Spielerstreik auch am kommenden Wochenende

SID
Nach dem Streik spielen Iker Casillas und seine Kollegen weiterhin nicht in der Primera Division
© Getty

Auch am kommenden Wochenende ruht in Spanien der Ball. "Der Streik wird auch am zweiten Spieltag fortgesetzt", kündigte der Direktor Spielergewerkschaft AFE an nach neuerlichen Verhandlungen mit der Profi-Liga LFP am Montag an.

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Zwar sollen die Gespräche am Dienstag fortgesetzt werden, eine Einigung erwartet Gil allerdings nicht. Am letzten Wochenende war der Saisonstart der Primera Division bereits abgesagt worden.

Die AFE fordert besseren Schutz für die Gehälter der Spieler, da nach Angaben der Spielergewerkschaft die Klubs in der vergangenen Saison rund 50 Millionen Euro an Gehältern nicht ausgezahlt haben. Insgesamt seien über 200 Spieler betroffen.

Neidische Blicke richten die erfolgsverwöhnten spanischen Fußball-Fans auf die deutsche, englische oder französische Liga, wo bereits längst wieder gespielt wird. Im Land des Welt- und Europameisters müssen sich die Anhänger noch Geduld üben - wie lange, das kann noch niemand abschätzen. Die hitzigen Supercupduelle zwischen den Erzrivalen und Vorzeigeklubs FC Barcelona und Real Madrid (2:2, 3:2) gaben nur einen Vorgeschmack auf die neue Saison. Um Punkte wird vorerst nicht gekämpft.

Erstes Treffen am letzten Mittwoch ergebnislos

Bereits ein erstes Treffen am vergangenen Mittwoch war ergebnislos verlaufen. Am vergangenen Freitag war der letzte Einigungsversuch gescheitert, sodass der Auftaktspieltag am Wochenende abgesagt wurde. "Die Standpunkte liegen noch weit auseinander, aber wir werden weiterarbeiten, um eine Lösung zu finden", erklärte Gil. Für die deutschen Asse Mesut Özil und Sami Khedira (beide Real) sowie Weltfußballer Lionel Messi (Barcelona) beginnt die neue Spielzeit damit erst im September.

Wann genau, das steht in den Sternen. Die Fronten sind weiterhin verhärtet, einen Durchbruch gab es bei den Verhandlungen am Montag nicht. Allerdings handelt es sich in Spanien um gravierende strukturelle Probleme. Die Klubs der Eliteklasse sind mit insgesamt vier Milliarden Euro hochverschuldet. Barca und Real schöpfen den Rahm der TV-Einnahmen ab. Die kleineren Klubs schauen in die Röhre. Ein Solidarprinzip bei den Fernseheinnahmen wie in der Bundesliga gibt es nicht.

Angebot von Notfall-Fonds an Spieler

Die LFP soll den Spielern in der vergangenen Woche einen Notfall-Fonds von 40 Millionen Euro angeboten haben, der AFE war dies aber zu wenig. "Alle Spieler stehen hinter dem Streik. Ich kann versichern, dass nicht gespielt wird", hatte Real Madrids Weltmeister-Torhüter Iker Casillas schon vor Tagen gesagt.

Spaniens Trainer unterstützen die Fußball-Profis der ersten und zweiten Liga bei dem Streik "bedingungslos". In einer Mitteilung der Nationalen Vereinigung der Fußballtrainer ANEF hatten sie die Forderungen der Spieler als "überwältigend gerecht und von dringender Notwendigkeit" bezeichnet. Zudem hatte ANEF-Präsident Xavier Julia beklagt, dass es "immer mehr zur Gewohnheit wird, dass neben Spielern auch Trainer und Physiotherapeuten auf ihre Gehälter warten müssen".

Die Verhandlungsführer aufseiten der Liga und der Gewerkschaft sind nun gefordert. Die Zeit drängt, da es aufgrund der im nächsten Sommer anstehenden Europameisterschaft in Polen und der Ukraine (8. Juni bis 1. Juli 2012) nur wenige Termine für eventuelle Nachholspiele gibt.

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