spanischen Fußballverbandes RFEF gestand dem Hauptstadt-Giganten am Freitag keinen Bonus zu. Was dies für die Zukunft des umstrittenen Coaches Benitez bedeutet, blieb zunächst offen.

"El Madrid, eliminado", so lautete um 16.18 Uhr das nicht unerwartete Urteil des obersten Verbands-Sportrichters Francisco Rubio. Real kann gegen das Urteil binnen zehn Tagen vor dem gleichen Gericht und bei Ablehnung noch einmal vor dem höchsten spanischen Sportgericht TAD Einspruch einlegen. Auch ein Gang vor den Internationalen Sportgerichtshof CAS ist denkbar. Allerdings drängt die Zeit: Für den 16. Dezember ist das Rückspiel gegen den FC Cadiz angesetzt. Real verkauft für diese Partie weiterhin Eintrittskarten.

So könnte einer der größten Schnitzer der Vereinsgeschichte für Klub und Coach fatale Auswirkungen haben. Real hatte im Viertrunden-Hinspiel der Copa del Rey beim FC Cadiz (3:1) den wegen dreier Gelber Karten aus der Vorsaison als Leihspieler beim FC Villarreal nicht spielberechtigten Dennis Tscheryschew aufgestellt, Drittligist Cadiz gegen die Spielwertung Einspruch eingelegt. Benitez hatte Tscheryschew, der das 1:0 erzielt hatte, kurz nach der Pause ausgewechselt. Es war nicht mehr als blinder Aktionismus.

Titelchance vergeben

Die in diesem Sinne ziemlich unprofessionelle Spiel-Vorbereitung der sportlichen Führung um Benitez kostet die durchaus kriselnden Madrilenen die nächste Titelchance. Bei sechs Punkten Rückstand in der Liga auf den derzeit überragenden Tabellenführer FC Barcelona ist auch die Meisterschaft gefühlt fast schon verloren, für den nationalen Supercup hatte sich Real nicht qualifiziert. Die Luft für Benitez ist nicht erst seit dem 0:4 im Clasico gegen Barca Mitte November dünn geworden.

Bei der Verhandlung am Freitag lehnte Richter Rubio die Argumente Reals ohne großes Gewese ab. Die Madrilenen hatten angeführt, dass der Spieler nicht persönlich vom Verband über seine Sperre informiert worden war. Zudem hatte Real angeführt, dass Gelbe Karten im Pokal nach der dritten Runde gestrichen werden. Real stieg als Erstligist aber erst in Runde vier ein.

Für ein vergleichbares Vergehen war in der laufenden Saison bereits Zweitligist CA Osasuna aus dem Pokal verbannt worden. Zudem ist es nicht das erste Mal, dass Benitez ein fataler Wechselfehler unterlief. Als Trainer des FC Valencia hatte er im Pokal-Zweitrundenmatch 2001/02 gegen Novelda in der 91. Minute den Rumänen Dennis Serban als vierten Nicht-EU-Ausländer eingewechselt, das Spiel wurde 0:3 gegen Valencia gewertet.

Für die Real-Fans gab es am Freitag zumindest eine gute Nachricht: Das Sportwetten-Unternehmen bwin zahlt all jenen den Einsatz zurück, die auf die "Blancos" als Copa-Sieger gesetzt hatten. Es könnte dennoch eine ziemlich trostlose Saison für den vielleicht berühmtesten Fußball-Klub der Welt werden.

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