Barca versenkt das U-Boot

Von SPOX
Sevilla hat die Partie gegen Real gedreht
© getty

Der 11. Spieltag der Primera Division verliert Real Madrid trotz Führung und Traumtor von Sergio Ramos gegen Sevilla. Barcelona gewinnt hingegen dank Zauberfuß Neymar. Atletico zittert lange und Mustafis Valencia zerstört einen heimlichen Spitzenklub.

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Barcelona - Villarreal 3:0 (0:0)

Tore: 1:0 Neymar (60.), 2:0 Suarez (70., Foulelfemeter), 3:0 Neymar (85.)

Im ersten Durchgang traf die Blaugrana auf aggressiv und in dichtem Verbund verteidigende Gäste, die mit Pressing und galliger Zweikampfführung zeigten, dass sie keineswegs gewillt waren, die Heimreise mit leeren Händen anzutreten. Die Hausherren versuchten das Gelbe U-Boot mit langen Ballstafetten zu zermürben und dann mit schnellem Vertikalspiel Chancen zu kreieren. Das gelang zunächst nur selten. Jeremy Mathieu (27.) scheiterte genau so am starken Alphonse Areola wie Suarez (36.). Villarreal versprühte kaum Torgefahr - bis kurz vor der Pause Youngster Samu Catillejo plötzlich halblinks frei vor Bravo auftauchte, am lange stehen bleibenden Chilenen aber scheiterte.

In den zweiten 45 Minuten zog Barca das Tempo dann merklich an. Iniesta rückte weiter nach links und ermöglichte Neymar so mehr Freiraum, den der Brasilianer bestmöglich nutzte. Nach einem Ballverlust eroberte Sergio Busquets die Kugel im Gegenpressing sofort zurück und bediente gegen unsortierte Gäste auf der halblinken Seite Neymar, der cool blieb und aus zehn Metern zur Führung vollendete (60.).

Barca wollte jetzt den Deckel drauf machen. Nachdem Iniesta mit einem strammen Linksschuss noch an einem starken Areola-Reflex gescheitert war, sorgte Luis Suarez dann für die Entscheidung: Munir El-Haddadi war im Strafraum von Jaume Costa gelegt worden, danach zeigte sich der Uruguayer vom Punkt nervenstark und sorgte für die Vorentscheidung (70.).

In der Schlussphase hatten die Katalanen keine Probleme, die müde gewordenen Ostspanier vom eigenen Gehäuse fern zu halten. Die Chance auf den dritten Treffer vergab Suarez (77.) zunächst, ehe Neymar per Traumtor seinen zehnten Ligatreffer erzielte. Suarez legte nach einem Konter mit dem Außenrist quer auf den Brasilianer, der den Ball gefühlvoll über Gegenspieler Costa hob und dann vom Elfmeterpunkt Areola keine Chance ließ. Das Duo Neymar/Suarez kommt somit in den letzten sechs Pflichtspielen gemeinsam auf starke 26 Scorer-Punkte.

FC Sevilla - Real Madrid 3:2 (1:1)

Tore: 0:1 Ramos (22.), 1:1 Immobile (35.), 2:1 Banega (61.), 3:1 Llorente (74.), 3:2 Rodriguez (90.+3)

Eigentlich lief für die Königlichen alles nach Plan. Eigentlich. Denn Sergio Ramos brachte Real mit einem wahren Kunststück in Führung: Der Verteidiger jagte eine Ecke per Seitfallzieher in die Maschen (22.). Doch trotz der Führung ging das Unheil mit der Aktion los. Bei der akrobatischen Aktion verletzte sich der Abwehrchef an der Schulter und musste ausgewechselt werden.

Nur vier Minuten nach der Führung kam Sevilla durch Ciro Immobile zurück. Der ehemalige BVB-Angreifer stand nach einer Ecke richtig und musste die Kugel nur noch einschieben (36.). Mit dem Ausgleich im Rücken wurde der Gastgeber mutiger und wurde prompt dafür belohnt: Konoplyanka kombinierte sich mit Immobile in den gegnerischen Sechzehner. Ever Banega kam vor den Real-Verteidigern an den Ball und verwertete die Hereingabe - die Partie war gedreht.

Doch damit noch nicht genug. Nur eine Minute nach einer Riesentat von Sevillas Keeper Sergio Rico erhöhte Fernando Llorente. Der Spanier stand nach einer Flanke von Mariano völlig blank und nutzte den Freiraum per Kopf zum 3:1 (74). Zwar gab sich Real nicht auf und kam seinerseits zum Anschlusstreffer, doch das Tor von James Rodriguez (90.+3) kam zu spät.

Celta Vigo - FC Valencia 1:5 (1:3)

Tore: 0:1 Alcacer (13.), 1:1 Fernandez (24.), 1:2 Parejo (45.), 1:3 Alcacer (46.), 1:4 Parejo (64.), 1:5 Mustafi (79.)

Sechs Schüsse, fünf aufs Tor - und alle saßen! Valencia hat dank einer sensationell effektiven Vorstellung einen Kantersieg beim Tabellendritten von Celta Vigo gefeiert und knüpfte damit auf Rang sechs mit 18 Punkten Kontakt zu den Spitzenplätzen.

Nationalspieler Shkodran Mustafi war mit seinem zweiten Saisontor in der Schlussphase erfolgreich und traf zum 5:1-Endstand.

Atletico Madrid - Sporting Gijon 1:0 (0:0)

Tor: 1:0 Griezmann (90.+3)

Es war kein Leckerbissen, den es im Estadio Vicente Calderon zu sehen gab. Dennoch erlebten die Fans von Atletic Madrid noch ein spätes Happy End, das sie Antoine Griezmann zu verdanken hatten.

Von der ersten Minute an waren die Rollen klar verteilt: Gijon stand tief und verteidigte häufig mit zehn Spielern in der eigenen Hälfte. Atletico versuchte stetig, das Bollwerk zu knacken, ließ aber die nötige Kreativität und Durchschlagskraft vermissen. So waren es die Gäste aus Gijon, die die beste Torchance des ersten Durchgangs für sich verbuchen konnten: Alen Halilovic scheiterte nach einem Konter der an Oblak (37.).

Nach dem Seitenwechsel erhöhten die Hausherren den Druck, wurden für ihre Bemühungen aber vorerst nicht belohnt. Die besten Chancen für Atletico vergab Antoine Griezmann, der zweimal seinen Meister im stark aufgelegten Schlussmann von Sporting, Ivan Cuellar, fand (52./65.).

Anschließend fanden die Rot-Weißen zunächst keine Lücke mehr in der Gijon-Defensive, doch in der Nachspielzeit war es Griezmann, der den späten Siegtreffer erzielte. Unbeeindruckt von seinen zuvor vergebenen Torchancen traf der Offensivmann per Kopf zum umjubelten Sieg (90+3).

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