FCB-Boss: Real verletzt Financial Fairplay nicht

SID
Karl-Heinz Rummenigge sieht das Financial Fairplay beim Bale-Transfer nicht verletzt
© getty

Karl-Heinz Rummenigge hat Real Madrid in Schutz genommen. Nach Ansicht des Vorstandsvorsitzenden des FC Bayern sei das Financial Fairplay beim Mega-Transfer von Gareth Bale nicht das Problem.

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Real hat Bale für einen Betrag zwischen 90 und 100 Millionen von Tottenham geholt. Zuletzt gab es deshalb viel Kritik für die Königlichen. Rummenigge nahm nun die Madrilenen in Schutz.

"Das Financial Fairplay ist hier nicht das Problem. Real Madrid hat fünf, sechs Spieler vorher für Wahnsinns-Geld verkauft. Wenn Real einen Bale für 100 Millionen Euro kauft, dann kostet sie das pro Jahr, und wir sprechen hier von einem Sechs-Jahres-Vertrag, circa 17 Millionen Euro an Abschreibung", sagte der 57-Jährige der "tz".

Und Rummenigge weiter: "Jeder Spieler wird gemäß der Laufzeit seines ersten Vertrages abgeschrieben. Wenn Real also gleichzeitig Özil für 50 Millionen Euro verkauft, den sie vor drei Jahren für 15 Millionen Euro eingekauft haben, dann machen sie außerordentlichen Gewinn bei diesem Transfer. Der Transfer Bale ist damit für die Saison 2013/2014 mehr als überkompensiert."

Über 70 Millionen Euro für Transfers nach Neapel?

Rummenigge erklärte weiter, dass die Wechsel von Raul Albiol, Gonzalo Higuain und Jose Callejon nach Neapel Real einen Erlös von über 70 Millionen Euro gebracht hätten. Der frühere Stürmer kommt zu dem Fazit: "Es hört sich kurios an, aber in diesem Jahr macht Real auf dem Transfermarkt einen Überschuss."

Die Spanier haben allerdings neben Bale auch Isco (Malaga) und Asier Illarramendi (Real Sociedad) verpflichtet. Beide Spieler sollen jeweils rund 30 Millionen Euro gekostet haben. Für Rummenigge kein Problem.

"Real hat Ausgaben in Höhe von 150 Millionen, dazu, so schätze ich, mindestens 130 Millionen Einnahmen, wovon viele außerordentliche Erträge sind. Das führt dazu, das kann ich ihnen jetzt schon sagen, dass Real Madrid im nächsten Jahr einen neuen Umsatzrekord haben wird - und unterm Strich sogar schwarze Zahlen schreiben dürfte", so Rummenigge.

"Perez ist kein Finanzhasardeur"

Den Zusammenhang, dass Transfers wie der von Bale womöglich durch Kredite von Banken bezahlt werden, die Steuerzahler durch den EU-Topf mitfinanzieren, sieht der gebürtige Lippstädter nicht. Er glaube nicht, dass heute eine Bank Real Geld leihen würde, wenn sie nicht sicher wäre, dass das Geld auch "eins zu eins mit Zinseszins zurückkommt".

Außerdem nahm Rummenigge Real-Präsident Florentino Perez in Schutz, dem teilweise unvernünftiges Handeln vorgehalten wird. "Ich kenne Florentino Perez gut, er ist ein ausgesprochen seriöser Kaufmann - und auch ausgeschlafen. Er ist kein Finanzhasardeur."

Karl-Heinz Rummenigge im Steckbrief