Wahnsinn! Real vor Disqualifikation

Von SPOX
Denis Cheryshev erzielte sein Premierentor für Real - hätte aber gar nicht spielen dürfen
© getty

Der FC Barcelona hat seinen Hinspiel-Patzer in der 4. Runde der Copa del Rey mit einem Torfestival wieder glattgebügelt, zwei Youngster überragen. Dann siegt auch Real problemlos - steht nach einem peinlichen Fehler jedoch vor der Disqualifikation.

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FC Cadiz - Real Madrid 1:3 (0:1)

Tore: 0:1 Cheryshev (3.), 0:2 Isco (66.), 0:3 Isco (74.), 1:3 Marquez (88.)

Unfassbar! Während Real sich zur Halbzeit schon auf der Siegerstraße wähnte, platzte eine unglaubliche Meldung ins Stadion Ramon de Carranza: Denis Cheryshev, der in der 3. Minute mit einem Blitztor seinen ersten Treffer im Real-Trikot erzielt hatte, war gar nicht spielberechtigt! Der Russe hatte in der Vorsaison als Leihgabe an den FC Villarreal drei Gelbe Karten in der Copa del Rey kassiert, die dritte pikanterweise gegen den FC Barcelona, und wäre damit in Reals Auftaktspiel der laufenden Saison gesperrt gewesen.

Die Cadiz-Fans skandierten während des Spiels höhnisch: "Benitez, schau' mal auf Twitter!" Erst kurz nach Wiederanpfiff reagierte der Real-Coach auf die Regelwidrigkeit und nahm den Torschützen vom Feld - das änderte jedoch nichts am Verstoß. Cadiz-Präsident Manolo Vizcaíno kündigte bereits an, das Beste aus der Situation für seinen Klub rausholen zu wollen.

Storify zum Cheryshev-Gate: You can if you think you can!

Real droht nun mit großer Wahrscheinlichkeit die Disqualifikation, zumal in der zweiten Pokalrunde Osasuna für ein ähnliches Vergehen ausgeschieden war, da sie Unai Garcia eingesetzt hatten, obwohl dieser im letzten Pokalspiel der vergangenen Saison Gelb-Rot gesehen hatte.

Real-Trainer Rafael Benitez sagte nach dem Spiel: "Wir hatten keine Kenntnis davon, dass Cherychev nicht spielberechtigt ist."

Das Spiel selbst entwickelte einen seltsamen Charakter: Im Wissen des vermeintlichen Pokal-Aus' Reals verlor die Partie zunehmend an Tempo und Dynamik. Da half auch Iscos Doppelpack zum 2:0 (66.) und 3:0 (74.) nichts. Der eingewechselte Marquez erzielte aufseiten der Gastgeber noch das Anschlusstor (88.).

Auch bei der Konkurrenz blieb der peinliche Patzer nicht unkommentiert. Während des Spiels veröffentliche Barcelonas Gerard Pique einen Tweet mit mehreren Tränen lachenden Smileys.

Und es kam noch peinlicher für Real: Auf der Bank saß in Borja Mayoral ein weiterer wohl nicht spielberechtigter Akteur - der Youngster hatte im Nachwuchs-Pokal Rot gesehen.

FC Barcelona - Villanovense 6:1 (3:1)

Tore: 1:0 Alves (4.), 2:0 Ramirez (21.), 2:1 Juanfran (29.), 3:1 Ramirez (31.), 4:1 Munir (51.), 5:1 Ramirez (69.), 6:1 Munir (76.)

Von wegen lockerer Pokalkick! Im Camp Nou ging es von der ersten Minute an richtig rund. Fast jedes Tor war verrückter als das vorherige, zwei Youngster überzeugten besonders. Villanovenses Torhüter schoss jedoch den Vogel ab.

Dabei schien es nach nicht einmal vier Minuten, als habe Dani Alves dem Spiel schon jegliche Spannung genommen - mit einem Kracher-Tor aus gut 25 Metern. Doch wenige Minuten später hatte Gäste-Keeper Jose Antonio Fuentes Carrion seinen großen Auftritt: Einen Rückpass spielte der Schlussmann ohne Bedrängnis zum frei stehenden Sandro Ramirez - Barcas 20-jährigem, abgezockten Talent. Das 2:0 war nach diesem Mega-Blackout nur Formsache (21.).

Aus dem Nichts kam der Drittligist jedoch zum Anschluss, als Juanfran etwa 18 Meter vor dem Barca-Kasten freigespielt wurde und Jordi Masip mit einem ansatzlosen Knaller keine Chance ließ (29.). Spannung kam aber nur kurz auf. Denn nach einer schnellen Kombination im Mittelfeld schob erneut Ramirez zum 3:1 ein (31.). In der zweiten Halbzeit wurde es standesgemäß: Zweimal Munir El Haddadi (51., 69.) und der bärenstarke Ramirez, der mit einem Dropkick aus zwölf Metern seinen Dreierpack schnürte (69.), schraubten das Ergebnis in die Höhe.

Nach dem 0:0 im Hinspiel war vor dem Anpfiff im Camp Nou ein Hauch von Anspannung zu vernehmen gewesen - Barca-Coach Luis Enrique ging auf Nummer sicher und nahm neben zahlreichen Nachwuchsspielern auch Neymar, Suarez und Iniesta mit in den Kader. Obwohl sich Jeremy Mathieu zehn Minuten vor Schluss verletzte und nicht mehr weiterspielen konnte, entschied sich Enrique, seine Starspieler zu schonen und zu zehnt zu Ende zu spielen.

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