Real Madrid fliegt dem Titel entgegen

SID
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© Getty

Madrid - Bernd Schusters Real Madrid enteilt der Konkurrenz. Mit einem 3:2-Erfolg über den FC Villarreal feierte der spanische Rekordmeister am 21. Spieltag seinen achten Liga-Sieg in Folge und baute damit seinen Vorsprung auf Verfolger FC Barcelona auf neun Punkte aus.

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In der Geschichte der Primera Division hat es bislang kein Verein geschafft, solch eine Differenz wettzumachen. "Das Urteil in der Liga ist praktisch gesprochen", titelte das Sportblatt "Marca" daher.

Die Titelverteidigung sei den Königlichen kaum noch zu nehmen. Der FC Valencia setzte mit Timo Hildebrand im Tor dagegen seine schwarze Serie fort. Nach der 0:1-Heimpleite gegen Aufsteiger UD Almeria wächst der Druck auf Coach Ronald Koeman, den Hut zu nehmen.

Virus für Reals Siegeszug verantwortlich

"Real Madrid fliegt, der FC Barcelona hebt nicht ab", urteilte die Zeitung "El Pais" über die beeindruckende Bilanz der Hauptstädter. In einer fesselnden Partie trafen Robinho (9./53.) und Wesley Sneijder (77.) für den Klub des deutschen Trainers, der den Ex-Dortmunder Christoph Metzelder trotz überwundener Fußsohlenentzündung nicht einsetzte. Giuseppe Rossi (16.) und Joan Capdevila (76.) hatten zwischenzeitlich zweimal für Villarreal ausgeglichen.

Schuster gab sich dennoch zurückhaltend. "Man sollte unseren Erfolg auch nicht überbewerten. Wir dürfen nicht glauben, dass die Sache bereits erledigt ist, denn das ist sie nicht." Für den Siegeszug macht er einen "Virus" verantwortlich, den die neuen, erfolgshungrigen Spieler in die Mannschaft getragen hätten. "Damit haben sie die anderen angesteckt."

Krkic reicht Barca nicht

Sein Kollege beim Verfolger FC Barcelona wirkte nach dem mageren 1:1 bei Athletic Bilbao dagegen geknickt. "Wir dürfen uns nicht von den Erfolgen anderer beeindrucken lassen", sagte Trainer Frank Rijkaard in Anspielung auf den Erzrivalen in Madrid.

In der Partie in Bilbao hatte das erst 17 Jahre alte Super-Talent Bojan Krkic die Katalanen in Führung gebracht (35.), Fernando Llorente konnte aber in der 79. Minute für die Gastgeber ausgleichen.

Koeman vor dem Aus 

In Valencias Mestalla-Stadion wurde der vor zwei Monaten verpflichtete Trainer Koeman nach der Niederlage gegen UD Almeria mit einem gellenden Pfeifkonzert verabschiedet. "Vete ya!" (Geh' endlich) skandierten die aufgebrachten Fans. Der Hildebrand-Klub ist seit neun Spieltagen ohne Sieg, gegen Almeria kassierte er die sechste Heimniederlage. Durch das Gegentor von Felipe Melo in der 17. Minute rutschte Valencia auf Platz elf ab.

"Wenn jemand in zwei Monaten eine Mannschaft zugrunde richten will, der sollte nach Koeman fragen. Der hat die Anleitung dazu", schrieb "El Pais". Der Niederländer denkt aber nicht ans Aufgeben: "Ich werde nach zwei Monaten nicht einfach weglaufen. Das ist nicht meine Mentalität." Er räumte jedoch ein: "Der Klub steckt in einer Krise."