Mourinho: Verband untersucht "Augenstich"

SID
Der spanische Verband hat die Untersuchung in der Causa Mourinho aufgenommen
© Getty

Mesut Özil von Real Madrid ist nach seiner Roten Karte im Supercup-Rückspiel beim FC Barcelona (2:3) am letzten Mittwoch vom spanischen Verband RFEF für ein Spiel gesperrt worden.

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Ebenfalls jeweils für ein Spiel wurden sein Teamkollege Marcelo und Barca-Torjäger David Villa gesperrt. Das Trio hatte in der hektischen Begegnung in der Nachspielzeit jeweils die Rote Karte gesehen. Es war auch zu Handgreiflichkeiten gekommen.

Der spanische Verband nimmt außerdem die "Augenstecher-Affäre" um Real-Trainer Jose Mourinho genauer unter die Lupe. Man habe die Untersuchung des Vorfalls am Rande des spanischen Supercup-Rückspiels aufgenommen, teilte der Verband am Dienstag mit. Hierzu habe man begonnen, Fernsehbilder auszuwerten, die Mourinhos Tätlichkeit gegen Barca-Assistenz-Trainer Tito Vilanova zeigen. Nach dem Ausraster droht dem 48-Jährigen ein erneutes juristisches Nachspiel.

Ermittlungen auch gegen Vilanova

Mourinho hatte Vilanova in der Nachspielzeit bei der 2:3-Niederlage am vergangenen Mittwoch im Estadio Camp Nou am Spielfeldrand attackiert und ihm seinen Finger ins Auge gebohrt. Auch gegen Vilanova, der sich mit einem Schlag an Mourinhos Hinterkopf revanchierte, wird ermittelt.

In einem offenen Brief auf der Real-Homepage goss Mourinho indes weiteres Öl ins Feuer: "Manche Leute sind für die Scheinheiligkeit im Fußball besser geeignet als ich. Sie verbergen ihre Gesichter und flüstern. Ich werde nie so scheinheilig werden."

Portugiese zeigt keine Reue

Trotz der eindeutigen TV-Aufnahmen zeigte Mourinho bislang keinerlei Anzeichen von Reue. "Ihm ist egal, was die Presse sagt. Einzig die Meinung der Madrid-Fans ist wichtig", hatte ein Sprecher des extrovertierten Star-Coaches am Montag verlauten lassen.

Mourinho bestätigte dies: "Ich möchte mich bei den Madridistas für mein Verhalten im letzten Spiel entschuldigen - aber nur bei ihnen." Gleichzeitig dementierte er Gerüchte, dass er Madrid vor dem Saisonstart verlassen könnte: "Es gibt keine Chance, dass ich gehe. Auf keinen Fall!"

Mourinho bereits in der Champions League gesperrt

Bereits in der vergangenen Saison hatte es fünf höchst emotionale Clasicos zwischen den beiden spanischen Renommierteams innerhalb weniger Wochen gegeben, darunter zwei brisante Duelle im Halbfinale der Königsklasse.

Mourinho wurde dabei für fünf Spiele wegen seiner Anschuldigungen in Richtung von Schiedsrichter Wolfgang Stark (Ergolding) sowie weiterer Referees und deren angeblich Barcelona-freundliche Haltung von der UEFA verurteilt.

Außerdem wurde eine Geldbuße von 50.000 Euro für Mourinho verhängt. Das Verhältnis zwischen Barca und Real ist weiterhin stark belastet.

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