Der AC Milan zittert sich in die CL-Quali

Von SPOX
Schockmoment für Milan: In der 26. Minute brachte Claudio Terzi den Absteiger mit 1:0 in Führung
© getty

Am 38. und letzten Spieltages in der Serie A drehte der AC Milan die Partie in Siena kurz vor Schluss und verteidigt somit Platz drei. Das Schützenfest des AC Florenz half dabei nichts. Lazio und die Roma schauen derweil in die Röhre, da Udine Inter auseinander nahm. Der alte und neue italienische Meister Juventus Turin kassiert zum Saisonabschluss eine Niederlage. Gegen Sampdoria Genua gab es eine 2:3-Pleite.

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AC Siena - AC Milan 1:2 (1:0)

Tore: 1:0 Terzi (26.), 1:1 Balotelli (84. Elfmeter), 1:2 Mexes (87.)

Gelb-Rot: Ambrosini (69./Milan), Terlizzi (70./Siena)

Dank einer starken Schlussphase hat sich der AC Milan Platz drei und damit den Startplatz für die Champions-League-Qualifikation gesichert. In einem verrückten Spiel, das eigentlich schon entschieden schien, drehten die Rossoneri die Partie binnen drei Minuten.

Milan begann stark: Mario Balotelli prüfte in der zweiten Minute aus 20 Metern Sienas Keeper Gianluca Pegolo, der den strammen Schuss gerade noch über die Latte lenkte. Nur drei Minuten später köpfte M'Baye Niang nach einer Flanke von Robinho über das Tor.

Auch in der Folge waren die Gäste drückend überlegen und ließen die Hausherren kaum aus der eigenen Hälfte kommen. Wie aus dem Nichts fiel dann in der 25. Minute die Führung für Siena: Claudio Terzi köpfte eine Flanke von Alessandro Rosina aus kürzester Distanz ein.

Milan rannte nun mit Wut im Bauch an. Nur drei Minuten nach dem Rückstand scheiterte Balotelli mit dem Kopf an der Latte ebenso wie mit einem Freistoß an Pegolo in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit.

Nach der Pause das gleiche Bild: Milan war die klar bessere Mannschaft, während Siena sich aufs Kontern beschränkte. In der 65. Minute parierte Peglio einen Distanzschuss des eingewechselten Stephan El Shaaraway.

Die Gangart der Partie wurde in der finalen Phase ruppiger. Beleg dafür waren zwei Platzverweise. Zuerst sah Milans Massimo Ambrosini nach einem überharten Einsteigen die Gelb-Rote Karte (69.). Nur eine Minute darauf musste Sienas Christian Terlizzi ebenfalls nach der Ampelkarte wegen gefährlichen Spiels vorzeitig zum Duschen.

Dann begann die verrückte Schlussphase: Zuerst traf Balotelli per Elfmeter (84.), ehe Philippe Mexes nach einer Flanke aus kurzer Distanz den Ball zum letztlich hochverdienten 2:1-Sieg im Siena-Gehäuse unterbringen konnte (87.).

Delfino Pescara - AC Florenz 1:5 (0:3)

Tore: 0:1 Ljajic (16.), 0:2 Ljajic (24.), 0:3 Fernandez (28.), 0:4 Jovetic (54.), 0:5 Ljajic (59.), 1:5 Vittiglio (77.)

Florenz brauchte gegen das bemühte Tabellenschlusslicht einige Minuten, bevor die Ordnung im Spiel gefunden war, Pescara vergab die frühen Chancen aber leichtfertig. Nachdem die Gäste an Sicherheit gewannen, spielten sie aus einer stabiler Defensive heraus munter nach vorne und gingen schließlich in Führung, als Adem Ljajic eine Flanke von Juan Cuadrado mit einer Direktabnahme im Tor unterbrachte.

Jeder Angriff lief nun über Ljajic, der in der 21. Minute aus zentraler Position noch an Mattia Perin scheiterte, den Torhüter aber bei seiner nächsten Chance drei Minuten später sicher verlud und auf 2:0 für die Gäste erhöhte.

Pescara konnte kaum noch für Entlastung sorgen und nach einer knappen halben Stunde brachte der dritte Treffer für Florenz die Vorentscheidung. Matias Fernandez setzte sich in der Zentrale gegen drei Verteidiger durch und zog vom Strafraumrand ab, sein Ball schlug neben dem chancenlosen Perin im linken unteren Toreck ein.

Auch in der zweiten Halbzeit war Florenz dem Absteiger in allen Belangen überlegen. Stevan Jovetic zeigte den Verteidigern zehn Minuten nach Wiederanpfiff auf der rechten Seite ihre Grenzen auf und vollendete sicher zum 4:0, bevor Ljajic vier Minuten später seinen dritten Treffer des Abends erzielte.

Für Pescara reichte es am Ende nur noch zum Ehrentreffer durch Marco Vittiglio, der einen Abpraller von Emiliano Viviano nach einem Freistoß aus zwanzig Metern aus kurzer Distanz über die Linie drückte.

Trotz des hohen Sieges reichte es für Florenz durch den gleichzeitigen Sieg des AC Milan beim AC Siena nicht für den dritten Tabellenplatz und den Einzug in die Champions-League-Qualifikation. Pescara stand schon vor dem letzten Spieltag als sicherer Absteiger fest.

Cagliari Calcio - Lazio Rom 1:0 (0:0)

Tore: 1:0 Dessena (75.)

Die Gastgeber hatten in der ersten Halbzeit mehr Spielanteile und die besseren Chancen. Unter anderem scheiterten Thiago Ribeiro (12. Minute) und Victor Ibarbo (20.) aus aussichtsreichen Positionen jeweils an Torwart Federico Marchetti. Die beste Gelegenheit hatte Danilo Avelar (45.). Der Linksverteidiger zog von der linken Seite in den Strafraum und schoss den Ball aus spitzem Winkel an die Latte.

Auch nach dem Seitenwechsel blieben die Gastgeber das aktivere Team. Unter anderem wurde ein Schuss von Sebastian Eriksson (50.) aus zentraler Position kurz vor der Linie noch zur Ecke geklärt, kurze Zeit später kam Ribero (52.) aus halblinker Position zum Abschluss, schoss den Ball aber knapp am langen Pfosten vorbei.

Die erste große Möglichkeit der Gäste im zweiten Durchgang hatte der eingewechselte Sergio Floccari (62.), der das Tor mit einem Kopfball knapp verfehlte. Das Tor der Tages erzielte schließlich Daniele Dessena (75.). Nach einer Freistoßflanke von Andrea Cossu von der linken Seite stürmte der Rechtsverteidiger heran und köpfte den Ball zum 1:0-Endstand ins Tor.

Lazio hat allerdings immer noch eine Chance sich für die Europa League zu qualifizieren. Am kommenden Sonntag treffen die Römer im Finale des italienischen Pokals auf den Lokalrivalen AS Rom, der Sieger wird dann in der kommenden Saison international vertreten sein.

Inter Mailand - Udinese Calcio 2:5 (1:3)

Tore: 0:1 Pinzi (1.), 0:2 Domizzi (10.), 1:2 Jesus (12.), 1:3 Di Natale (41.), 1:4 Silva (52.), 2:4 Rocchi (63.), 2:5 Muriel (66.)

Das Spiel hatte gerade erst begonnen, als Udine bereits den ersten Angriff erfolgreich abschloss. Nach langem Pass aus dem Mittelfeld setzte sich Giampiero Pinzi am linken Strafraumeck gegen Juan Jesus durch und versenkte den Ball aus zentraler Position im Tor.

Inter hatte gerade etwas in die Begegnung gefunden, da erhöhten die Gäste bereits auf 2:0. Nach einem Freistoß von Antonio Di Natale von der linken Eckfahne verlängerte der verteidigende Ricardo Alvarez den Ball zu Maurizio Domizzi, der am langen Pfosten unbedrängt einnicken konnte.

Nur wenig später verkürzten die Hausherren allerdings durch einen Treffer von Juan Jesus wieder. Nach einem Schuss von Alvarez aus der zweiten Reihe in einen Spielerpulk im Strafraum schaltete der Verteidiger in Abwesenheit gelernter Stürmer am Schnellsten: Der stramm geschossene Ball rutschte unter Torhüter Zeljko Brkic über die Linie.

Die Mailänder kamen dem Ausgleichstreffer immer näher, bis der bis dato blasse Di Natale bei einem Freistoß an der linken Strafraumecke einen Doppelpass mit Gabriel Silva spielte und den Ball daraufhin unhaltbar für Samir Handanovic an den rechten Innenpfosten schlenzte, von wo dieser ins Tor sprang.

Trotz des erneuten Rückschlags blieb Inter auch nach dem Seitenwechsel bemüht, belohnte sich aber nicht dafür. Stattdessen schickte Luis Muriel bei einem Konter Silva über die linke Seite und der lupfte den Ball sicher über den herausstürmenden Handanovic hinweg zum 4:1 ins Tor.

Udine schaltete nach der vermeintlichen Vorentscheidung einen Gang zurück und ließ den Mailändern nun mehr Platz, den Tommaso Rocchi nutzen wollte. Nach zwei Aluminiumtreffern drückte der 35-jährige Mittelstürmer eine Hereingabe von Rodrigo Palacio aus kurzer Distanz über die Linie.

Im direkten Gegenzug nutzte Muriel allerdings ein Missverständnis zwischen Yuto Nagatomo und Handanovic, die sich nach einem Lupfer von Pinzi gegenseitig irritierten, und stellte den alten Abstand wieder her.

Durch den achten Sieg in Folge sicherte sich Udine Tabellenplatz fünf und damit die Teilnahme an der Europa League in der kommenden Saison. Inter Mailand hatte schon vor dem Spieltag keine Chance mehr auf den internationalen Wettbewerb und beendet die Saison nach nur einem Punkt aus den letzten fünf Spielen auf Platz neun.

Sampdoria Genua - Juventus Turin 3:2 (1:1)

Tore: 0:1 Quagliarella (25.), 1:1 Eder (31./FE), 2:1 De Silvestri (57.), 3:1 Icardi (75.), 3:2 Giaccherini (90.)

Meister Juventus Turin hat seine Serie-A-Saison mit einer Niederlage beendet. In einem tabellarisch unbedeutenden Spiel schlug Sampdoria Genua die Turiner zuhause mit 3:2, beide Teams boten einen offensiven Saisonabschluss.

Die erste gute Möglichkeit hatte Juventus durch Giorgio Chiellini, dessen abgefälschten Schuss Sampdoria-Torhüter Da Costa mit dem Fuß abwehrte (21.). Wenig später zielte Quagliarella nur knapp neben den Pfosten (22.). Bei seinem nächsten Versuch hatte der Stürmer mehr Glück: Nach Pass von Andrea Pirlo stand er frei vor Da Costa und schob den Ball ein (25.). Die Antwort von Sampdoria ließ nicht lange auf sich warten, Eder sorgte nach einem Foul an Mauro Icardi per Elfmeter für den Ausgleich (31.).

Es entwickelte sich eine offene Partie. Kurz vor der Pause hatte Quagliarella die große Chance, doch sein Schuss wurde auf der Linie geblockt (40.). Früh im zweiten Durchgang musste Da Costa gegen den freistehenden Simone Padoin retten (55.), auf der anderen Seite machte es Genua besser: Nach einer Ecke kam Lorenzo De Silvestri unbedrängt an den Ball und wuchtete ihn per Kopf unter die Latte (57.).

Eine Viertelstunde vor Schluss sorgte Genua für die Vorentscheidung: Nach einem Konter spielte Marcelo Estigarribia vor dem Tor quer und Mauro Icardi stolperte den Ball über die Linie (75.). Zwar konnte Emanuele Giaccherini mit einer Direktabnahme auf 2:3 verkürzen (90.), eine wirkliche Schlussoffensive gab es von den Turinern aber nicht mehr, sodass der Meister seine Saison mit einer Niederlage beendete.

AS Rom - SSC Neapel 2:1 (0:0)

Tore: 1:0 Marquinho (54.), 2:0 Destro (58.), 2:1 Cavani (84.)

Der 38. Spieltag der Serie A