Klose trifft bei Lazio-Schützenfest

Von SPOX
Miroslav Klose erzielte per Kopf das zweite Tor für Lazio
© getty

Juventus verliert erstmals nach knapp sechs Monaten wieder ein Liga-Spiel - ausgerechnet beim finanziell angeschlagenen Schlusslicht Parma. Inter siegt deutlich bei Hellas Verona, Luca Toni verschießt einen Elfmeter. Der SSC Neapel besiegt den AC Florenz, während Lazio auch dank Miroslav Klose gegen Empoli einen überzeugenden Sieg feiert und auf Platz zwei in der Tabelle stürmt.

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FC Parma - Juventus Turin 1:0 (0:0)

Tor: 1:0 Mauri (60.).

57 Punkte lagen vor dem Anpfiff zwischen den beiden Teams, doch so klar wie in der Tabelle sahen die Kräfteverhältnisse auf dem Platz nicht aus. Der Letzte aus Parma ging mit der Empfehlung des 1:1 bei Inter aus der Vorwoche in die Partie und knüpfte zu Beginn an die gute Leistung an. Die Gastgeber bestimmten überraschenderweise das Geschehen in der Anfangsphase und kamen auch zur ersten Gelegenheit des Duells. Ishak Belfodil zog von rechts in den Strafraum und probierte es mit einem Linksschuss, der jedoch knapp am langen Pfosten vorbeiging (21.).

Juventus brauchte einige Zeit, um richtig in die Partie zu finden. Je länger jedoch die erste Hälfte dauerte, desto stärker wurden die Gäste. Parma durfte sich schließlich zweimal bei Torwart Antonio Mirante bedanken, dass das Team mit einem torlosen Unentschieden in die Pause gehen konnte. Der Keeper reagierte beim Aufsetzer von Arturo Vidal (32.) und beim Versuch von Kingsley Coman (43.) hervorragend.

Auch den zweiten Durchgang begann Parma gut und war mindestens gleichwertig. In der 60. Minute vollendeten die Hausherren dann einen schönen Konter zum ersten Tor des Abends: Ishak Belfodil wartete auf der rechten Seite auf den in der Mitte heranstürmenden Jose Mauri und der Mittelfeldspieler drückte den Ball mit der Innenseite oben links in den Winkel.

In der Schlussphase gelang es Juventus lange Zeit nicht, gegen ein aufopferungsvoll kämpfendes Team aus Parma viel Druck auszuüben. Die Hausherren verteidigten geschickt und auch in den fünf Minuten Nachspielzeit kamen die Turiner zu keiner echten Ausgleichschance mehr. Am Ende stand die erste Liga-Niederlage für Juventus seit dem 29. Oktober des vergangenen Jahres (0:1 bei Genoa).

Hellas Verona - Inter Mailand 0:3 (0:1)

Tore: 0:1 Icardi (11.), 0:2 Palacio (48.), 0:3 Moras (90+2./ET)

Hellas versteckte sich in einem unterhaltsamen Spiel keineswegs und kam immer wieder in gefährliche Situationen, agierte aber bei zwei von den Gästen nahezu identisch ausgespielten Kontern zu fahrlässig. Mit der ersten Chance der Partie ging Inter so direkt in Führung: Danilo D'Ambrosio hatte viel zu viel Platz und legte den Ball nach rechts zu Rodrigo Palacio. Dessen scharfe Hereingabe drückte Mauro Icardi mühelos über die Linie und erzielte so sein 16. Saisontor. Die Hellas-Spieler beschwerten sich, weil einer ihrer Kollegen bei der Entstehung des Treffers am Boden lag. Es war jedoch alles korrekt, der Treffer zählte.

Die Vorentscheidung gab es durch eine Kopie des Führungstreffers direkt nach der Pause: Wieder ein Konter von Inter, wieder wurde der Ball 20 Meter vor dem Tor nach außen gespielt. Diesmal war Icardi auf der linken Seite mutterseelenallein und brachte den Ball flach die Mitte, wo Palacio nur noch einschieben musste.

Doch auch nach dem zweiten Treffer gaben sich die Gastgeber nicht auf und erspielten sich ein ums andere Mal hochkarätige Chancen. Die größte Möglichkeit vergab Luca Toni, als er mit einem Foulelfmeter an Samir Handanovic scheiterte. Stattdessen lenkte Vangelis Moras das Spielgerät in der Nachspielzeit in das eigene Tor. In der Tabelle hat die Partie kaum noch Auswirkungen: Hellas hat weiter einen großen Vorsprung auf die Abstiegsränge, Inter, bei denen Nationalspieler Lukas Podolski und Xherdan Shaqiri 90 Minuten auf der Bank schmorten, rangiert im Niemandsland.

Lazio Rom - FC Empoli 4:0 (3:0)

Tore: 1:0 Mauri (4.), 2:0 Klose (31.), 3:0 Candreva (44.), 4:0 Anderson (53.)

Lazio Rom zeigte vor allem in der ersten Halbzeit eine konsequente Leistung. Mit der ersten nennenswerten Aktion erzielte Stefano Mauri schon in der vierten Spielminute die frühe Führung. Nach einer mustergültigen Flanke von Cavanda musste der Italiener nur noch den Kopf hinhalten und aus fünf Metern einnetzen.

In der Folge waren die Hauptstädter überlegen und setzten immer wieder gefährliche Nadelstiche. Empoli kam hingegen in der Offensive kaum zum Zug und war damit über weite Strecken zu harmlos. Bei den Römern ist in erster Linie die Effizienz in ihrem Spiel zu erwähnen: Ohne dabei ein Feuerwerk abzubrennen, erköpfte Miroslav Klose in der 31. Minute nach einer Flanke von der rechten Seite das 2:0. Wenig später traf Antonio Candreva aus ungefähr 30 Metern mit einem Sonntagsschuss zum Dritten für die Hauptstädter (44.).

Nach der Pause setzte sich der bisherige Spielverlauf lange Zeit fort: Empoli war ideenlos, Lazio konsequent. So scheitere Felipe Anderson in der 53. Minute zwar erst an Empoli-Keeper Sepe, traf dann aber mit dem Nachschuss zum 4:0.

In der letzten halben Stunde war beiden Mannschaften anzumerken, dass das Spiel entschieden war. Die Aktionen wurden jetzt nur noch selten zu Ende gespielt. Dennoch hatte Empoli noch die ein oder andere Chance, um einen Ehrentreffer zu erzielen. Lazio-Keeper Berisha war aber stets zur Stelle und hielt so seinen Kasten sauber.

SSC Neapel - AC Florenz 3:0 (1:0)

Tore: 1:0 Mertens (23.), 2:0 Hamsik (71.), 3:0 Callejon (89.)

Die Zuschauer im altehrwürdigen Stadio Sao Paolo sahen eine recht einseitige Partie gegen über die gesamte Spielzeit erschreckend harmlose Gäste aus der Toskana.

Die Mannen von Rafa Benitez übernahmen im Duell des Vierten gegen den Tabellenfünften vom Start weg die Kontrolle. In der Folge schnürten sie die Gäste aus Florenz zusehends in der eigenen Hälfte ein und erspielten sich erste Halbchancen.

In der 23. Minute war es dann dem spielfreudigen Dries Mertens vorbehalten, die Führung für seine Farben zu besorgen, als der Belgier einen Konter überlegt abschloss. Er schlenzte den Ball von halblinks kommend mit seinem starken rechten Fuß von der Strafraumkante flach ins lange Eck.

Nach dem verdienten Rückstand riskierte Florenz zumindest etwas mehr und wurde fast umgehend mit einem weiteren schnellen Gegenstoß fast bestraft: Torjäger Higuain war allein auf weiter Flur und konnte sich gegen zwei Gegenspieler behaupten. Der Gewaltschuss des Argentiniers klatschte aus zirka 19 Metern an die Unterkante des Querbalkens und prallte dann hinter der Torlinie auf den Boden. Das Gespann des Unparteiischen Antonio Damato verweigerte dem regulären Treffer allerdings irrtümlicherweise die Anerkennung.

Nach dem Seitenwechsel wurde dann Mario Gomez zum zweiten Spielabschnitt von Viola-Trainer Montella für den enttäuschenden Ilicic aufs Feld beordert. Mit dem Deutschen wurde das Spiel der Fiorentina dann anfangs tatsächlich etwas besser und die Viola konnte das Spiel mehr und mehr an sich reißen.

Fortan ergaben sich jedoch immer wieder Konterchancen für die Hausherren. Gabbiadini scheiterte noch mit seinem Versuch in der 54. Minute und auch Higuain versäumte es, den zweiten Treffer nachzulegen, als er nach einem langen Ball von Mertens nicht den Weg vorbei an Florenz-Schlussmann Neto fand.

In der 71. Minute stellte dann der eingewechselte Marek Hamsik endgültig die Weichen auf Heimsieg für Napoli. Der Slowene veredelte einen gefühlvollen Chip-Pass von Callejon und netzte aus kurzer Distanz ein.

Florenz konnte sich von diesem Schock nicht mehr erholen und war bis zum Anpfiff nicht mehr im Stande, die erst zweite Niederlage in 19 Spielen zu verhindern. Stattdessen erhöhte der SSC Neapel sogar kurz vor Schluss noch durch Callejon auf 3:0, der nach einer Traumflanke von Insigne aus zwei Metern nur noch einschieben brauchte.

FC Turin - AS Rom 1:1 (0:0)

Tore: 0:1 Florenzi (60./FE), 1:1 Maxi Lopez (65.)

Eine 1:0-Führung reichte dem AS Rom nicht, um mit einem Sieg aus Turin nach Hause zu fahren. Die Römer waren in der 57. Minute durch einen Foulelfmeter von Alessandro Florenzi in Führung gegangen. Damit gab es auch gleich den ersten Aufreger im Spiel, da der gefoulte Daniele De Rossi von Emiliano Moretti sehr leicht von den Beinen zu holen war.

Die ersten 30 Minuten im Spiel waren kaum erwähnenswert. In der ersten halben Stunde gab es zwar insgesamt neun Torschüssse, aber nur einer fand auch den Weg Richtung Tor. Die erste richtige Chance hatte schließlich der stark spielende Juan Iturbe, als er einen Schuss von 17 Metern knapp am Tor vorbeischoss (32.). Dieser Versuch scheint auch der Weckruf für die Mannschaften gewesen zu sein, die in der letzten Viertelstunde der ersten Hälfte noch mal auf die Tube drückten.

In der zweiten Hälfte folgte dann ein ständiges Auf und Ab, bei dem sich der AS Rom ein leichtes Übergewicht erspielen konnte. Aber auch Turin versteckte sich nicht und spielte munter mit. So dauerte es auch nicht lange bis die Hausherren zum Ausgleich kamen: Giuseppe Vives bekam den Ball am Fünf-Meter-Raum und spielte ihn vorbei am herausstürmenden Morgan De Sanctis - Maxi Lopez brauchte den Ball nur noch zu seinem dritten Saisontreffer über die Linie schieben (65.). Dies führte zu Aufreger Nummer zwei: Der Ball passierte zwar die Torlinie, aber ob im vollen Umfang oder nicht, konnte auch der Torrichter nicht sagen.

Die letzten 15 Minuten gehörten schließlich nur noch den Hauptstädtern, die auf die Führung pochten, aber von Fortuna nicht erhört wurden. Die wütende Schlussoffensive der Römer führte zu nichts mehr und Turin kann sich über einen glücklichen Punkt freuen.

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