Rom verschenkt Sieg in Mailand

Von Marco Heibel / Marco Nehmer/ Marco Kieferl
Sulley Ali Muntari sorgte für den Ausgleich zum 2:2 Endstand
© getty

Der AS Rom verspielte im Giuseppe-Meazza-Stadion zweimal den Sieg und verlor damit in der Tabelle den direkten Anschluss an Juventus Turin. Die Norditaliener führen die Serie A jetzt mit fünf Punkten Vorsprung an. Miroslav Klose verhilft Lazio gegen Livorno mit einem Doppelpack ein wenig aus der Krise. Juve und Napoli schießen sich unterdessen den CL-Frust von der Seele. Florenz fährt einen Pflichtsieg gegen den Abstiegskandidaten aus Bologna ein.

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AC Milan - AS Rom 2:2 (1:1)

Tore: 0:1 Destro (14.), 1:1 Zapata (29.), 1:2 Strootmann (52./FE), 2:2 Muntari (77.)

Aufreger des Tages: Gabriel. Der 21-Jährige musste zur Halbzeit für den angeschlagenen Christian Abbiati ins Mailänder Tor und stand prompt im Mittelpunkt. Nach einem Konter setzte Kevin Strootman mit einem Weltklasse-Pass Gervinho in Szene, den Gabriel prompt auf der Strafraumgrenze fällte. Schiedsrichter Gianluca Rocchi zückte wegen fehlender Torgefahr Gelb für den Keeper und entschied auf Elfmeter.

Strootman besorgte ohne Probleme das 2:1, die guten Kontermöglichkeiten blieben danach aber ohne Folgen. Das bestrafte Mailand: Mario Balotelli bediente nach einer starken Annahme bediente Sulley Muntari, der unbedrängt zum 2:2 Endstand einschob. Dann kam wieder Gabriel, der mit beiden Fäusten Urby Emanuelson am Kopf erwischte, woraufhin er Niederländer verletzt vom Platz musste.

Letztlich war das Unentschieden für die Rossoneri glücklich. Schon in den ersten 45 Minuten hatte die Roma ein deutliches Chancenplus, Milans rechte Seite offenbarte riesige Lücken. Kein Wunder, dass Strootman von dort die Vorlage zu Mattia Destros 1:0-Treffer lieferte. Den zwischenzeitlichen Ausgleich hatte Cristian Zapata nach Ecke von Kaka per Kopfball besorgt.

SSC Neapel - Inter Mailand 4:2 (3:2)

Tore: 1:0 Higuain (9.), 1:1 Cambiasso (35.), 2:1 Mertes (39.), 3:1 Dzemaili (41.), 3:2 Nagatomo (45.), 4:2 Callejon (81.)

Gelb-Rot: Alvarez (72.)

Besonderes Vorkommnis: Handanovic hält Elfmeter von Pandev (90.)

Neapel hat sich für das bittere Ausscheiden in der Champions League rehabilitiert. Der SSC distanzierte den Tabellenfünften aus Mailand und bescherte Inter damit die erste Pleite seit zehn Spielen.

Die Gastgeber setzten von Beginn an auf ihr überfallartiges Umschaltspiel und waren schon nach neun Minuten erfolgreich: Gonzalo Higuain zimmerte einen Volleyschuss ins linke Eck. Inter hingegen agierte behäbig und brauchte lange, um ins Spiel zu kommen. Erst in der Schlussphase der ersten Halbzeit schloss Esteban Cambiasso einen sehenswerten Spielzug erfolgreich ab.

Es war der Beginn einer wilden Phase: Dries Mertens und Blerim Dzemaili sorgten mit zwei Co-Kombination für die 3:1-Führung - unter gütiger Mithilfe der Inter-Defensive - bevor Yuto Nagatomo einen tollen Hackenpass von Fredy Guarin verwertete. Inter machte zwar fortan das Spiel, doch spätestens der Platzverweis für Ricky Alvarez entschied die Partie. Jose Callejons Treffer kurz vor Schluss war das Sahnehäubchen für Napoli, Goran Pandev hingegen scheiterte vom Punkt.

Juventus - Sassuolo Calcio 4:0 (3:0)

Tore: 1:0, 3:0, 4:0 Tevez (15., 45., 68.); 2:0 Peluso (28.)

Frustbewältigung a la Juventus! Im ersten Spiel nach dem enttäuschenden Aus in der Champions League landete die Alte Dame gegen ein bemitleidenswertes Sassuolo einen regelrechten Kantersieg. Carlos Tevez lieferte dabei mit drei Toren und einer Vorlage ein überragendes Spiel ab.

Lediglich 15 Minuten konnte der Aufsteiger dem Meister Paroli bieten, ehe Tevez einen Abpraller von Pegolo per Abstauber zur Führung nutzte. Nur 13 Minuten später erhöhte Peluso nach einer Tevez-Flanke mit einem wunderschönem Flugkopfball. Es folgte ein Powerplay der Hausherren, in dem Juve es sogar verpasste, eine noch deutlichere Führung herauszuschießen.

Kurz vor der Halbzeit war jedoch erneut Tevez zur Stelle und sorgte nach einem Stellungsfehler von Gästekeeper Pegolo für die endgültige Entscheidung. Nach der Pause ließ es der Meister dann gemächlicher angehen: Lediglich Tevez hatte immer noch nicht genug und nutzte nach 68 Minuten eine starke Hereingabe von Mauricio Isla zum letzten Treffer des Tages.

Lazio Rom - AS Livorno 2:0 (2:0)

Tore: 1:0 Klose (19.), 2:0 Klose (26.)

Was für ein Comeback von Miroslav Klose! Der DFB-Stürmer durfte gegen Livorno erstmals seit seiner Mitte November erlittenen Schulterverletzung wieder in der Liga ran und brachte seine Elf nach druckvollem Beginn verdient in Front. Nach exzellentem Zuspiel von Antonio Candreva scheiterte der 35-Jährige zunächst am starken Reflex von Keeper Francesco Bardi, den Abpraller konnte er allerdings souverän im Kasten unterbringen.

Lazio blieb am Drücker und baute den Vorsprung aus. Wieder war es Comebacker Klose - und wieder profitierte er von seinem Torriecher. Die Hintermannschaft von Livorno blockte einen Hernanes-Schuss, Klose schaltete am schnellsten und staubte zum 2:0 ab. Livorno zeigte Moral und eine engagierte Schlussphase vor dem Halbzeitpfiff, doch die Hausherren wirkten auch in der Rückwärtsbewegung deutlich gefestigter als zuletzt.

Im zweiten Durchgang konnten es sich die Römer erlauben, ein wenig das Tempo aus der Partie zu nehmen, da Livorno praktisch gar keine Gefahr mehr ausstrahlte. So verwaltete die Elf von Vladimir Petkovic die verbleibende Spielzeit unaufgeregt und souverän. Lazio hat nun 20 Punkte auf dem Konto und setzt sich im sicheren Mittelfeld fest. Livorno kann sich nicht aus dem Keller befreien und bleibt auf Platz 18.

AC Florenz - FC Bologna 3:0 (2:0)

Tore: 1:0 Ilicic (13.), 2:0 Valero (30.), 3:0 Rossi (64.)

Die Fiorentina hat die Königsklasse nach den durchwachsenen Leistungen der Vorwochen wieder im Blick. Der Tabellenvorletzte aus Bologna stellte die Viola aber auch nicht vor sonderlich schwere Aufgaben. Bereits nach einer knappen Viertelstunde ging die Montella-Elf durch eine schöne Einzelleistung von Josip Ilicic in Führung. Der Slowene vernaschte zwei Verteidiger und schob überlegt zum 1:0 ein.

Für die Gastgeber war es der Auftakt zu einem wahren Chancenfeuerwerk. Es dauerte bis zur 30. Minute, ehe der längst überfällige zweite Treffer fiel. Giuseppe Rossi suchte und fand Borja Valero im Zentrum, der cool ins rechte Eck einschob. Auch danach spielte nur eine Mannschaft. Nur der Halbzeitpfiff unterbrach den Sturmlauf der völlig überlegenen Fiorentina.

Vincenzo Montella verordnete seiner Mannschaft danach wohl eine etwas kräfteschonendere Ausrichtung, denn viel tat sich nach Wiederbeginn nicht. Florenz musste nicht, Bologna konnte nicht. Zog der Favorit das Tempo an, wurde es aber immer gefährlich. Rossi begrub mit einem herausragenden Lupfer-Top nach Heber-Pass von Valero alle Zweifel am Erfolg für Florenz, das den Rückstand auf Platz drei vorübergehend auf zwei Punkte verkürzt. Bologna bleibt auf Rang 19.

Der 16. Spieltag im Überblick

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