Doppelpack! Icardi fängt Toni ab

Von SPOX
Mauro Icardi zog am letzten Spieltag nach Toren mit Luca Toni gleich
© getty

Zwei Hütten Vorsprung? Kein Problem für Mauro Icardi! Der Argentinier trifft am letzten Spieltag doppelt und zieht nach Toren mit Luca Toni gleich. Beide teilen sich mit 22 Toren nun die Torjägerkrone. Zwischen Lazio und Neapel knallt's richtig - mit dem glücklicheren Ende für die Römer. Das Klose-Team sichert sich das CL-Quali-Ticket.

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Inter Mailand - FC Empoli 4:3 (0:0)

Tore: 1:0 Palacio (49.), 2:0 Icardi (53.), 2:1 Mchedlidze (59.), 2:2 Pucciarelli (62.), 3:2 Brozovic (70.), 4:2 Icardi (77.), 4:3 Mchedlidze (88.)

Das Ergebnis im Giuseppe-Meazza war eigentlich für alle Beteiligten zweitrangig, trotz der spektakulären sieben Treffer in Halbzeit zwei. Vielmehr ging es um die Frage: Schafft es Mauro Icardi, in der Torjägerliste noch einmal zu Luca Toni (22 Treffer) aufzuschließen oder ihn sogar zu überholen? Zum enthusiastischen Jubel aller zog Inters Top-Stürmer durch seinen Doppelpack tatsächlich noch mit dem Hellas-Torjäger gleich.

Beim 2:0 verwertete Icardi eine starke Vorarbeit von Kovacic, als er Empoli-Keeper Bassi bei seinem Rechtsschuss keine Chance ließ (53.), beim 4:2 profitierte er von einer sehenswerten Kombination zwischen Palacio und Hernanes, die Icardi seinen zweiten Treffer mustergültig auflegten (77.).

Der Stürmer war heiß auf mehr, schnappte sich direkt den Ball aus dem Netz und brachte ihn im Höchsttempo zum Mittelpunkt - ein weiteres Tor blieb ihm aber verwehrt. Rodrigo Palacio (49.) hatte Inter nach der torlosen ersten Halbzeit in Führung gebracht (49.), die Gäste glichen durch zwei Treffer binnen drei Minuten von Levan Mchedlidze (59.) und Manuel Pucciarelli (62.) aus.

Dass Inter am Ende doch noch als Sieger vom Platz ging, war hauptsächlich Icardi geschuldet, der vor seinem zweiten Torerfolg auch Brozovic' Treffer vorbereitete (70.). Mchedlidzes erneuter Anschluss in der 88. Minute trug zur Unterhaltung, jedoch nicht mehr zur neuerlichen Wende im Spiel bei.

SSC Neapel - Lazio Rom 2:4 (0:2)

Tore: 0:1 Parolo (33.), 0:2 Candreva (45.+1), 1:2 Higuain (55.), 2:2 Higuain (64.), 2:3 Onazi (85.), 2:4 Klose (90.+2)

Gelb-Rot: Parolo (62.), Ghoulam (70.)

Bes. Vorkommnis: Higuain verschießt Foulelfmeter (77.)

Lazio Rom hat den dritten Platz der Serie A mit Ach und Krach verteidigt - der SSC Neapel muss sich hingegen mit der Europa League zufrieden geben. Dabei hat sich Lazio das Leben selbst unnötig schwer gemacht, denn in der ersten Halbzeit lief alles nach Plan: Beide Torschüsse, die die Hauptstädter abgaben fanden ihr Ziel. Erst brachte Marco Parolo seine Farben mit einem wuchtigen, abgefälschten Distanzschuss in Führung, dann erhöhte Antonio Candreva nach einem gefällig gespielten Konter quasi mit dem Pausenpfiff.

Doch wer dachte, dass die Gäste mit dieser Führung im Rücken den Sieg souverän ins Ziel bringen würden, wurde eines besseren belehrt. Denn Gonzalo Higuain wurde zum Hauptdarsteller. Elf Minuten nach Wiederanpfiff musste der Argentinier nach der Vorarbeit von Jose Callejon nur noch seinen Fuß hinhalten. Weitere neun Minuten später war der Stürmer erneut zur Stelle: Er behauptete eine Hereingabe von Dries Mertens stark und schob überlegt zum zweiten Streich ein. Ausgleich!

Besonders nach dem Anschlusstreffer merkte man, dass bei dem Match über das Gelingen einer gesamte Saison entschieden wird. Hektik, Aggressivität und Unruhe waren die Folge. In der 62. Minute musste der bereits verwarnte Parolo den Platz verlassen, weil er Raul Albiol abräumte. Doch die Überzahl für Neapel hatte nur kurz Bestand: Faouzi Ghoulam kassierte innerhalb von nur fünf Minuten gleich zwei Gelbe Karten und wurde folgerichtig vorzeitig zum Duschen geschickt.

Aber auch spielerisch investierte Neapel noch einmal einiges und hatte tatsächlich die große Chance, nachdem Mattia Maggio in der 75. Minute gegen Lulic einen Elfmeter herausholte. Higuain schnappte sich den Ball, lief an und drosch das Leder weit über den Kasten. Fünf Minuten vor dem Ende begrub Ogenyi Onazi die letzten Hoffnungen der Napoli-Fans, als er keine 60 Sekunden nach seiner Hereingabe das Rennen um den dritten Rang entschied. In der Nachspielzeit war es dann der eingewechselte Miroslav Klose, der den Schlusspunkt in einem unfassbaren Spiel setzte.

Sampdoria Genua - FC Parma 2:2 (0:0)

Tore: Romagnioli (53.), Palladino (74.), 2:1 De Silvestri (79.), 2:2 Varela (88.)

Auch wenn die internationalen Ränge sportlich außer Reichweite lagen, ging es für Sampdoria um einiges. Da dem Stadtrivalen FC Genua (aktuell auf Rang sechs) aller Voraussicht nach die UEFA-Lizenz verweigert wird, berechtigt wohl der siebte Tabellenplatz zum Start in der Europa League.

Der Abstieg des FC Parma stand unterdessen schon lange fest. Mit nur 18 Punkten liegen die Norditaliener abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz. Zudem kämpft der finanziell hochverschuldete Klub um seine Existenz.

Zunächst tat sich nicht viel im Stadio Luigi Ferraris. Beide Mannschaften tasteten sich ab, Offensivaktionen waren Mangelware. Die erste Torchance hatten schließlich die Gastgeber: Muriel brachte den Ball in die Mitte zu Eto'o, Miranta konnte den Abschluss des Kameruners allerdings entschärfen. In der 32. Minute hatte dann Parma plötzlich die Doppelchance zur Führung: Zunächst konnte Viviano einen Kopfball von Nocerino entschärfen, den Nachschuss setzte Mauri über das Gehäuse. Mit einem torlosen Remis ging es schließlich in die Pause.

Die Hausherren erwischten einen idealen Start in die zweite Halbzeit. Parma konnte eine Standardsituation zunächst klären, die Hausherren brachten den Ball aber umgehend zurück in den Strafraum der Gäste. Alfred Duncan fand im Anschluss mit einer präzisen Flanke Alessio Romagnioli am langen Pfosten, der seine Mannschaft in Führung köpfte. Parma gab sich allerdings nicht auf - Raffaele Palladino traf mit einem satten Rechtsschuss in der 74. Minute zum Ausgleich. In der 79. Minute brachte Lorenzo De Silvestri sein Team erneut in Führung. Correa setzte eine Obiang-Ecke an die Latte, De Silvestri schaltete am schnellsten und verwertete den Abpraller.

Das letzte Wort hatte dennoch Parma, das eine tolle Moral bewies. Silvestre Varela zog nach einer Ecke humorlos ab - Viviano war gegen den platzierten Schuss chancenlos. Mit dem Sieg hält Sampdoria Inter auf Distanz und sichert damit wohl die Qualifikation für die Europa League.

Hellas Verona - Juventus Turin 2:2 (0:1)

Tore: 0:1 Pereyra (42.), 1:1 Toni (48.), 1:2 Llorente (57.), 2:2 J. Gomez (90.)

Rote Karte: Pepe (90./Foulspiel)

Tabellarisch ging es in der Partie nicht mehr um viel. Juve stand bereits als Meister fest, Hellas befindet sich im Niemandsland der Tabelle. Dennoch wollte Turin eine Woche vor dem Finale der Champions League eine gelungene Generalprobe feiern. Die Partie begann hektisch, zahlreiche Fehlpässe und kleinere Fouls bestimmten die Anfangsphase. Großchancen waren zunächst Mangelware, in der 34. Minute hatte allerdings Luca Toni die Möglichkeit, Verona in Führung zu bringen. Emil Hallfredsson brachte den Ball in die Mitte, Luca Toni hielt den Fuß hin und verfehlte das Tor denkbar knapp.

Auch wenn Verona gut mitspielte, ging die Alte Dame schließlich in Führung. In der 42. Spielminute traf Roberto Pereyra mit einem traumhaften Schuss in den rechten Winkel, Rafael war machtlos. Mit diesem Ergebnis ging es schließlich auch in die Pause.

Verona erwischte einen Traumstart in den zweiten Spielabschnitt. Wieder bediente Hallfredsson Toni auf der linken Seite. Der 38-Jährige marschierte in den Strafraum und überwand Buffon mit einem Flachschuss ins linke Eck - sein 22. Saisontor. Da Tevez gleichzeitig nicht traf, stand der Italiener somit vor dem Gewinn der Torjägerkrone. Doch Inters Icardi traf am letzten Spieltag doppelt. Somit gibt es zwei Torschützenkönige.

Hellas war nun am Drücker, dennoch hatte Juventus in der 57. Minute die passende Antwort parat: Andrea Pirlo überlistete die gegnerische Abwehr mit einem herrlichen Pass in die Schnittstelle, der eingelaufene Simone Padoin bediente Fernando Llorente in der Mitte, der keine Probleme hatte, einzuschieben.

Im Anschluss verflachte die Partie zunehmend. Hellas konnte sich kaum weitere Chancenerarbeiten, Juventus kontrollierte das Spielgeschehen und brachte den Vorsprung über die Zeit. In der Schlussphase wurde es dann doch noch dramatisch. Zunächst vergab Tevez in der 89. Minute nach einem Foul an Llorente den fälligen Elfmeter. Kurz darauf flog Simone Pepe nach einer völlig übermotivierten Grätsche vom Platz. In der dritten Minute gelang Verona dann sogar noch der Ausgleich: Rafael Marquez schlug einen langen Ball in den Strafraum, Juanito Gomez stieg am höchsten und köpfte zum umjubelten Ausgleich ein.

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