Raul steht hinter Schuster

Von SPOX
Higuain und Raul erzielten in dieser Saison bereits 14 Tore für Real Madrid
© Getty

Real Madrid und Bernd Schuster unter Druck: Alles andere als ein Sieg gegen Real Valladolid am 11. Spieltag (Sa., 20 Uhr im LIVE-TICKER und bei Premiere) würde die Liaison zwischen den Königlichen und dem knurrigen Deutschen wohl beenden. Der FC Barcelona will hingegen in Huelva an die Schützenfeste der letzten Wochen anknüpfen.

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Die Messer sind angeblich gewetzt, aber die Verantwortlichen halten sich in der Öffentlichkeit noch zurück. Zwar ist es für die spanische Tageszeitung "AS" beschlossene Sache, dass Bernd Schuster bei einer Niederlage am Samstag bei Real Valladolid als Trainer von Titelverteidiger Real Madrid seine Sachen packen muss.

Doch ein offizielles Ultimatum von Vereinsseite steht noch aus. Die Real-Chefetage um Sportdirektor Predrag Mijatovic weist im Gegenteil jegliche Spekulationen um eine vorzeitige Ablösung des blonden Engels, dessen Vertrag bei den Königlichen noch bis 2010 läuft, zurück. Ein klares Bekenntnis zu dem früheren Bundesligaprofi blieb aber aus.

Rückendeckung erhielt Schuster, der nach dem blamablen Pokal-Aus gegen den Drittligisten Real Union Irun am Dienstagabend erneut heftig in die Kritik geraten ist, immerhin aus der Mannschaft. "Alle Spieler stehen hinter dem Trainer. Bernd Schuster hat dieser Mannschaft einen neuen Geist eingehaucht. Das Team wird nun noch mehr zusammenwachsen", erklärte Torwart Iker Casillas nach einer zweistündigen Aussprache zwischen dem Coach und seinem Team.

Raul: "Schuster war sensationell"

Real-Kapitän Raul meinte nach der Unterredung kurz und knapp: "Schuster war einfach nur sensationell." Der gebeutelte Coach, der trotz des zweiten Platzes in der Primera Division die bislang schwerste Zeit in seiner 16-monatigen Amtszeit bei Real durchlebt, gibt sich selbst wortkarg. "Ich mache mir keine Sorgen um meinen Job, aber ich kann verstehen, dass bei anderen Zweifel aufkommen", meinte der Europameister von 1980.

Die Zeitung "AS" veröffentlichte unterdessen bereits eine Liste mit potenziellen Kandidaten für die Schuster-Nachfolge, die der Real-Vorstand erstellt haben soll. Demnach sollen der Italiener Roberto Mancini, der Däne Michael Laudrup, der allerdings noch bei Spartak Moskau bis 2010 unter Vertrag steht, und der frühere Tottenham-Coach Juande Ramos Gewehr bei Fuß stehen.

Auch der Name Miguel Angel Portugal, derzeit technischer Direktor bei Real, wird genannt. Als Favorit auf die Schuster-Nachfolge gilt angeblich aber der frühere Inter-Coach Mancini, der seit seiner Entlassung beim italienischen Champion ohne Job ist.

Die Top-Spiele am Wochenende im Überblick:

Real Valladolid - Real Madrid (Sa., 20 Uhr)

Ungeachtet der Diskussionen um den Trainer hat Real vor dem wichtigen Spiel in Valladolid die Fühler nach einem neuen Stürmer ausgestreckt. Dabei werden offenbar auch Mario Gomez und Lukas Podolski als Ersatz für den verletzten Ruud van Nistelrooy gehandelt. Gomez steht in einer von der "Marca" am Freitag veröffentlichen Vorschlagsliste mit 30 Torjägern sogar auf dem dritten Platz hinter Hernan Crespo und Klaas-Jan Huntelaar.

Der Münchner Podolski steht in diesem Kandidaten-Ranking auf Platz zwölf. Aus der Bundesliga sind zudem noch Mladen Petric auf Rang 15 und Vedad Ibisevic auf Platz 19 vertreten. Erstmal steht aber der unangenehme Gang nach Valladolid an und die Gastgeber haben nach der 0:6-Pleite gegen Barcelona so gut wie gar nichts zu verlieren.

"Real steckt in einer Minikrise. Das müssen wir ausnützen. Im Vorjahr hat's auch geklappt", sagte Innenverteidiger Pedro Lopez und spielte auf das 1:1 in der Vorsaison an.

Recreativo Huelva - FC Barcelona (So., 21 Uhr)

"A dios rogando y con el mazo dando - Gott hilft dem Tüchtigen", lautet ein spanisches Sprichwort. Doch weder himmlischer Beistand noch ausgeprägte Tüchtigkeit dürfte die Elf von Recreativo Huelva vor einer Klatsche bewahren. In dem seit Monaten restlos ausverkauften Estadio Nuevo Colombino gibt sich das torhungrige Starensemble des FC Barcelona die Ehre.

Das hat in den vergangenen Wochen den Hals nicht vollbekommen und fuhr in La Liga und der Champions League einen Kantersieg nach dem anderen ein. Zuletzt schossen die Blaugrana Valladolid mit 6:0 ab. "Unser Lauf ist mir schon fast unheimlich. Aber es macht Spaß, den Gegnern die Hütte voll zu hauen", sagte Barcas Jungstar Bojan Krkic.

Von acht Partien gegen Recre gewann der 18-malige Meister sechs, zweimal spielte man Unentschieden. Im letzten Jahr gab es ein 2:2. "Es war ein unvergessliches Spiel", sagte Doppeltorschütze Marco Ruben dieser Tage.

"Nach dem Schlusspfiff sind alle Dämme gebrochen. Die Fans haben mich bis auf die Unterhosen ausgezogen und die Sachen als Souvenir mitgenommen", schwärmt der 22-jährige Argentinier noch heute von dem Punktgewinn.

Der 12. Spieltag im Überblick