Jose Mourinho: Kein Schutz für Ronaldo

SID
Cristiano Ronaldo traf in 79 Länderspielen für Portugal 25 Mal
© Getty

Cristiano Ronaldo setzte das Highlight beim 3:1 von Real Madrid beim Schlusslicht Real Saragossa mit einem spektakulären Freistoßtor und stellte damit eine gute Leistung von Mesut Özil in den Schatten. Geliebt wird er dafür zum Leidwesen von Jose Mourinho aber nicht.

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Der teuerste Spieler aller Zeiten lieferte einmal mehr ein Stück Faszination Fußball - und spaltet trotzdem weiter die Fangemeinde in Spanien. "Rakete CR7. Cristianaza 105 km", titelte die Sporttageszeitung Marca nach dem 3:1-Pflichtsieg von Rekordmeister Real Madrid am Sonntag bei Schlusslicht Real Saragossa überschwänglich.

In der 44. Minute sorgte der portugiesische Superstar mit seinem Geschoss für die Vorentscheidung, neben ihm stand bei der Ausführung des Freistoßes Zauberlehrling Mesut Özil - mit offenem Mund. Der Ex-Stuttgarter Sami Khedira stand verletzungsbedingt nicht im Real-Kader für das Spiel.

"Das ist eines meiner besten Tore, das ich jemals erzielt habe", sagte Cristiano Ronaldo nach dem Spiel. Özil war keinesfalls der Schlechtere an diesem Abend, traf zur Führung (15.) und holte auch den Freistoß raus. Aber die Aufmerksamkeit gehörte dem Frauenschwarm von der Insel Madeira.

Der portugiesische Superstar wechselte 2009 für 94 Millionen Euro von Manchester United zu Real und würde Interessenten zukünftig die astronomische Ablösesumme von einer Milliarde Euro kosten. In seinem zweiten Jahr nun liefert der 25-Jährige die Zahlen, die sich die Königlichen vorstellen. 17 Tore in 15 Spielen sind es bereits.

Phänomen Ronaldo

Doch dafür bringen ihm nur die Real-Fans Liebe und Anerkennung entgegen, der Rest der Welt scheint ihn zu hassen. So sieht es jedenfalls Jose Mourinho.

"Cristiano ist ein Phänomen, und es ist nur schwer zu verstehen, wie er behandelt wird", sagte der Exzentriker zu seinem Landsmann. "Wenn man ein Phänomen so schlecht behandelt, dann drängt sich unweigerlich der Eindruck auf, dass die Meisterschaft nicht genügend geschützt ist."

Mourinho stellte fest, dass Ronaldo schließlich den Fans und der Liga gehöre. Und trotzdem werde er quasi zum Abschuss freigegeben. "Er liefert eine Show ab, und trotzdem bekommt er keinen Schutz in den Stadien, von den Fans, den Gegnern oder den Schiedsrichtern", kritisierte der teuerste Trainer der Welt.

Divenhaftes Auftreten

Der Appell Mourinhos wird wahrscheinlich ungehört bleiben. Zu verhasst sind die Königlichen, erst recht durch die galaktische Transferpolitik seit Beginn des Jahrtausends. Zu groß ist auch die Reizfigur Ronaldo, dessen zuweilen gockel- und divenhaftes Auftreten die Zuschauer nicht selten auf die Palme bringt.

Geliebt auf der anderen Seite wird der große Gegenspieler Lionel Messi - und natürlich der FC Barcelona, besonders, wenn die Katalanen den Hochwohlgeborenen aus der Hauptstadt wie jüngst im Clasico ordentlich den Hintern versohlen. Aus dem großartigen Kollektiv des Meisters stach Messi beim 5:0 gegen Real Sociedad San Sebastian mit einem Doppelpack heraus und hat ebenfalls 17 Treffer auf dem Konto.

"Wir spielen wieder auf einem fantastischen Niveau. Wir haben ein sehr gutes Team mit sehr guten Spielern", sagte der Weltfußballer. Recht hat er. Nicht umsonst steht der Titelverteidiger, von El Mundo Deportivo treffend als "Barca Superlativo" gefeiert, nach dem neunten Sieg in Serie weiter an der Tabellenspitze.

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