Jose Mourinho hat mit der AS Rom die nächste Niederlage kassiert. Anschließend kritisierte "The Special One" die Schiedsrichter und witterte gar eine Verschwörung.
"Ich muss mich selbst schützen und meine Gefühle für mich behalten", sagte Mourinho nach der 2:3-Niederlage seiner Roma beim Venezia FC bei Sky Sport Italia. Mourinho spielte dabei auf den Elfmeterpfiff nach einem Duell zwischen Bryan Cristante und Gianluca Aureliano an. Den Strafstoß verwandelte Mattia Aramu (65.) zum Ausgleich und leitete damit die Wende für den Aufsteiger ein. David Okereke (74.) erzielte den Siegtreffer und sorgte somit für das dritte sieglose Pflichtspiel der Roma in Serie.
"Vielleicht werde ich eines Tages verstehen, warum bestimmte Dinge passieren", meinte Mourinho und sah in dem Elfmeterpfiff gar ein Muster. "Die Wahrheit ist, dass wir 2:1 in Führung lagen und das Spiel kontrollierten. Und dann passiert es ... Ich möchte nichts mehr dazu sagen. Ich sage nur so viel: Es war ein sehr wichtiger Moment im Spiel."
Doch der Portugiese brach umgehend sein selbst aufgelegtes Schweigegelübde und legte mit rätselhaften Worten nach. "Es gibt Dinge, die bleiben jahrelang im Verborgenen. Und eines Tages werde ich sie verstehen", sagte der 58-Jährige: "Die Regeln werden von denen gemacht, die noch nie Fußball gespielt haben, aber sie sind die Mächtigen, die entscheiden."
Mourinho sieht Schwächen im Roma-Kader Schon nach dem 2:2 in der Europa League gegen Bodö/Glimt am vergangenen Donnerstag hatte Mourinho Schiedsrichter-Kritik geübt und sich dabei ein Wortgefecht mit dem Ex-Frankfurter Jan-Aage Fjörtoft geliefert .
Mourinhos Sprüche: "Mit Sarri Zigarette geraucht"
1/36
Nachdem seine Mannschaft durch ein 1:1 gegen Vitesse Arnheim ins Viertelfinale der Conference League 2021/22 eingezogen war, dachte Mourinho zeitnah an die nächste Ligaaufgabe gegen Lazio Rom - auf seine ganz eigene Art.
2/36
"Ich bin nicht glücklich, weil wir mit vielen Spielern gespielt haben, die gegen Lazio spielen werden, während die Lazio-Spieler heute Abend mit Sarri eine Zigarette geraucht haben", setzte er einen Seitenhieb gegen Kettenraucher Maurizio Sarri.
3/36
Conference League? Da war doch was. Nachdem Mourinho sich dort im vergangenen Jahr mit der Roma bis auf die Knochen blamiert hatte - beim norwegischen Klub Bodö/Glimt setzte es ein 1:6 -, ging Mou mit seiner eingesetzten B-Elf hart ins Gericht.
4/36
"Es schien, als ob Solbakken auf einem MotoGP-Bike unterwegs war, während unsere Spieler auf einem Fahrrad saßen. Als ich sagte, dass wir im Vatikan beten müssen, dass wir keine Verletzungen bekommen, wusste ich, wovon ich sprach."
5/36
Und der Portugiese ergänzte sarkastisch: "Das einzig Gute ist, dass man mich jetzt nicht mehr fragen wird, warum ich immer die gleichen Spieler einsetze. Eine solche Niederlage hinterlässt Wunden." Mourinhos beste Sprüche.
6/36
Bei einer virtuellen Fragerunde "Game on with Mourinho", veranstaltet vom Tottenham-Sponsor AIA, wurde der damalige Spurs-Coach gefragt, wie er mit Kritik an seiner Person umgehe und verglich das mit der NASA.
7/36
"Niemand diskutiert Raketen-Wissenschaft mit den Leuten von der NASA. Aber sie denken, dass sie mit einem der wichtigsten Trainer in der Geschichte über Fußball diskutieren können. Das ist das Schöne am Fußball. Ich habe das akzeptiert."
8/36
Nach dem 2:1-Sieg von Liverpool gegen Tottenham hat sich Jose Mourinho über das Verhalten von Jürgen Klopp beschwert. "Wenn ich mich so aufführe wie er, fliege ich auf jeden Fall raus", sagte Mou.
9/36
Und Mourinho weiter: "Aus irgendeinem Grund gelten für mich andere Regeln. Die Schiedsrichter lassen ihm einfach alles durchgehen."
10/36
Als TV-Experte über die Titelkandidaten der Premier League: "Manchester City, Tottenham, Liverpool und noch Man City's B-Mannschaft."
11/36
"Herr Bonucci und Herr Chiellini könnten beide an der Harvard-Universität unterrichten, wie man als Innenverteidiger spielt. Fantastisch, absolut fantastisch."
12/36
"Seine Leistung war gut, aber nur deswegen, weil er auf meiner Seite gespielt hat. Ich habe für ihn gedacht, ich habe seine Leistung angeleitet. Ich habe jede einzelne Entscheidung für ihn getroffen." Mou über United-Verteidiger Luke Shaw.
13/36
Er hält drei Finger in die Höhe: "Wissen Sie, was das ist? Es heißt 3:0, aber es bedeutet auch drei Meistertitel . Ich habe mehr gewonnen als die anderen 19 Trainer zusammen. Also zeigen Sie Respekt, Mann!" (nach dem 0:3 gegen Tottenham im August 2018)
14/36
"Please don’t call me arrogant, but I’m a European champion and I think I’m a special one." (bei seiner Vorstellung in Chelsea, der Mythos ist geboren)
15/36
"Wir haben Top-Spieler und, entschuldigen Sie, wenn ich arrogant bin, wir haben einen Top-Trainer."
16/36
"Ich habe nicht gesagt, dass ich der Beste bin. Ich kenne nur keinen Besseren."
17/36
"Wenn ich einen einfachen Job gewollt hätte, dann wäre ich in Portugal geblieben - wunderschöne blaue Stühle, den Champions League Pokal, Gott und direkt hinter Gott, Ich."
18/36
"Druck? Was für ein Druck? Druck ist, wenn arme Menschen sich dumm und dämlich arbeiten, um ihre Familie ernähren zu können. Im Fußball gibt es keinen Druck."
19/36
"Wenn ich hier in den nächsten Monaten gefeuert werde, bin ich Millionär und übernehme eben in ein paar Monaten einen anderen Klub." (über einen eventuellen Rauswurf beim FC Chelsea - eine Abfindung von 30 Millionen Pfund stand angeblich im Raum)
20/36
"Wenn ich sagen würde, was ich über den Schiedsrichter denke, wäre meine Karriere sofort vorbei." (über den Schiedsrichter Wolfgang Stark nach einer Champions-League-Niederlage gegen Barcelona)
21/36
"Wenn ich in Barcelona gehasst werde, dann ist das deren Problem, und nicht meins. Angst ist ein Wort, das es in meinem Fußball-Wortschatz nicht gibt."
22/36
"Der Zweite ist immer nur der Erste der Letzten. Da ist es egal, ob man zehn Punkte zurückliegt oder 500 Tore erzielt hat."
23/36
"Er spielt, weil ich keinen anderen habe. Wenn man keinen Hund zum Jagen hat, muss man eine Katze mitnehmen." (Über Karim Benzema)
24/36
"Der Unterschied zwischen mir und Pellegrini ist, wenn mich Real rauswirft, werde ich nicht den FC Malaga trainieren."
25/36
"Es ist eine Tatsache, dass der Referee aus einem Land kommt, in dem es keinen Fußball gibt." (nach einer Niederlage mit Chelsea, der Schiedsrichter kam aus Luxemburg)
26/36
"Nachdem ich den FC Porto zum Champions-League-Sieg geführt hatte, bin ich gegangen. Del Neri kam und wurde nach 15 Tagen gefeuert."
27/36
"Das soziale Leben mit der Mannschaft ist gleich Null. Khedira lebt mit Özil und Özil mit Khedira. Ihre Integration ist nicht einfach, obwohl wir eine junge, freundliche und angenehme Truppe sind."
28/36
"Als Inter-Trainer fühle ich mich wie Robin Hood. Aber auch Jesus Christus wurde nicht von allen geliebt. Welche Hoffnung bleibt da also noch für mich?"
29/36
"Gott denkt bestimmt, dass ich ein geiler Typ bin, deswegen hat er mir so viel gegeben."
30/36
"Meine Frau mag nicht, wenn ich zu Hause bin. Deswegen verbringen meine Mannschaften die Nacht vor den Heimspielen im Hotel."
31/36
"Ich will keinen Spieler, der ein perfekter Mann ist und einen fantastischen Charakter hat. Das ist der Typ, den ich für meine Tochter als Mann will."
32/36
"Wenn mein Leben verfilmt wird, wäre George Clooney die ideale Besetzung. Er ist ein fantastischer Schauspieler und meine Frau glaubt, er sei perfekt."
33/36
"Ich bin die neunteinflussreichste Person der Welt, vor Obama. Auf welchem Platz steht meine Frau? Sie müsste mindestens achte sein. Ich bin nicht der Chef zu Hause."
34/36
"Meine Trainer-Laufbahn ist mit der von Frank Rijkaard nicht zu vergleichen. Er hat nichts gewonnen, ich eine ganze Menge."
35/36
"Barcelona hat einen großen Klub, aber in 200 Jahren Geschichte haben sie nur einen Europapokal geholt. Ich trainiere erst seit wenigen Jahren und habe genauso viel gewonnen."
36/36
"Junge Spieler sind ein bisschen wie Melonen. Nur wenn du sie öffnest und probierst, bist du dir 100 Prozent sicher, ob die Melone gut ist."
Den erneuten Patzer beim Aufsteiger aus Venedig führte Mourinho auf den Kader der Roma zurück. "Ich glaube nicht, dass dieser Kader stärker ist als im vergangenen Jahr", meinte Mourinho. "Der Verein hat viel getan, aber es war eher ein Reaktions-Transfermarkt als ein Transfermarkt der Verstärkungen."
Zugleich betonte der Portugiese: "Aber das ist keine Kritik an meinem Verein. Wir sind ein Team, das sich im Aufbau befindet. Diese Jahreszeit kann einem das Herz und die Seele schwer machen, aber das ist auch wichtig, um das zu verstehen. Es ist kein Jahr, um zu träumen, aber es liegt an mir, Ehrgeiz und Motivation zu wecken."
Die Roma hatte im Sommer unter anderem Torjäger Edin Dzeko verloren, als Ersatz wurde Tammy Abraham für 40 Millionen Euro vom FC Chelsea verpflichtet.