Neapel vermöbelt Lazio

Von SPOX
Gonzalo Higuain erzielte gegen Lazio zwei Tore
© getty

Am 4. Spieltag der Serie A TIM beendet Meister Juventus seine Durststrecke und feiert dank Paul Pogba den ersten Saisonsieg. Inter baut seine Siegesserie aus - wie immer minimalistisch. Antonio Rüdiger und die Roma kommen nicht über ein Remis hinaus, während Milan nach einem wilden Hin und Her gegen Palermo gewinnt. Gonzalo Higuain führt Neapel zum Sieg gegen Lazio.

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AC Milan - US Palermo 3:2 (2:1)

Tore: 1:0 Bacca (21.), 1:1 Hiljemark (32.), 2:1 Bonaventura (40.), 2:2 Hiljemark (72.), 3:2 Bacca (75.)

Milan zeigte in der ersten Hälfte früh, wer die Hosen an hat. Zwar ließ der Druck schon nach zehn Minuten etwas nach, das Spiel gaben die Rossoneri aber nicht aus der Hand, obwohl es hin und her ging. Folgerichtig fiel nach Bonaventuras Hacken-Zuspiel das 1:0 durch Bacca (21.), das aber schon zehn Minuten später egalisiert wurde: Diego Lopez wurde nach einer Ecke von Mattia De Sciglio geblockt, sodass Hiljemark ins leere Tor einköpfen konnte. Mit einem sehenswerten Freistoß stellte Bonaventura aber noch vor der Pause wieder alles auf Sieg (40.).

Das Spiel im RE-LIVE

Nach dem Seitenwechsel wollte Milan schnell die Entscheidung erzwingen, konnte den Druck aber wieder nicht lange aufrecht erhalten. Man verschleppte einige Kontermöglichkeiten und so plätscherte die Partie teilweise vor sich hin. Nach Balotellis erster Aktion - ein Fehlpass - tauchte Alberto Gilardino plötzlich im Strafraum auf und legte per Hacke auf Hiljemark ab, der zum 2:2 einschob (72.).

Bacca hatte aber nicht genug. Nach einer Flanke aus dem rechten Halbfeld stand er unbedrängt 15 Meter vor dem Tor und köpfte postwendend zur erneuten Führung ein (75.). Kurios: Im Zuge des 3:2 wurde auch Palermos Co-Trainer auf die Tribüne verbannt, Chefcoach Giuseppe Iachini musste zuvor nach dem 2:1 seine Sachen packen. Die Schlussviertelstunde sah eine clevere Rossoneri, die den Ball gut vom eigenen Tor fernhielt und letztlich den Dreier über die Zeit rettete.

AS Chievo - Inter Mailand 0:1 (0:1)

Tor: 0:1 Icardi (42.)

Inter, bei denen der Ex-Wolfsburger Ivan Perisic in der Startformation stand, hatte ganz schön Mühe mit den Veronesen, die sich vor allem nach Kontern immer wieder gefährlich dem Tor der Nerazzuri näherten und zu Beginn die klareren Chancen hatten. Kurz vor dem Halbzeitpfiff gelang der Mancini-Elf dann die etwas glüchliche Führung.

Das Spiel im RE-LIVE

Ein langer Ball von Geoffrey Kondogbia in den Strafraum landete bei Mauro Icardi und das argentinische Schlitzohr fackelte nicht lange und lobbte das Leder mit dem linken Fuß leicht über Chievo-Keeper Albano Bizzarri ins Eck ein. Nur Sekunden später hätte ein Distanzschuss von Valter Birsa in einer temporeichen ersten Halbzeit fast zum Ausgleich geführt, aber Inter-Torhüter Samir Handanovic war zur Stelle.

In der zweiten Hälfte ließ Inter die Hausherren vor 15.000 Zuschauern im Stadio Marcantonio Bentegodi allerdings nicht mehr zur Entfaltung kommen und verteidigte auch clever. Chievo fehlte in der Offensive zunehmend die Ideen und die Durchschlagskraft. Inter tat nur noch das Nötigste und wurde in der letzen Minute fast bestraft. Ein Kopfball von Chievos Bostjan Cesar segelte allerdings Zentimeter am Inter-Gehäuse vorbei. So blieb es am Ende beim letztlich verdienten Auswärtsdreier für Inter, das damit mit nun zwölf Punkten weiter die Tabelle anführt.

FC Genua - Juventus Turin 0:2 (0:1)

Tore: 0:1 Lamanna (36./ET), 0:2 Pogba (60./FE)

Gelb-Rot: Izzo (43./Genua)

Nach nur einem Punkt aus den ersten drei Spielen gelang Juve in der Champions League bei Manchester City der Befreiuungsschlag - und das machte sich auch in Genua bemerkbar. Hochengagiert und temporeich jagte der Meister Ball und Tor, doch auch die Gastgeber zeigten keinen übergroßen Respekt, im Gegenteil. Tief in der Juve-Hälfte schoben die Gastgeber den Meister zu, was den Gästen zunächst gar nicht schmeckte.

Und trotzdem: Der Meister nutzte seine Überlegenheit nach einer guten halben Stunde zur Führung - wenngleich eine Slapstick-Einlage dazu verhalf. Nach einer hohen Flanke aus dem Halbfeld grätschte Pogba im Fünfmeter-Raum in den Ball, traf jedoch nur den Pfosten. Von Genua-Keeper Lamannas Rücken sprang die Kugel dann aber doch ins Netz (36.).

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Sami Khedira fehlte der Alten Dame weiterhin, der deutsche Nationalspieler sah jedoch, wie die Gäste nach und nach ihre Dominanz aufbauten. Und die Gastgeber schwächten sich zusätzlich selbst: Armando Izzo, der schon Gelb gesehen hatte, brachte Cuadrado zu Fall, der ihm sonst davongelaufen wäre. Schiedsrichter Paolo Valeri blieb nichts anderes übrig, als ihn vom Platz zu stellen (43.).

Nach der Pause zogen sich die Gastgeber deutlich zurück, was Juve die Möglichkeit gab, sich Genua zurechtzulegen. Cuadrado (51.) vergab kurz nach Wiederanpfiff, als er am langen Pfosten verzog, dann entschied Pogba die Partie vor, indem er einen Elfmeter sicher verwandelte (60.). Zuvor hatte Diogo Figueiras Giorgio Chiellini im Strafraum gefällt. Nach einem schlimmen Fehlpass von De Maio hatte Mandzukic sogar die Chance, noch auf 3:0 zu stellen, jedoch scheiterte er an Lamanna (69.).

AS Rom - US Sassuolo 2:2 (1:2)

Tore: 1:0 Defrel (22.), 1:1 Totti (36.), 1:2 Politano (44.), 2:2 Salah (49.)

Vor 35.000 Zuschauern waren Chancen zu Beginn ob des langsamen Tempos Mangelware. Vor allem die Roma schien noch müde Beine vom guten Champions-League-Auftakt gegen Barca zu haben. Die Offensivreihe um Francesso Totti und Juan Iturbe machte keinen Stich. Dafür wurden die Giallorossi in der 22. Minute böse bestraft. Sassuolos Gregoire Defrel ließ Vasilis Totosidis wie einen Schuljungen aussehen und schloss mit links verdeckt ins kurze Eck ab, auch Roma-Schlussmann Morgan de Sanctis gab keine gute Figur ab. In der Folge drehte der Gastgeber mehr auf, ohne aber zu zwingenden Chancen zu kommen.

Erst eine Fehlentscheidung von Schiedsrichter Davide Massa (36.) brachte den ersehnten Ausgleich: Consigli eröffnete direkt zum gegnerischen Pjanic, der spielte auf den im Abseits stehenden Altmeister Totti. Dieser markierte mit seinem 300. Tor in der Serie A TIM das 1:1, was den Römern aufgrund ihre Behäbigkeit nicht lange nützte. Kurz vor dem Pausenpfiff stellte Sassuolo erneut auf Führung: Traumpass von Floro Flores in den Lauf von Matteo Politano, der nicht lange zögerte und den Ball flach ins lange Eck einschob.

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Roma-Trainer Rudy Garcia muss seinen Jungs zur zweiten Hälften die richtigen Worte gesagt haben, denn der Ausgleich wartete nicht lange auf sich. Vier Minuten nach Wiederanpfiff waren verstrichen, da fasste sich Mohammed Salah nach einer abgewehrten Ecke ein Herz und ließ es per Volleyschuß im Netz des Gegners krachen. Von Sassuolo war in Durchgang zwei kaum noch etwas zu sehen, das Heimteam übernahm die Ballkontrolle, hatte aber selbst Probleme, Chancen zu kreieren. Rudy Garcia reagierte zwischenzeitlich auf die schwache Offensivleistung und brachte Kunsttorschütze Alessandro Florenzi in die Partie. Seine Einwechslung, wie auch die von Edin Dzeko, trug keine Früchte.

SSC Neapel - Lazio Rom 5:0 (2:0)

Tore: 1:0 Higuain (14.), 2:0 Allan (35.), 3:0 Insigne (47.), 4:0 Higuain (59.), 5:0 Gabbiadini (79.)

Napoli feiert den wichtigen ersten Saisonsieg - und wie! Die Partenopei spielten sich im Stadio San Paolo von Beginn an in einen wahren Rausch, Gonzalo Higuain eröffnete den Torreigen bereits nach 14 Minuten. Doch die Hausherren hätten bereits viel früher in Führung gehen können, nachdem Lorenzo Insigne zuvor gleich zwei dicke Gelegenheiten liegen gelassen hatte.

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Keita Balde vergab nach sieben Minuten die einzig gute Chance für total überforderte Römer, die dem Ball über die gesamten 90 Minuten meist nur hinterherliefen. Vor allem der 21-jährige Youngster Wesley Hoedt erwischte einen rabenschwarzen Abend, nachdem er gleich bei mehreren Gegentoren ziemlich schlecht aussah - so auch beim 0:2 gegen Allan.

Stefano Pioli tauschte in der Halbzeit gleich auf zwei Positionen, wirklich besser wurde es bei Lazio, wo Miroslav Klose immer noch verletzt fehlte, aber nicht. Im Gegenteil: Nur zwei Minuten nach Wiederanpfiff erhöhte der bärenstarke Insigne auf 3:0. Doch die Gastgeber hatten noch lange nicht genug und Higuain rundete mit seinem zweiten Treffer ein gelungenes Spiel ab. Manolo Gabbiadini machte das Debakel für die Biancocelesti in der 79. Minute endgültig perfekt.

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