Icardi führt Inter zum Sieg gegen Juve

Mauro Icardi war der überragende Mann bei Inter
© getty

Inter Mailand hat ein dickes Ausrufezeichen gesetzt und Juventus Turin die erste Saisonniederlage zugefügt. Am 4. Spieltag der Serie A gewannen die Nerazzurri gegen den Meister mit 2:1 (0:0).

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Vor etwa 80.000 Zuschauern im Giuseppe Meazza brachte Stephan Lichtsteiner die Gäste nach einer hervorragenden Vorlage von Alex Sandro in der 66. Minute in Führung. Nur zwei Minuten später schlug der starke Mauro Icardi per Kopf zum Ausgleich zu.

In der 78. Minute erzielte Perisic nach einer Traum-Flanke von Icardi per Kopf die 2:1-Führung für Inter. Es war das erste Inter-Saisontor, das nicht Icardi erzielte.

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Icardi unterstrich seinen Status als Juventus-Spezialist: In acht Duellen mit den Bianconeri traf der Argentinier nun sieben Mal.

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Nachdem Inters Trainer de Boer in der Europa League zahlreiche Stammkräfte geschont hat, rotiert er diese nun wieder zurück ins Team. Entsprechend schickt er seine Startformation mit sechs Änderungen auf den Rasen. Santon, Miranda, Joao Mario, Banega, Candreva und Icardi sind neu im Team. Dafür machen Ranocchia, Nagatomo, Melo, Brozovic, Palacio und Biabiany Platz.

Auch Juves Allegri baut seine Mannschaft im Gegensatz zum 0:0 in der Champions League gegen Sevilla munter um. Barzagli, Alves, Evra, Lemina und Higuain fallen aus der Startelf. Dafür stehen Benatia, Alex Sandro, Lichtsteiner, Pjanic und Mandzukic auf dem Spielberichtsbogen.

23.: Eder bekommt den Ball auf halblinks, geht zur Mitte und zieht aus gut 22 Metern ab. Der Schuss zischt knapp links am Außenpfosten vorbei.

25.: Bitter für Medhi Benatia! Der ehemalige Münchner verletzt sich am linken Oberschenkel und muss nach nicht einmal einer halben Stunde ausgewechselt werden. Barzagli kommt, damit steht nun die angestammte Dreierkette wieder auf dem Feld.

33.: Alex Sandro hat auf Linksaußen viel zu viel Zeit, seine gefühlvolle Flanke findet Khedira, der am Elfmeterpunkt frei zum Kopfball kommt. Er kann den Ball jedoch nicht richtig drücken und findet nur die Hände von Handanovic.

34.: Direkt Betrieb auf der Gegenseite! Links am Sechzehner setzt sich Icardi in einem engagiert geführten Zweikampf gegen Chiellini durch. Er versucht es mit einem Schlenzer auf das lange Eck - knapp neben den Kasten.

37.: Wieder fehlt nicht viel! Dybala geht rechts zur Grundlinie und legt in den Rückraum. Knapp vor der Sechzehnerlinie legt sich Pjanic das Leder zurecht und zieht ab. Der Schuss verfehlt die linke Torecke nur um einen halben Meter.

63.: Riesenchance für die Hausherren! Icardi mit einem überragenden Chipball zentral aus 18 Metern rechts in den Sechzehner. Dort zieht Candreva volley ab. Sein strammer Abschluss fliegt unten links neben das Tor.

66., 0:1, Lichtsteiner: Dieser Treffer kommt aus dem Nichts! Alex Sandro lässt D'Ambrosio und Candreva auf dem linken Flügel stehen wie Slalomstangen, geht zur Grundlinie und passt scharf an den Fünfer. Lichtsteiner ist mit eingelaufen und muss nur noch den Fuß reinhalten.

68., 1:1, Icardi: Die direkte Antwort! Banega schlägt eine Ecke von links an den Fünfer, wo sich Icardi gegen den viel zu passiven Mandukic durchsetzt und ins lange Eck einköpft.

78., 2:1, Perisic: Was für ein Tor! Nach einem fatalen Fehlpass von Asamoah im Spielaufbau bekommt Icardi den Ball im Sechzehner. Er geht zwar an Buffon vorbei, wird jedoch zur Grundlinie abgedrängt. Also dreht er sich einmal - und schlägt dann eine Weltklasse-Flanke mit dem Außenrist nach innen. Was Perisic dann macht, ist nicht minder anspruchsvoll: Er schraubt sich nach oben und setzt den Kopfball genau rechts neben den Pfosten!

84. Pjanic zirkelt einen Freistoß aus 18 Metern über die Mauer und nur wenige Zentimeter über die Querlatte.

90., Gelb-Rote Karte, Banega: Inters Mittelfeldspieler unterbindet einen Konter mit einem taktischen Foul. Er ist schon vorverwarnt. Klare Geschichte.

Fazit: Inter war über 90 Minuten die aktivere Mannschaft und hat den Sieg deshalb verdient.

Der Star des Spiels: Mauro Icardi. Zeigte nicht nur wegen seines Tores einmal mehr, wie wichtig er für Inter ist. Gab sechs Torschüsse ab, war immer anspielbar und gefährlich. Zudem mit der Körpersprache eines Leaders.

Der Flop des Spiels: Mario Mandzukic. Hing in der Spitze völlig in der Luft und gab keinen Torschuss ab. Dazu hatte er mit Abstand die wenigsten Ballaktionen (21), eine katastrophale Zweikampfquote (16,7 Prozent) und stand beim Treffer von Icardi schlecht zum Ball. Gebrauchter Tag.

Der Schiedsrichter: Paolo Tagliavento. Strahlte Autorität aus und hatte die zwischenzeitlich hektische Partie gut im Griff. Alle seine Gelben Karten waren berechtigt, auch der Platzverweis gegen Banega ging klar. In der Nachspielzeit hätte jedoch auf Elfmeter für Juventus entscheiden müssen, als Handanovic Khedira im Sechzehner umräumte.

Das fiel auf:

  • Inter wirkte im Gegensatz zu den ersten Saisonspielen verbessert - der Schuss Extra-Motivation, wenn der Gegner Juve heißt, war der Mannschaft anzumerken. In de Boers 4-2-3-1 war Banega in der Anfangsphase der bestimmende Spieler, der den Ball immer wieder forderte und verteilte. Wirklich viel fiel den Nerazzurri gegen die starke Juve-Defensive allerdings nicht ein.
  • Meister und Tabellenführer hin oder her: Juventus ließ sich von der Favoritenrolle nicht beirren. Stattdessen zog man sich in die Rolle der Gastmannschaft zurück, überließ Inter den Ball und spekulierte aus dem gut strukturierten 3-5-2 heraus auf Konter.
  • Dybala ließ sich bei der Alten Dame immer wieder in die hängende Position oder auf die Flügel fallen und hatte dadurch deutlich mehr Bindung zum Spiel als Sturmpartner Mandzukic, der völlig in der Luft hing.
  • Nach dem Seitenwechsel kam Inter mit viel Schwung aus der Kabine und drängte Juve mehr und mehr in die eigene Hälfte. Auch als Juve aus dem Nichts die Führung erzielte, ließ sich das Team von Frank de Boer nicht aus der Fassung bringen und schlug direkt zurück.

Inter Mailand - Juventus Turin: Daten zum Spiel