Khedira führt Juve zum Dreier

Von SPOX
Sami Khedira feierte sein Liga-Debüt für Juve
© getty

Der 7. Spieltag der Serie A TIM stand unter dem Motto: Wiedergutmachung dringend erforderlich. Die gelingt Inter Mailand in Sampdoria nur bedingt, während die Roma den Rückenwind aus Carpi auch mit nach Palermo transportiert und locker siegt. Meister Juventus siegt nach frühem Schock doch noch gegen Bologna - dank eines starken Sami Khedira. Milan geht gegen Neapel unter.

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Sampdoria Genua - Inter Mailand 1:1 (0:0)

Tore: 1:0 Muriel (51.), 1:1 Perisic (76.)

Es war lange Zeit die Partie der vergebenen Riesenchancen: Sinnbildlich dafür stand Sampdorias Joaquin Correa, der in der 38. Minute erst aus acht Metern an Inter-Keeper Samir Handanovic scheiterte, für den Nachschuss aber ganz alleine fünf Meter vor dem leeren Tor stand und die Kugel unfassbar am rechten langen Pfosten vorbeischob. Später rächte sich Samps Leichtfertigkeit der ausgelassenen Möglichkeiten.

Inters Vorhaben, erst einmal in Ruhe ins Spiel zu finden, schlug komplett fehl, da die Gastgeber offensichtlich Anderes vorhatten: Schon in den ersten sechs Minuten musste Handanovic gleich dreimal klärend eingreifen, zudem setzte Zukanovic einen Kopfball nur knapp über die Latte (3.). Die größte Chance vereitelte Handanovic aber in der 11. Minute, als er einen Correa-Kracher aus 20 Metern gerade noch über die Latte lenkte.

Es entwickelte sich ein munteres Match mit Großchancen und Aufschreien auf beiden Seiten. Besonders sehenswert war Fredy Guarins Fallrückzieher in der 30. Minute, den er freistehend aus elf Metern ganz knapp über das Tor setzte. Auch nach der Hälfte ging es im Eiltempo weiter: Luis Muriels Kopfball schoss aus acht Metern erst am Kasten vorbei (50.), eine Minute später belohnte der Stürmer Samps Chancenplus dann doch mit der Führung, als er eine Pereira-Flanke ins Tor grätschte.

Dass sich in der Schlussphase ein anderes Spiel entwickelte, hatte vor allem mit Sampdorias zunehmender Zurückhaltung zu tun. Inter rannte an, die Chancen hatte nach Kontern aber erst einmal weiterhin Samp: Muriel hätte die Entscheidung besorgen können, verzog nach starkem Alleingang aber am langen Pfosten (71.). Und es kam wie es kommen musste: Auf Icardi-Zuspiel stand Ivan Perisic dann doch einmal blank und drückte die Kugel über die Linie - Ausgleich und Premieren-Treffer für den Ex-Wolfsburger (76.) und die Bestrafung für Sampdorias Inkonsequenz im Abschluss.

US Palermo - AS Rom 2:4 (0:3)

Tore: 0:1 Pjanic (2.), 0:2 Florenzi (13.), 0:3 Gervinho (27.), 1:3 Gilardino (58.), 2:3 Gonzalez (90.+1), 2:4 Gervinho (90.+2)

Der AS Rom hält weiter Anschluss an die Spitze. Die Partie begann gleich zu Beginn mit einem Paukenschlag: Nach einer sehenswerten Kombination am Strafraum wurde Miralem Pjanic von Alessandro Florenzi steil geschickt. Der Kroate fackelte nicht lange und schoss die Roma überlegt in Führung.

In der 14. Minute tauschten die beiden Teams dann die Rollen. Ein verunglückter Pjanic-Schuss wurde zur perfekten Vorlage für Florenzi, der keine Mühe hatte, auf 2:0 zu erhöhen. Auch danach ließen die Römer nicht locker, Gervinho ließ sich nach einer knappen halben Stunde nicht lumpen und zirkelte das Leder unhaltbar in den rechten Torwinkel der Sizilianer.

Auch nach der Pause ließ die Elf von Trainer Rudi Garcia nicht locker und spielte weiter nach vorne. Wie aus dem Nichts gelang dann allerdings Palermo durch Altmeister Albeto Gilardino der Anschlusstreffer. Palermo machte in der Folge ordentlich Dampf und drängte auf den Anschlusstreffer. Der gelang den Sizilianern schließlich auch in der Nachspielzeit durch Giancarlo Gonzales. Gervinho stellte allerdings im Gegenzug postwendend wieder den Zwei-Tore-Vorsprung her.

Juventus Turin - FC Bologna 3:1 (1:1)

Tore: 0:1 Mounier (5.), 1:1 Morata (33.), 2:1 Dybala (52./FE), 3:1 Khedira (63.)

Nach seinem ersten CL-Auftritt feierte Sami Khedira auch seine Liga-Premiere für die Alte Dame - und er leitete die Wende im Spiel ein, ehe er seine Matchwinner-Leistung später noch krönte. Der deutsche Nationalspieler brachte Juve den Glauben zurück, als er über die rechte Seite marschierte und eine stramme Hereingabe in den Strafraum brachte. Den abgefälschten Ball drückte Alvaro Morata mit dem Kopf über die Linie - die große Erleichterung für den Meister (33.).

Zuvor hatte Anthony Mounier das Tabellenschlusslicht mit einem Blitztor in der 5. Minute in Führung geschossen, die Kugel rutschte unter Gigi Buffon durch ins Netz. Juve verdaute den Rückstand trotz des komplett in den Sand gesetzten Saisonstarts schnell und stürmte - angetrieben von den auffälligen Khedira und Pogba - nach vorne. Nach dem Ausgleich hatte Morata kurz nach der Pause auch die Riesenchance auf das 2:1, jedoch rutschte ihm der Ball nach starker Cuadrado-Vorarbeit über den Spann (46.).

Dass die Führung wenige Minuten später trotzdem fiel, war in erster Linie einem Geschenk des Schiedsrichters zu verdanken: Nach einer Flanke ließ sich Morata im Strafraum nach minimalem Kontakt seines Gegenspielers theatralisch fallen - Domenico Celi entschied auf Elfmeter, den Paulo Dybala sicher links unten verwandelte (52.).

Der Schlusspunkt war aber Khedira vorbehalten. Nach einer Morata-Flanke aus dem Halbfeld ging Khedira im Strafraum entschieden zum Ball und wuchtete ihn mit dem Kopf zum 3:1 ins Netz (63.). Für Juve war der Erfolg nach zuletzt zwei sieglosen Liga-Partien der erst zweite Dreier der Saison.

AC Milan - SSC Neapel 0:4 (0:1)

Tore: 0:1 Allan (13.), 0:2 Insigne (48.), 0:3 Insigne (67.), 0:4 Ely (77./ET)

Napolis Lorenzo Insigne war eine Nummer zu groß für Milan. Der Sturm-Kollege von Top-Torschütze Gonzalo Higuain zerlegte Milan im Guiseppe Meazza fast im Alleingang. Neben seinem Doppelpack glänzte der Italiener auch mit einem Assist.

Kurz nach der Halbzeit markierte Insigne nach einem simplen Doppelpass mit Higuain das 0:2 (46.). In der 68. Minute legte sich der Goalgetter die Kugel zurecht und zwirbelte einen Freistoß aus 25 Metern unhaltbar in den linken Winkel. Schon in der ersten Hälfte bediente der 24-Jährige seinen Teamkollegen Allan, der zur frühen Führung nur noch einschieben brauchte (13.).

Milan fehlte vor allem im Mittelfeld der Zugriff und geriet ein ums andere Mal durch gefährliche Konter in Schwierigkeiten. Zu allem Überfluss beförderte Rodrigo Ely in der 77. Spielminute den Ball nach einer scharfen Hereingabe von Neapels Faouzi Ghoulam auch noch selbst ins Tor. Napoli gewann damit schon gegen dritten großen Gegner in dieser Saison.

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