"Ich will wieder der Alte werden"

Von SPOX
Lionel Messi ist wieder in Form - und traf in den letzten sechs Spielen elf Mal
© getty

Nach einem turbulenten Jahr spricht Lionel Messi Klartext. Der Superstar des FC Barcelona über den irren Lauf der Katalanen, den kommenden Gegner in der Königsklasse Manchester City (Di., 20.45 Uhr im LIVE-TICKER) und das öffentliche Bild von ihm - das es zu ändern gilt.

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Frage: Herr Messi, Sie haben mit dem FC Barcelona die letzten sechs Spiele gewonnen, bei einem Torverhältnis von 26:5. Woher kommt die Stärke des FCB im neuen Jahr?

Messi: Wir sind momentan richtig gut drauf. Nach der Pleite gegen Real Sociedad - was ein wirklich schlechter Start ins neue Jahr war - hat sich glücklicherweise alles verändert. Die Dinge haben wieder einen anderen Lauf genommen, es hat sich alles zum Guten gedreht und wir Spieler haben wieder mehr Selbstvertrauen bekommen. Wir treten auch ganz anders auf, gehen auf den Platz und zeigen sofort mehr Initiative. Wegen all dieser Dinge können wir diesen Moment gerade so ausleben.

Frage: Wenn es so weitergeht, werden Sie wohl den einen oder anderen Titel einplanen können.

Messi: Wir haben noch nichts gewonnen, deshalb haben wir noch einen weiten Weg zu gehen. Es liegen noch einige Monate in der Liga und der Champions League vor uns - und um unseren Platz im Halbfinale der Copa del Rey müssen wir auch noch kämpfen. Ich glaube, dass wir noch lange genau so weiterspielen müssen, um unsere Ziele am Ende zu erreichen.

Frage: Mit Neuzugang Luis Suarez im Sturmzentrum sind Sie wieder vermehrt auf dem rechten Flügel zu finden. Wie fühlt sich die Rückkehr auf Ihre "alte" Position an?

Messi: Tatsächlich fühlt es sich gut an. In den ersten Partien war es ein bisschen schwierig, wieder in die Position reinzukommen, die Bewegungen und die Verantwortung, die man dort hat. Aber es ist ja nicht so, dass ich diese Position nicht kennen würde. Ich habe diesen Part bereits unter Pep Guardiola gespielt und auch schon in der Nationalmannschaft. Für mich ist es angenehm. Ich mag diese Position und fühle mich dort auch gut aufgehoben.

Frage: Sie haben seit Jahresbeginn in der Liga sage und schreibe bereits elf Tore geschossen - davon sogar drei mit dem schwächeren rechten Fuß. Gab's da ein Sondertraining?

Messi: Eigentlich nicht, ich habe da nichts Spezielles gemacht. Das ist einfach passiert, weil es sein musste. Ich hatte einfach Glück, dass ich angefangen habe, auch mit rechts meine Treffer zu machen. Aus einer Reihe tiefer zu kommen und nicht mehr an vorderster Front zu sein, zwingt mich ja auch, den Rechten öfter zu benutzen, wenn ich auf die Flügel ausweiche und mich nicht nur im Zentrum aufhalte. Das ist alles ganz natürlich und was wir trainieren, also nichts Besonderes.

Frage: In der Champions League geht's kommende Woche im Kracherspiel gegen Manchester City. Was sagen Sie zu den Sky Blues, die in der Premier League momentan der einzige Kontrahent für Chelsea im Rennen um die Meisterschaft sind?

Messi: Das wird ein hartes Aufeinandertreffen mit Manchester City, wie auch schon in der letzten Saison. Es ist ein Team mit großartigen Spielern, die auch alle unbedingt ins Viertelfinale wollen. Und die das vor allem schon eine ganze Weile versuchen. City hat viel Geld ausgegeben, um diese starke Mannschaft aufzubauen und gute Spieler nach Manchester zu holen. Sie kommen ins Camp Nou, um uns zu schlagen. Und es wird ein Spiel auf Augenhöhe, in dem unter dem Strich Kleinigkeiten entscheiden werden. Aber ich glaube, es wird ein großartiges Duell.

Frage: Mit Sergio Agüero geht es auch gegen einen Kollegen aus der Nationalmannschaft. Gab es schon Kontakt? Haben Sie mit ihm über das Aufeinandertreffen gesprochen?

Messi: Ja, wir haben darüber geredet, als wir uns das letzte Mal gesehen haben. Aber in letzter Zeit eigentlich nicht mehr. Da geht's meistens eher um andere Dinge...

Frage: Gibt's irgendeinen Trick, mit dem Sie sich motivieren, auf diesem irren Level immer weiter zu machen?

Messi: Die Wahrheit ist, dass ich seit Beginn des neuen Jahres versuche, wieder bestmöglich und voll durchzustarten. Mir ist bewusst, dass das vergangene Jahr alles andere als großartig war. Es gab viele Dinge, durch die ich mich durchkämpfen musste. Viele Probleme liegen hinter mir. Und das nicht nur auf, sondern auch außerhalb des Platzes. Ich habe nicht mehr meinen Fußball gespielt und es mir in diesem Jahr zur Aufgabe gemacht, dieses Bild von mir, dass ich letztes Jahr aufgebaut habe, wieder zu ändern. Ich will wieder der Alte werden. Mit diesem Willen und diesem Ziel bin ich in dieses Jahr gegangen.

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