Barca und Atletico enteilen

Von Marco Nehmer
Diego Costa hört einfach nicht auf zu treffen
© getty

Am 16. Spieltag der Primera Division muss sich Real Madrid bei CA Osasuna mit einem Punkt zufrieden geben. Das nutzte der FC Barcelona aus, der zu einem Heimsieg gegen den FC Villarreal kam. Auch Atletico Madrid gab sich gegen Valencia keine Blöße und siegte souverän.

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Atletico Madrid - FC Valencia 3:0 (0:0)

Tore: 1:0 Costa (59.), 2:0 Garcia (64.), 3:0 Costa (81./Foulelfmeter)

Bes. Vorkommnisse: Costa verschießt Foulelfmeter (Madrid/74.)

Am Ende fehlte ein Tor, um Barca von der Tabellenspitze zu stoßen - trotzdem hatte Atletico zunächst Schwerstarbeit zu verrichten, um Valencia zu schlagen. Zwar ging es von Beginn an nur in eine Richtung, aber Valencia stand gut gestaffelt vor dem eigenen Sechzehner und stellte die Madrilenen vor schwere Aufgaben im letzten Spielfelddrittel. Atletico ließ im Passspiel die nötige Präzision vermissen, um die engen Räume effektiv bespielen zu können.

Mit dem tor- und chancenlosen Remis ging es in die Pause, aus der die Hausherren mit dem ersten ernsthaften Torschuss des Spiels zurückkamen. Goalgetter Diego Costa zielte allerdings zu ungenau. Wenig später machte er es besser und brachte den Knoten zum Platzen. Mit einem tollen Sololauf über links tankte er sich in die Gefahrenzone durch und schob glänzend zur verdienten Führung ein.

Minuten später war die Simeone-Elf endgültig auf Kurs. Juanfran flankte nach innen, Oriol Romeu ließ prallen und Raul Garcia hämmerte den Ball aus dem Rückraum zum 2:0 ins Gehäuse. Danach wurde es kurios: Costa wurde im Strafraum gefoult, vergab aber den fälligen Elfer. Wenig später das gleiche Bild: Foul an Costa und Strafstoß - diesmal verwandelte er aber sicher. Atletico rangiert nun punkt- und torgleich hinter Barca, Valencia bleibt Neunter mit sechs Punkten Rückstand auf Europa.

FC Barcelona - FC Villarreal 2:1 (1:0)

Tore: 1:0 Neymar (Elfmeter, 30.), 1:1 Musacchio (48.), 2:1 Neymar (68.)

Mühsamer und wenig inspirierender Erfolg der Katalanen, die damit den Vorsprung auf Real wieder auf fünf Punkte vergrößerten. Am auffälligsten waren da noch eher die Athletic-Mineiro-Fans, die zu Großteilen in Ronaldinho-Trikots gekleidet auf dem Weg nach Marokko zur Klub-WM im Camp Nou Zwischenhalt machten.

Barca lief mit Cesc Fabregas im Sturm auf, spielte aber über die gesamte Spieldauer gesehen zu behäbig und ohne Tempo. Meist suchte man sein Heil in Flanken aus dem Halbfeld, die für die Defensive der Gäste allerdings ein gefundenes Fressen darstellten.

So musste letztlich auch ein Standard für die erste echte Torchance Barcelonas herhalten: Nach einem Freistoß kam Song etwas glücklich an die Kugel, traf mit seinem Rechtsschuss allerdings nur den rechten Außenpfosten (6.).

Der nächste Standard brachte dann die Führung für die Hausherren: Eine Flanke von Alba von der linken Seite wurde im Strafraum mit der Hand abgewehrt. Neymar verwandelte den fälligen Elfmeter sicher links unten.

Villarreal, das offensiv nicht in Erscheinung trat, erzielte nur wenige Minuten nach der Pause den urplötzlichen Ausgleich. Nach einer Ecke war Musacchio mit einem sehenswerten Kopfball zur Stelle und schenkte Keeper Pinto den sechsten Gegentreffer im sechsten Spiel ein.

Barca in der Folge weiterhin ohne die ganz großen Ideen - bis auf eine Ausnahme. Fabregas chippte den Ball von der linken Strafraumkante über die Abwehr zum langen Pfosten. Villarreal spielte auf Abseits, vergaß aber Sanchez, der die Kugel annahm und quer zu Neymar legte. Der Brasilianer schob ins leere Tor ein und markierte seinen sechsten Saisontreffer. Damit steht Neymar nach 22 Pflichtspielen nun bei zehn Toren und zehn Vorlage.

In der Folge kam Barca noch zu einer guten Gelegenheit durch Iniesta (82.), auch Neymar schoss in der Nachspielzeit noch ein Abseitstor. Unter dem Strich steht für die Submarinos nach zuletzt fünf Partien ohne Niederlage somit wieder eine Pleite, auch wenn Barca keineswegs glänzte.

CA Osasuna - Real Madrid 2:2 (2:1)

Tore: 1:0, Riera (16.), 2:0 Riera (39.), 2:1 Isco (45.), 2:2 Pepe (80.)

Gelb-Rote Karten: Ramos (Madrid, 44.), Silva (Osasuna, 79.)

Mit dem Selbstvertrauen von sechs Liga-Siegen in Folge bei einem Torverhältnis von 24:6 reiste Real Madrid zu Osasuna, das bis dato mit elf Treffern die schwächste Offensive der Primera Division stellte. Doch pünktlich zum Spiel des Jahres legten die Hausherren ihre Ladehemmung ab - auch, weil sich die Real-Abwehr gerade bei hohen Bällen anfällig zeigte.

Die beiden Kopfballtreffer von Oriol Riera nach einer Außenrist-Flanke von Marc Bertran (16.) sowie nach einem Eckball (39.) stellten den Spielverlauf keineswegs auf den Kopf. Vielmehr war Osasuna nach problematischen Anfangsminuten, in den Cristiano Ronaldo das 1:0 um wenige Zentimeter verfehlte (10.), in der Offensive mindestens gleichwertig und defensiv überaus sattelfest.

In der ruppigen Partie kam Real ausgerechnet nach der Gelb-Roten Karte gegen Sergio Ramos durch Iscos Treffer aus 20 Metern wieder ins Spiel (45.). Bis auf der Gegenseite Francisco Silva ebenfalls mit Gelb-Rot vom Platz gestellt wurde (79.), stand Osasuna mehrfach kurz vor dem 3:1. Letztlich hat Real durch Pepe zumindest noch einen Punkt gerettet, im Kampf um die Meisterschaft aber einen herben Dämpfer erlitten.

FC Malaga - FC Getafe 1:0 (0:0)

Tore: 1:0 Santa Cruz (75.)

Durchatmen bei Bernd Schuster: Nachdem Fans zuletzt seinen Rauswurf gefordert hatten, konnte er sich durch den Heimsieg seiner Mannschaft wieder etwas Luft verschaffen. Von der ersten Minute an betrieben die Boquerones in einer flotten Partie einen enormen läuferischen Aufwand und erspielten sich klare Feldvorteile.

Diese münzten sie zwar in zahlreiche Chancen, jedoch nicht in Tore um. Juanmi hatte den Führungstreffer gleich zweimal auf dem Fuß: Einmal traf er statt dem leeren Tor nur den Pfosten, das andere Mal bolzte er den Ball aus drei Metern Entfernung über den Querbalken.

Im zweiten Durchgang musste Malaga seinem hohen Anfangstempo Tribut zollen, die Partie wurde zunehmend nickliger. Dann folgte der große Auftritt eines alten Bekannten: Schuster brachte Roque Santa Cruz ins Spiel und der dankte es ihm, indem er mit seiner ersten Ballberührung das Spielgerät in den Winkel köpfte. Malaga setzt sich durch den Arbeitssieg vorerst wieder von den Abstiegsplätzen ab.

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