Inter schockt Milan mit Last-Minute-Treffer

Von Niccolo Schmitter
Suso machte auf der rechten Seite ein starkes Spiel
© getty

Am 13. Spieltag der Serie A trennten sich der AC Milan und Inter Mailand mit einem 2:2 (1:0). Suso erzielte einen Doppelpack für die Rossoneri, trotzdem gab es im Derby della Madonnina keinen Sieger.

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Die 80.000 Zuschauer im Giuseppe-Meazza-Stadion sahen eine zu Beginn hektische Partie, die dann jedoch von Inter dominiert wurde. Trotzdem ging Milan kurz vor der Halbzeitpause durch ein Kontertor von Suso (42.) in Führung.

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Kurz nach dem Seitenwechsel sorgte Antonio Candreva (52.) mit einem Traumtor aus der Distanz für den Ausgleich. Doch nur fünf Minuten später war es erneut Suso (57.), der die Rossoneri zum Jubeln brachte. Perisic traf in der Nachspielzeit (90.+2) zum Ausgleich.

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Nach dem 2:1-Erfolg gegen US Palermo bringt Vincenzo Montella zwei neue Spieler ins Team. In die Innenverteidigung wird Romagnoli mit Gomez ersetzt. Dazu rückt Niang wieder ins Team, für ihn muss Pasalic auf die Bank. Bonaventura wird somit zurück ins zentrale Mittelfeld beordert.

Bei seinem Debüt sieht Stefano Pioli im Vergleich zum 3:0-Sieg gegen Crotone, das noch Interimstrainer Vecchi an der Seitenlinie sah, kaum Handlungsbedarf. Der Italiener tauscht das Team auf drei Positionen um. Ansaldi ersetzt Santon als Linksverteidiger, Medel rückt dazu für Ranocchia in die Innenverteidigung. Im Mittelfeld wird Banega mit dem defensiver agierenden Kondogbia ausgetauscht.

23.: Eine lange Flanke von D'Ambrosio findet am zweiten Pfosten den Kopf von Perisic. Sein Versuch geht aber knapp am linken Pfosten vorbei.

42., 1:0, Suso: Und plötzlich führt Milan! Die Nerazzurri lassen sich auskontern, Bonaventura kann ungestört nach vorne stürmen. Der Italiener bedient auf rechts Suso, der von Ansaldi aus den Augen gelassen wird. Der legt sich den Ball am Sechzehner vor und schlenzt ihn unhaltbar ins lange Eck.

52., 1:1, Candreva: Traumtor! Ein schnell ausgeführter Einwurf landet bei Candreva, der aus circa 25 Metern einfach mal draufhält und den Ball unnachahmlich ins Kreuzeck zimmert.

57., 2:1, Suso: Bacca bedient Suso in der Strafraummitte, der anschließend Miranda wie einen Schuljungen aussehen lässt. So kann der Spanier aus guten fünf Metern abziehen und den Ball flach links im Tor unterbringen.

66.: Perisic! Der Kroate nimmt einen tollen Chip von Candreva per Volley von links, der Ball streift hauchzart am rechten Pfosten vorbei.

90.+2, 2:2, Perisic: Murillo will eine Ecke per Kopf aufs Tor schlagen, der Ball landet jedoch bei Perisic, der alleine am zweiten Pfosten steht und den Ball per Direktabnahme im Tor unterbringt.

Fazit: Ein unterhaltsames Derby, das verdientermaßen keinen Sieger hervorbrachte. Die erste Halbzeit dominierte trotz des späten Gegentreffers Inter, nach dem Wiederanpfiff präsentierte sich Milan jedoch als kompaktere Mannschaft. Die Statistik spricht zwar für Inter, die starke Defensivleistung der Rossoneri in der zweiten Hälfte darf jedoch nicht unerwähnt bleiben.

Der Star des Spiels: Suso. Hätte Perisic in der Nachspielzeit nicht noch den Ausgleichstreffer erzielte, so gäbe es nun einen klaren Derbyhelden. Der Rechtsaußen überzeugte neben seinem schönen Doppelpack mit 20 geführten Zweikämpfen, von denen er auch noch starke 65 Prozent gewann. Bei Inter überzeugte vor allem Candreva.

Der Flop des Spiels: Christian Ansaldi. Gebrauchter Tag für den Linksverteidiger, der beim 0:1 Suso aus den Augen verlor. Auch am zweiten Gegentreffer hatte er seinen Anteil, da er zu weit aufrückte und so Bacca auf seiner Seite zu viel Platz ließ. Leistete sich dazu 17 Ballverluste und musste in der 65. Minute Gelb-Rot gefährdet vom Platz. Auch schwach: Icardi.

Der Schiedsrichter: Paolo Tagliavento. Beide Teams begannen mit einer äußerst aggressiven Zweikampfführung, Tagliavento ließ die Spieler erstmal gewähren. Nach 19 Minuten hatte auch er allerdings genug gesehen und beruhigte das Geschehen mit einer Gelben Karte gegen Kondogbia. Leistete sich anschließend keine größeren Fehler.

Das fiel auf:

  • Pioli schickte sein Team auf dem Papier in einem klassischen 4-3-3 in die Partie, auf dem Feld zeigte sich seine Mannschaft jedoch deutlich variabler. Vor allem Joao Mario kam eine besondere Rolle zuteil. Der Portugiese rückte stets weit nach vorne, fungierte als Verbindungsspieler und sorgte für Überzahlsituationen in den Halbräumen.
  • Die Nerazzurri pressten zudem in einem 4-4-2 sehr hoch und ließen einen geordneten Spielaufbau des Erzrivalen überhaupt nichts zu. Dazu verschob sich die Mannschaft immer stark Richtung Ball, und machte so die Räume zu. In vorderster Linie agierte dabei neben Icardi der umtriebige Mario, der den Kettenhund von Locatelli mimte. So gelang es Inter, die Rossoneri in den ersten 40 Minuten nahezu komplett auszuschalten.
  • Milan kam mit dem aggressiven Spiel der Gegner in der ersten Hälfte hingegen überhaupt nicht zurecht. Montella ließ seine Mannschaft in einem variablen 4-5-1 verteidigen, im Mittelfeld fehlte jedoch die Abstimmung zwischen den Spielern. Vor allem über rechts kam Inter öfters zum Abschluss, da Niang unzureichend nach hinten arbeitete und De Sciglio so auf verlorenem Posten stand. Trotzdem reichte Milan ein gut ausgespielter Konter zum ersten Führungstreffer.
  • Montella stellte sein Team zwar nicht um, trotzdem präsentierten sich die Rossoneri im zweiten Durchgang deutlich kompakter. Milan rückte im Laufe der Partie immer weiter nach hinten und machte gekonnt den eigenen Strafraum dicht. Nach der Auswechslung Baccas fungierte Niang als alleinige Spitze, bis dessen Rolle vom eingewechselten Lapadula übernommen wurde.

AC Milan - Inter Mailand: Die Statistik zum Spiel

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